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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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sie die Untergebenen gerecht regieren und
richten. Diese Gerechtigkeit liegt aber auch
jedem Bürger ob, so weit er bei den öffent-
lichen Angelegenheiten mitzusprechen hat.
Wer seine Bürgerpflichten bei Wahlen und
Abstimmungen entweder nicht erfüllt, oder
nicht nach bestem Wissen und Gewissen
erfüllt, der wird im Gewissen mitverant-
wortlich für das Unrecht und Unheil, das er
mitverschuldet hat.

Das ist die dreifache Gerechtigkeit, die
unter den Menschen gegenseitig geübt wer-
den muß. Wer aber wahrhaft gerecht sein
will, der muß nicht bloß den Menschen, son-
dern auch, und zwar zuerst Gott geben, was
Gottes ist. Die Gerechtigkeit gegen Gott
verlangt den Glauben an sein Wort, die
Beobachtung seines Gesetzes. Wer das Ge-
setz Gottes in allem erfüllt, der wird gerecht
in dem Sinne der heiligen Schrift, welche
häufig Gerechtigkeit und Heiligkeit einander
gleichstellt. Die Gerechtigkeit gegen Gott,
vor Gott und wegen Gott ist das Funda-
ment der Gerechtigkeit unter den Menschen.
Das Bewußtsein, daß Gott unser oberster
Gesetzgeber und Richter ist, die Furcht vor
seinem Gerichte, der Wille, vor Ihm gut zu

sie die Untergebenen gerecht regieren und
richten. Diese Gerechtigkeit liegt aber auch
jedem Bürger ob, so weit er bei den öffent-
lichen Angelegenheiten mitzusprechen hat.
Wer seine Bürgerpflichten bei Wahlen und
Abstimmungen entweder nicht erfüllt, oder
nicht nach bestem Wissen und Gewissen
erfüllt, der wird im Gewissen mitverant-
wortlich für das Unrecht und Unheil, das er
mitverschuldet hat.

Das ist die dreifache Gerechtigkeit, die
unter den Menschen gegenseitig geübt wer-
den muß. Wer aber wahrhaft gerecht sein
will, der muß nicht bloß den Menschen, son-
dern auch, und zwar zuerst Gott geben, was
Gottes ist. Die Gerechtigkeit gegen Gott
verlangt den Glauben an sein Wort, die
Beobachtung seines Gesetzes. Wer das Ge-
setz Gottes in allem erfüllt, der wird gerecht
in dem Sinne der heiligen Schrift, welche
häufig Gerechtigkeit und Heiligkeit einander
gleichstellt. Die Gerechtigkeit gegen Gott,
vor Gott und wegen Gott ist das Funda-
ment der Gerechtigkeit unter den Menschen.
Das Bewußtsein, daß Gott unser oberster
Gesetzgeber und Richter ist, die Furcht vor
seinem Gerichte, der Wille, vor Ihm gut zu

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[211/0225] sie die Untergebenen gerecht regieren und richten. Diese Gerechtigkeit liegt aber auch jedem Bürger ob, so weit er bei den öffent- lichen Angelegenheiten mitzusprechen hat. Wer seine Bürgerpflichten bei Wahlen und Abstimmungen entweder nicht erfüllt, oder nicht nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt, der wird im Gewissen mitverant- wortlich für das Unrecht und Unheil, das er mitverschuldet hat. Das ist die dreifache Gerechtigkeit, die unter den Menschen gegenseitig geübt wer- den muß. Wer aber wahrhaft gerecht sein will, der muß nicht bloß den Menschen, son- dern auch, und zwar zuerst Gott geben, was Gottes ist. Die Gerechtigkeit gegen Gott verlangt den Glauben an sein Wort, die Beobachtung seines Gesetzes. Wer das Ge- setz Gottes in allem erfüllt, der wird gerecht in dem Sinne der heiligen Schrift, welche häufig Gerechtigkeit und Heiligkeit einander gleichstellt. Die Gerechtigkeit gegen Gott, vor Gott und wegen Gott ist das Funda- ment der Gerechtigkeit unter den Menschen. Das Bewußtsein, daß Gott unser oberster Gesetzgeber und Richter ist, die Furcht vor seinem Gerichte, der Wille, vor Ihm gut zu

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/225>, abgerufen am 22.11.2024.