sein, nicht nur um der Strafe willen, son- dern auch um des Gewissens willen. Gebet also jedem, was ihr schuldig seid: Steuer wem Steuer, Zoll wem Zoll, Ehrfurcht wem Ehrfurcht gebührt." (Röm. 13, 1-7.) Das sind Grundsätze der göttlichen Offenbarung und sie bilden das Fundament der öffentlichen Ordnung, ohne welches diese nicht bestehen kann. Diese christliche Anschauung von der Obrigkeit als Gottes Stellvertreterin wird heutzutage zum Nachteile der öffentlichen Wohlfahrt von den Bürgern vielfach miß- achtet, sonst müßten sie bei der Wahl von Beamten gewissenhafter zu Werke gehen.
Aber auch die Träger der obrigkeitlichen Gewalt dürfen nicht vergessen, daß sie Stell- vertreter Gottes sind und Ihm für ihre Amtsverwaltung einst Rechenschaft geben müssen. Wenn diese Wahrheit übersehen wird, so hat das drei Uebelstände im Gefolge, die dem Staate und den Gemeinden großen Schaden bringen. Die erste schlimme Folge ist Aemtersucht und ehrgeiziges Strebertum. Das Amt soll den Mann suchen, und nicht der Mann das Amt. Wer an die Verant- wortung vor Gott glaubt und denkt, der wird die Aemter mehr fürchten als suchen.
sein, nicht nur um der Strafe willen, son- dern auch um des Gewissens willen. Gebet also jedem, was ihr schuldig seid: Steuer wem Steuer, Zoll wem Zoll, Ehrfurcht wem Ehrfurcht gebührt.“ (Röm. 13, 1–7.) Das sind Grundsätze der göttlichen Offenbarung und sie bilden das Fundament der öffentlichen Ordnung, ohne welches diese nicht bestehen kann. Diese christliche Anschauung von der Obrigkeit als Gottes Stellvertreterin wird heutzutage zum Nachteile der öffentlichen Wohlfahrt von den Bürgern vielfach miß- achtet, sonst müßten sie bei der Wahl von Beamten gewissenhafter zu Werke gehen.
Aber auch die Träger der obrigkeitlichen Gewalt dürfen nicht vergessen, daß sie Stell- vertreter Gottes sind und Ihm für ihre Amtsverwaltung einst Rechenschaft geben müssen. Wenn diese Wahrheit übersehen wird, so hat das drei Uebelstände im Gefolge, die dem Staate und den Gemeinden großen Schaden bringen. Die erste schlimme Folge ist Aemtersucht und ehrgeiziges Strebertum. Das Amt soll den Mann suchen, und nicht der Mann das Amt. Wer an die Verant- wortung vor Gott glaubt und denkt, der wird die Aemter mehr fürchten als suchen.
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sein, nicht nur um der Strafe willen, son-
dern auch um des Gewissens willen. Gebet
also jedem, was ihr schuldig seid: Steuer
wem Steuer, Zoll wem Zoll, Ehrfurcht wem
Ehrfurcht gebührt.“ (Röm. 13, 1–7.) Das sind
Grundsätze der göttlichen Offenbarung und
sie bilden das Fundament der öffentlichen
Ordnung, ohne welches diese nicht bestehen
kann. Diese christliche Anschauung von der
Obrigkeit als Gottes Stellvertreterin wird
heutzutage zum Nachteile der öffentlichen
Wohlfahrt von den Bürgern vielfach miß-
achtet, sonst müßten sie bei der Wahl von
Beamten gewissenhafter zu Werke gehen.
Aber auch die Träger der obrigkeitlichen
Gewalt dürfen nicht vergessen, daß sie Stell-
vertreter Gottes sind und Ihm für ihre
Amtsverwaltung einst Rechenschaft geben
müssen. Wenn diese Wahrheit übersehen
wird, so hat das drei Uebelstände im Gefolge,
die dem Staate und den Gemeinden großen
Schaden bringen. Die erste schlimme Folge
ist Aemtersucht und ehrgeiziges Strebertum.
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/273>, abgerufen am 22.11.2024.
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