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Eichendorff, Joseph von: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Berlin, 1826.

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Und er sinkt zu ihr vor Schmerzen,
Einsam in dem fremden Thal,
Thränen aus dem wilden Herzen
Brechen da zum erstenmal,
Und vor diesem Todesbilde
Wird die ganze Seele milde.
Von der langen Täuschung trennt er
Schauernd sich -- der Stolz erweicht,
Andre Heimath nun erkennt er,
Die kein Seegel hier erreicht,
Und an ächten Schmerzen ranken
Himmelwärts sich die Gedanken.
Schweigend scharrt er ein die Stille,
Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab,
Wirft von sich die seidne Hülle,
Leget Schwert und Mantel ab,
Kleidet sich in rauhe Felle,
Haut in Fels sich die Kapelle.
Ueber'm Rauschen dunkler Wogen
In der wilden Einsamkeit,
Hausend auf dem Felsenbogen,
Ringt er fromm mit seinem Leid,
Hat, da manches Jahr entschwunden,
Heimath, Braut und Ruh' gefunden. --
Und er ſinkt zu ihr vor Schmerzen,
Einſam in dem fremden Thal,
Thraͤnen aus dem wilden Herzen
Brechen da zum erſtenmal,
Und vor dieſem Todesbilde
Wird die ganze Seele milde.
Von der langen Taͤuſchung trennt er
Schauernd ſich — der Stolz erweicht,
Andre Heimath nun erkennt er,
Die kein Seegel hier erreicht,
Und an aͤchten Schmerzen ranken
Himmelwaͤrts ſich die Gedanken.
Schweigend ſcharrt er ein die Stille,
Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab,
Wirft von ſich die ſeidne Huͤlle,
Leget Schwert und Mantel ab,
Kleidet ſich in rauhe Felle,
Haut in Fels ſich die Kapelle.
Ueber'm Rauſchen dunkler Wogen
In der wilden Einſamkeit,
Hauſend auf dem Felſenbogen,
Ringt er fromm mit ſeinem Leid,
Hat, da manches Jahr entſchwunden,
Heimath, Braut und Ruh' gefunden. —
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[262/0272] Und er ſinkt zu ihr vor Schmerzen, Einſam in dem fremden Thal, Thraͤnen aus dem wilden Herzen Brechen da zum erſtenmal, Und vor dieſem Todesbilde Wird die ganze Seele milde. Von der langen Taͤuſchung trennt er Schauernd ſich — der Stolz erweicht, Andre Heimath nun erkennt er, Die kein Seegel hier erreicht, Und an aͤchten Schmerzen ranken Himmelwaͤrts ſich die Gedanken. Schweigend ſcharrt er ein die Stille, Pflanzt ein Kreuz hoch auf ihr Grab, Wirft von ſich die ſeidne Huͤlle, Leget Schwert und Mantel ab, Kleidet ſich in rauhe Felle, Haut in Fels ſich die Kapelle. Ueber'm Rauſchen dunkler Wogen In der wilden Einſamkeit, Hauſend auf dem Felſenbogen, Ringt er fromm mit ſeinem Leid, Hat, da manches Jahr entſchwunden, Heimath, Braut und Ruh' gefunden. —

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Berlin, 1826, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_taugenichts_1826/272>, abgerufen am 23.11.2024.