anders verhält es sich beim Knaben und Jünglinge. Da ist das Eingreifen des Vaters unentbehrlich, und ich berücksichtige darum im nachfolgenden vorzugsweise das Ver- hältnis von Vater und Sohn.
Nicht jeder Vater ist in dieser Periode der Erziehung seiner Aufgabe gewachsen. Manchen fehlt das nötige Ansehen bei den Kindern, und dann können sie auch auf die- selben nicht den gehörigen Einfluß ausüben. Die Hindernisse des väterlichen Ansehens können von innen oder von außen kommen. Wohl niemals wie in unserer Zeit wird alle geistliche und weltliche Autorität bekämpft und herabgesetzt. Man betrachtet die Obern nicht mehr, wie es unsere Religion verlangt, als Stellvertreter Gottes, und darum fehlt auch die gebührende Ehrfurcht. Die Ursache die- ses autoritätslosen Geistes liegt in der Ab- nahme der christlichen Gesinnungen, und die Wirkung liegt darin, daß jeder glaubt, selber alles am besten zu verstehen, und nur seinem eigenen Urteile, seinem eigenen Kopfe fol- gen will.
Dieser Geist macht sich bereits fühlbar bis in die Kinderstube herab. Viel früher als ehedem sind die Kinder den elterlichen
anders verhält es sich beim Knaben und Jünglinge. Da ist das Eingreifen des Vaters unentbehrlich, und ich berücksichtige darum im nachfolgenden vorzugsweise das Ver- hältnis von Vater und Sohn.
Nicht jeder Vater ist in dieser Periode der Erziehung seiner Aufgabe gewachsen. Manchen fehlt das nötige Ansehen bei den Kindern, und dann können sie auch auf die- selben nicht den gehörigen Einfluß ausüben. Die Hindernisse des väterlichen Ansehens können von innen oder von außen kommen. Wohl niemals wie in unserer Zeit wird alle geistliche und weltliche Autorität bekämpft und herabgesetzt. Man betrachtet die Obern nicht mehr, wie es unsere Religion verlangt, als Stellvertreter Gottes, und darum fehlt auch die gebührende Ehrfurcht. Die Ursache die- ses autoritätslosen Geistes liegt in der Ab- nahme der christlichen Gesinnungen, und die Wirkung liegt darin, daß jeder glaubt, selber alles am besten zu verstehen, und nur seinem eigenen Urteile, seinem eigenen Kopfe fol- gen will.
Dieser Geist macht sich bereits fühlbar bis in die Kinderstube herab. Viel früher als ehedem sind die Kinder den elterlichen
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anders verhält es sich beim Knaben und
Jünglinge. Da ist das Eingreifen des Vaters
unentbehrlich, und ich berücksichtige darum
im nachfolgenden vorzugsweise das Ver-
hältnis von Vater und Sohn.
Nicht jeder Vater ist in dieser Periode
der Erziehung seiner Aufgabe gewachsen.
Manchen fehlt das nötige Ansehen bei den
Kindern, und dann können sie auch auf die-
selben nicht den gehörigen Einfluß ausüben.
Die Hindernisse des väterlichen Ansehens
können von innen oder von außen kommen.
Wohl niemals wie in unserer Zeit wird alle
geistliche und weltliche Autorität bekämpft und
herabgesetzt. Man betrachtet die Obern nicht
mehr, wie es unsere Religion verlangt, als
Stellvertreter Gottes, und darum fehlt auch
die gebührende Ehrfurcht. Die Ursache die-
ses autoritätslosen Geistes liegt in der Ab-
nahme der christlichen Gesinnungen, und die
Wirkung liegt darin, daß jeder glaubt, selber
alles am besten zu verstehen, und nur seinem
eigenen Urteile, seinem eigenen Kopfe fol-
gen will.
Dieser Geist macht sich bereits fühlbar
bis in die Kinderstube herab. Viel früher
als ehedem sind die Kinder den elterlichen
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/152>, abgerufen am 22.11.2024.
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