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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Erziehung fällt in der Hauptsache der Mutter
zu, aber die Mitwirkung des Vaters ist für
einen guten Erfolg unentbehrlich.

Zunächst handelt es sich um die erste re-
ligiöse Erziehung. Von dieser gilt insbeson-
dere das Wort Quintilians: "Was wir in
unseren ersten Kinderjahren empfangen, das
halten wir sehr fest, gleichwie die Wolle ihre
erste Farbe nicht fahren läßt."
Die ersten und
nachhaltigsten religiösen Eindrücke soll das
Kind, wie bereits bemerkt wurde (Nr. 13),
auf dem Schoße der Mutter empfangen.
Einer frommen Mutter braucht man darüber
keine Belehrungen zu geben. Es gilt hier
das Wort des heiligen Augustin: "Liebe,
und dann thue, was du willst."
Liebt sie
Gott und liebt sie ihr Kind, so wird es ihr
Herzensangelegenheit sein, ihr Kind mit
Gott bekannt zu machen. Sie wird nicht mit
Katechismus-Ausdrücken anfangen, sondern
viel einfacher, in der Sprache des Mutter-
herzens, welche auch dem kleinen Kinde schon
verständlich ist.

Von nicht geringer Bedeutung sind die
religiösen Bilder in der Wohnstube.
An würdigen religiösen Bildern für die
Wohnungen auch wenig Bemittelter ist kein

Erziehung fällt in der Hauptsache der Mutter
zu, aber die Mitwirkung des Vaters ist für
einen guten Erfolg unentbehrlich.

Zunächst handelt es sich um die erste re-
ligiöse Erziehung. Von dieser gilt insbeson-
dere das Wort Quintilians: „Was wir in
unseren ersten Kinderjahren empfangen, das
halten wir sehr fest, gleichwie die Wolle ihre
erste Farbe nicht fahren läßt.“
Die ersten und
nachhaltigsten religiösen Eindrücke soll das
Kind, wie bereits bemerkt wurde (Nr. 13),
auf dem Schoße der Mutter empfangen.
Einer frommen Mutter braucht man darüber
keine Belehrungen zu geben. Es gilt hier
das Wort des heiligen Augustin: „Liebe,
und dann thue, was du willst.“
Liebt sie
Gott und liebt sie ihr Kind, so wird es ihr
Herzensangelegenheit sein, ihr Kind mit
Gott bekannt zu machen. Sie wird nicht mit
Katechismus-Ausdrücken anfangen, sondern
viel einfacher, in der Sprache des Mutter-
herzens, welche auch dem kleinen Kinde schon
verständlich ist.

Von nicht geringer Bedeutung sind die
religiösen Bilder in der Wohnstube.
An würdigen religiösen Bildern für die
Wohnungen auch wenig Bemittelter ist kein

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[119/0133] Erziehung fällt in der Hauptsache der Mutter zu, aber die Mitwirkung des Vaters ist für einen guten Erfolg unentbehrlich. Zunächst handelt es sich um die erste re- ligiöse Erziehung. Von dieser gilt insbeson- dere das Wort Quintilians: „Was wir in unseren ersten Kinderjahren empfangen, das halten wir sehr fest, gleichwie die Wolle ihre erste Farbe nicht fahren läßt.“ Die ersten und nachhaltigsten religiösen Eindrücke soll das Kind, wie bereits bemerkt wurde (Nr. 13), auf dem Schoße der Mutter empfangen. Einer frommen Mutter braucht man darüber keine Belehrungen zu geben. Es gilt hier das Wort des heiligen Augustin: „Liebe, und dann thue, was du willst.“ Liebt sie Gott und liebt sie ihr Kind, so wird es ihr Herzensangelegenheit sein, ihr Kind mit Gott bekannt zu machen. Sie wird nicht mit Katechismus-Ausdrücken anfangen, sondern viel einfacher, in der Sprache des Mutter- herzens, welche auch dem kleinen Kinde schon verständlich ist. Von nicht geringer Bedeutung sind die religiösen Bilder in der Wohnstube. An würdigen religiösen Bildern für die Wohnungen auch wenig Bemittelter ist kein

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/133>, abgerufen am 23.11.2024.