Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

sagen hat, und von ihm verlangen soll. Er
will auch nicht mehr sein, als eine An-
leitung für den Vater, mit deren Hilfe er
für seine Anliegen beten lernen soll. Gebets-
formulare sind nur für das gemeinsame
Gebet eine Notwendigkeit, für den Privat-
gebrauch sind sie nur ein Notbehelf, welcher
jenen das Beten ermöglichen und erleichtern
soll, welche es nicht verstehen, ohne äußere
Nachhilfe aus ihrem Herzen mit Gott zu
reden. Vor Gott haben die schönen Worte
in den Gebetbüchern noch keinen Wert, son-
dern erst das, was mit ihrer Nachhilfe aus
dem Herzen des Betenden kommt. Das
Gebetbuch ist ein Führer beim Gebete, den
man brauchen soll, so lange man seiner be-
darf. Freilich können ihn viele zeitlebens
nicht ganz entbehren, aber doch sollten alle
sich bemühen, wenigstens hie und da ohne
äußeres Hilfsmittel nur mit den Eingebun-
gen ihres eigenen Herzens ihre Sorgen und
Anliegen Gott vorzutragen.

Ein Teil der Gebete dieses Büchleins ist
für die gewöhnlichen Gebetsanlässe des
Christen bestimmt, von den übrigen mag
man das eine oder andere benutzen, nachdem
man einiges im belehrenden Teile gelesen

sagen hat, und von ihm verlangen soll. Er
will auch nicht mehr sein, als eine An-
leitung für den Vater, mit deren Hilfe er
für seine Anliegen beten lernen soll. Gebets-
formulare sind nur für das gemeinsame
Gebet eine Notwendigkeit, für den Privat-
gebrauch sind sie nur ein Notbehelf, welcher
jenen das Beten ermöglichen und erleichtern
soll, welche es nicht verstehen, ohne äußere
Nachhilfe aus ihrem Herzen mit Gott zu
reden. Vor Gott haben die schönen Worte
in den Gebetbüchern noch keinen Wert, son-
dern erst das, was mit ihrer Nachhilfe aus
dem Herzen des Betenden kommt. Das
Gebetbuch ist ein Führer beim Gebete, den
man brauchen soll, so lange man seiner be-
darf. Freilich können ihn viele zeitlebens
nicht ganz entbehren, aber doch sollten alle
sich bemühen, wenigstens hie und da ohne
äußeres Hilfsmittel nur mit den Eingebun-
gen ihres eigenen Herzens ihre Sorgen und
Anliegen Gott vorzutragen.

Ein Teil der Gebete dieses Büchleins ist
für die gewöhnlichen Gebetsanlässe des
Christen bestimmt, von den übrigen mag
man das eine oder andere benutzen, nachdem
man einiges im belehrenden Teile gelesen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <p><pb facs="#f0027" xml:id="E29V3_001_1895_pb0013_0001" n="13"/>
sagen hat, und von ihm verlangen soll. Er<lb/>
will auch nicht mehr sein, als eine An-<lb/>
leitung für den Vater, mit deren Hilfe er<lb/>
für seine Anliegen beten lernen soll. Gebets-<lb/>
formulare sind nur für das gemeinsame<lb/>
Gebet eine Notwendigkeit, für den Privat-<lb/>
gebrauch sind sie nur ein Notbehelf, welcher<lb/>
jenen das Beten ermöglichen und erleichtern<lb/>
soll, welche es nicht verstehen, ohne äußere<lb/>
Nachhilfe aus ihrem Herzen mit Gott zu<lb/>
reden. Vor Gott haben die schönen Worte<lb/>
in den Gebetbüchern noch keinen Wert, son-<lb/>
dern erst das, was mit ihrer Nachhilfe aus<lb/>
dem Herzen des Betenden kommt. Das<lb/>
Gebetbuch ist ein Führer beim Gebete, den<lb/>
man brauchen soll, so lange man seiner be-<lb/>
darf. Freilich können ihn viele zeitlebens<lb/>
nicht ganz entbehren, aber doch sollten alle<lb/>
sich bemühen, wenigstens hie und da ohne<lb/>
äußeres Hilfsmittel nur mit den Eingebun-<lb/>
gen ihres eigenen Herzens ihre Sorgen und<lb/>
Anliegen Gott vorzutragen.</p>
          <p>Ein Teil der Gebete dieses Büchleins ist<lb/>
für die gewöhnlichen Gebetsanlässe des<lb/>
Christen bestimmt, von den übrigen mag<lb/>
man das eine oder andere benutzen, nachdem<lb/>
man einiges im belehrenden Teile gelesen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0027] sagen hat, und von ihm verlangen soll. Er will auch nicht mehr sein, als eine An- leitung für den Vater, mit deren Hilfe er für seine Anliegen beten lernen soll. Gebets- formulare sind nur für das gemeinsame Gebet eine Notwendigkeit, für den Privat- gebrauch sind sie nur ein Notbehelf, welcher jenen das Beten ermöglichen und erleichtern soll, welche es nicht verstehen, ohne äußere Nachhilfe aus ihrem Herzen mit Gott zu reden. Vor Gott haben die schönen Worte in den Gebetbüchern noch keinen Wert, son- dern erst das, was mit ihrer Nachhilfe aus dem Herzen des Betenden kommt. Das Gebetbuch ist ein Führer beim Gebete, den man brauchen soll, so lange man seiner be- darf. Freilich können ihn viele zeitlebens nicht ganz entbehren, aber doch sollten alle sich bemühen, wenigstens hie und da ohne äußeres Hilfsmittel nur mit den Eingebun- gen ihres eigenen Herzens ihre Sorgen und Anliegen Gott vorzutragen. Ein Teil der Gebete dieses Büchleins ist für die gewöhnlichen Gebetsanlässe des Christen bestimmt, von den übrigen mag man das eine oder andere benutzen, nachdem man einiges im belehrenden Teile gelesen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/27
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/27>, abgerufen am 28.04.2024.