heilige Augustin hat sich später bitter darüber beklagt, daß er in der Jugend in diesen Be- ziehungen nicht genügend überwacht wurde. Es sind das grausame Eltern, welche über diese Gefahren sorglos hinweggehen.
Aber einmal kommen die Versuchungen doch; auch diese Tugend muß in Anfechtun- gen bewährt werden. Es ist Sache der Er- ziehung, den jungen Christen daraufhin zu stärken. Die Tugend der Keuschheit kann nur dadurch sichergestellt werden, daß alle anderen Tugenden sie in ihre Mitte nehmen, und gleichsam einen Zaun oder Wall um sie bilden. Besitzt der junge Christ Glauben und Gottesfurcht, Gewissenhaftigkeit und Frömmigkeit, ein gewisses Maß von Selbst- verleugnung, ist sein äußerer Wandel sitt- sam und ehrbar, so werden diese Tugenden den Feinden der Herzensreinheit den Zugang verwehren. Neben dem guten religiösen Fundamente ist die Angewöhnung an die Selbstbeherrschung und Selbstüberwindung auch in anderen Dingen besonders wichtig. Die Verweichlichung in Bezug auf Nahrung, Kleidung und Schlaf hat schon oft auch für diesen Punkt die schlimmsten Wirkungen ge- habt. Wohl das erste Bewahrungs- und
heilige Augustin hat sich später bitter darüber beklagt, daß er in der Jugend in diesen Be- ziehungen nicht genügend überwacht wurde. Es sind das grausame Eltern, welche über diese Gefahren sorglos hinweggehen.
Aber einmal kommen die Versuchungen doch; auch diese Tugend muß in Anfechtun- gen bewährt werden. Es ist Sache der Er- ziehung, den jungen Christen daraufhin zu stärken. Die Tugend der Keuschheit kann nur dadurch sichergestellt werden, daß alle anderen Tugenden sie in ihre Mitte nehmen, und gleichsam einen Zaun oder Wall um sie bilden. Besitzt der junge Christ Glauben und Gottesfurcht, Gewissenhaftigkeit und Frömmigkeit, ein gewisses Maß von Selbst- verleugnung, ist sein äußerer Wandel sitt- sam und ehrbar, so werden diese Tugenden den Feinden der Herzensreinheit den Zugang verwehren. Neben dem guten religiösen Fundamente ist die Angewöhnung an die Selbstbeherrschung und Selbstüberwindung auch in anderen Dingen besonders wichtig. Die Verweichlichung in Bezug auf Nahrung, Kleidung und Schlaf hat schon oft auch für diesen Punkt die schlimmsten Wirkungen ge- habt. Wohl das erste Bewahrungs- und
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heilige Augustin hat sich später bitter darüber
beklagt, daß er in der Jugend in diesen Be-
ziehungen nicht genügend überwacht wurde.
Es sind das grausame Eltern, welche über
diese Gefahren sorglos hinweggehen.
Aber einmal kommen die Versuchungen
doch; auch diese Tugend muß in Anfechtun-
gen bewährt werden. Es ist Sache der Er-
ziehung, den jungen Christen daraufhin zu
stärken. Die Tugend der Keuschheit kann
nur dadurch sichergestellt werden, daß alle
anderen Tugenden sie in ihre Mitte nehmen,
und gleichsam einen Zaun oder Wall um sie
bilden. Besitzt der junge Christ Glauben
und Gottesfurcht, Gewissenhaftigkeit und
Frömmigkeit, ein gewisses Maß von Selbst-
verleugnung, ist sein äußerer Wandel sitt-
sam und ehrbar, so werden diese Tugenden
den Feinden der Herzensreinheit den Zugang
verwehren. Neben dem guten religiösen
Fundamente ist die Angewöhnung an die
Selbstbeherrschung und Selbstüberwindung
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/246>, abgerufen am 22.11.2024.
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