schwer zu erkennen. Schon Adam hat sie mit den Worten ausgesprochen: Der Mensch wird Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen. (I. Mos. 2, 24.) Den äußern Mitteln zu gefallen entspricht im Herzen die Sucht zu gefallen. Diese ist eine der schlimmsten Folgen des Sündenfalls, und ihre verhängnisvollen Irrwege müssen hier kurz angedeutet werden. Dem Bräutigam zu gefallen suchen, ist etwas Selbstverständliches, dem Gat- ten gegenüber ist es sogar Pflicht, der übrigen Welt darf das Weib als lie- benswürdig gelten, aber die Zunei- gung, welche es sucht und findet, muß immer durchdrungen und beherrscht sein von dem Gefühle, welches Achtung heißt. Wenn das Verlangen zu gefallen, diese Schranken überschreitet, so führt es die Seele auf ein klippenreiches Meer, auf dem viele Schiffbruch leiden und keine ohne Schaden wegkommt.
Bekanntlich sucht die Gefallsucht
schwer zu erkennen. Schon Adam hat sie mit den Worten ausgesprochen: Der Mensch wird Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen. (I. Mos. 2, 24.) Den äußern Mitteln zu gefallen entspricht im Herzen die Sucht zu gefallen. Diese ist eine der schlimmsten Folgen des Sündenfalls, und ihre verhängnisvollen Irrwege müssen hier kurz angedeutet werden. Dem Bräutigam zu gefallen suchen, ist etwas Selbstverständliches, dem Gat- ten gegenüber ist es sogar Pflicht, der übrigen Welt darf das Weib als lie- benswürdig gelten, aber die Zunei- gung, welche es sucht und findet, muß immer durchdrungen und beherrscht sein von dem Gefühle, welches Achtung heißt. Wenn das Verlangen zu gefallen, diese Schranken überschreitet, so führt es die Seele auf ein klippenreiches Meer, auf dem viele Schiffbruch leiden und keine ohne Schaden wegkommt.
Bekanntlich sucht die Gefallsucht
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schwer zu erkennen. Schon Adam hat
sie mit den Worten ausgesprochen:
Der Mensch wird Vater und Mutter
verlassen und seinem Weibe anhangen.
(I. Mos. 2, 24.) Den äußern Mitteln
zu gefallen entspricht im Herzen die
Sucht zu gefallen. Diese ist eine der
schlimmsten Folgen des Sündenfalls,
und ihre verhängnisvollen Irrwege
müssen hier kurz angedeutet werden.
Dem Bräutigam zu gefallen suchen,
ist etwas Selbstverständliches, dem Gat-
ten gegenüber ist es sogar Pflicht, der
übrigen Welt darf das Weib als lie-
benswürdig gelten, aber die Zunei-
gung, welche es sucht und findet, muß
immer durchdrungen und beherrscht sein
von dem Gefühle, welches Achtung heißt.
Wenn das Verlangen zu gefallen, diese
Schranken überschreitet, so führt es die
Seele auf ein klippenreiches Meer, auf
dem viele Schiffbruch leiden und keine
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/53>, abgerufen am 23.11.2024.
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