Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Jetzt ist Schmauß und Tanz zerstoben, Immer stiller wird's im Haus, Und die Mägde putzen oben Alle lust'gen Kerzen aus. Doch wir blasen recht mit Rasen Jeder in sein Instrument, Möcht' in meinem Grimm ausblasen Alle Stern' am Firmament! Und am Hause seine Runde Tritt der Wächter gähnend an, Rufet aus die Schlafensstunde, Und sieht ganz erbost uns an. Doch nach ihrem Kabinette Schwing' ich noch mein Tambourin, Fahr' wohl in Dein Himmelbette, Weil wir müssen weiter zieh'n! 18 *
Jetzt iſt Schmauß und Tanz zerſtoben, Immer ſtiller wird's im Haus, Und die Maͤgde putzen oben Alle luſt'gen Kerzen aus. Doch wir blaſen recht mit Raſen Jeder in ſein Inſtrument, Moͤcht' in meinem Grimm ausblaſen Alle Stern' am Firmament! Und am Hauſe ſeine Runde Tritt der Waͤchter gaͤhnend an, Rufet aus die Schlafensſtunde, Und ſieht ganz erboſt uns an. Doch nach ihrem Kabinette Schwing' ich noch mein Tambourin, Fahr' wohl in Dein Himmelbette, Weil wir muͤſſen weiter zieh'n! 18 *
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Jetzt iſt Schmauß und Tanz zerſtoben,
Immer ſtiller wird's im Haus,
Und die Maͤgde putzen oben
Alle luſt'gen Kerzen aus.
Doch wir blaſen recht mit Raſen
Jeder in ſein Inſtrument,
Moͤcht' in meinem Grimm ausblaſen
Alle Stern' am Firmament!
Und am Hauſe ſeine Runde
Tritt der Waͤchter gaͤhnend an,
Rufet aus die Schlafensſtunde,
Und ſieht ganz erboſt uns an.
Doch nach ihrem Kabinette
Schwing' ich noch mein Tambourin,
Fahr' wohl in Dein Himmelbette,
Weil wir muͤſſen weiter zieh'n!
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Zitationshilfe: | Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/293>, abgerufen am 23.07.2024. |