mit ihrer Hände Arbeit den nötigen Lebens- unterhalt zu verschaffen. Daraus erwächst für sie die Pflicht, irgend ein Handwerk, ein Gewerbe, eine Kunst zu erlernen, durch die es ihnen möglich wird, sich und ihre Familien gehörig zu ernähren. Aber auch diejenigen, welche durch Reichtum aller Sorgen für den Unterhalt enthoben sind, sollen sich einer angemessenen Beschäftigung hingeben, durch welche sie nützliche Glieder der Gesellschaft werden.
Die menschliche Gesellschaft hat auch höhere geistige und sittliche Bedürfnisse in Bezug auf Kunst und Wissenschaft und Re- ligion. Diese können nur durch besondere Stände und Berufsarten befriedigt werden, für welche die entsprechende geistige Anlage und eine längere Vorbereitung erfordert wer- den. In der Kirche haben wir nach göttlicher Anordnung den Priester- und Laienstand, bei letzterem besteht der Unterschied zwischen dem ledigen und Ehestand, während an den ersteren der Ordensstand sich anlehnt.
In welchen Stand und Beruf soll der junge Christ eintreten? Und wer soll wäh- len? In Bezug auf die eben genannten kirchlichen Stände gilt das Wort des heiligen
mit ihrer Hände Arbeit den nötigen Lebens- unterhalt zu verschaffen. Daraus erwächst für sie die Pflicht, irgend ein Handwerk, ein Gewerbe, eine Kunst zu erlernen, durch die es ihnen möglich wird, sich und ihre Familien gehörig zu ernähren. Aber auch diejenigen, welche durch Reichtum aller Sorgen für den Unterhalt enthoben sind, sollen sich einer angemessenen Beschäftigung hingeben, durch welche sie nützliche Glieder der Gesellschaft werden.
Die menschliche Gesellschaft hat auch höhere geistige und sittliche Bedürfnisse in Bezug auf Kunst und Wissenschaft und Re- ligion. Diese können nur durch besondere Stände und Berufsarten befriedigt werden, für welche die entsprechende geistige Anlage und eine längere Vorbereitung erfordert wer- den. In der Kirche haben wir nach göttlicher Anordnung den Priester- und Laienstand, bei letzterem besteht der Unterschied zwischen dem ledigen und Ehestand, während an den ersteren der Ordensstand sich anlehnt.
In welchen Stand und Beruf soll der junge Christ eintreten? Und wer soll wäh- len? In Bezug auf die eben genannten kirchlichen Stände gilt das Wort des heiligen
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[242/0256]
mit ihrer Hände Arbeit den nötigen Lebens-
unterhalt zu verschaffen. Daraus erwächst
für sie die Pflicht, irgend ein Handwerk,
ein Gewerbe, eine Kunst zu erlernen, durch
die es ihnen möglich wird, sich und ihre
Familien gehörig zu ernähren. Aber auch
diejenigen, welche durch Reichtum aller
Sorgen für den Unterhalt enthoben sind,
sollen sich einer angemessenen Beschäftigung
hingeben, durch welche sie nützliche Glieder
der Gesellschaft werden.
Die menschliche Gesellschaft hat auch
höhere geistige und sittliche Bedürfnisse in
Bezug auf Kunst und Wissenschaft und Re-
ligion. Diese können nur durch besondere
Stände und Berufsarten befriedigt werden,
für welche die entsprechende geistige Anlage
und eine längere Vorbereitung erfordert wer-
den. In der Kirche haben wir nach göttlicher
Anordnung den Priester- und Laienstand,
bei letzterem besteht der Unterschied zwischen
dem ledigen und Ehestand, während an den
ersteren der Ordensstand sich anlehnt.
In welchen Stand und Beruf soll der
junge Christ eintreten? Und wer soll wäh-
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/256>, abgerufen am 22.11.2024.
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