Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

deren besondere Helferin und Fürspre-
cherin zu werden. Das Herzeleid der
schmerzhaften Mutter war anderer Art
als die Sorgen und beiden gewöhn-
licher Mütter, aber beide sollen durch
die gleichen Tugenden geheiliget werden.
Darum blicke die christliche Mutter in
ihren Kümmernissen auf zu der schmerz-
haften Mutter, erbaue sich an ihrer
Hingebung, ihrer Geduld und ihrer
mutigen Beharrlichkeit, schütte den Kum-
mer des Herzens in Mariens Herz aus,
welche den Schmerz aus Erfahrung
kennt, und darum voll Mitleid ist ge-
gen alle Bekümmerten, insbesondere ge-
gen sorgenvolle Mütter, und welche
durch ihr beiden ihre Macht als Trö-
sterin der Betrübten erlangt hat.

Von Maria gelten die Worte: Ich
bin die Mutter der schönen Liebe und
Furcht, der Erkenntnis und heiligen
Hoffnung. (Sir. 24, 24.) So lange das
Werk der christlichen Mutter noch nicht
vollbracht ist, so lange es noch miß-

deren besondere Helferin und Fürspre-
cherin zu werden. Das Herzeleid der
schmerzhaften Mutter war anderer Art
als die Sorgen und beiden gewöhn-
licher Mütter, aber beide sollen durch
die gleichen Tugenden geheiliget werden.
Darum blicke die christliche Mutter in
ihren Kümmernissen auf zu der schmerz-
haften Mutter, erbaue sich an ihrer
Hingebung, ihrer Geduld und ihrer
mutigen Beharrlichkeit, schütte den Kum-
mer des Herzens in Mariens Herz aus,
welche den Schmerz aus Erfahrung
kennt, und darum voll Mitleid ist ge-
gen alle Bekümmerten, insbesondere ge-
gen sorgenvolle Mütter, und welche
durch ihr beiden ihre Macht als Trö-
sterin der Betrübten erlangt hat.

Von Maria gelten die Worte: Ich
bin die Mutter der schönen Liebe und
Furcht, der Erkenntnis und heiligen
Hoffnung. (Sir. 24, 24.) So lange das
Werk der christlichen Mutter noch nicht
vollbracht ist, so lange es noch miß-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0371" xml:id="E29_001_1914_pb0363_0001" n="363"/>
deren besondere Helferin und Fürspre-<lb/>
cherin zu werden. Das Herzeleid der<lb/>
schmerzhaften Mutter war anderer Art<lb/>
als die Sorgen und beiden gewöhn-<lb/>
licher Mütter, aber beide sollen durch<lb/>
die gleichen Tugenden geheiliget werden.<lb/>
Darum blicke die christliche Mutter in<lb/>
ihren Kümmernissen auf zu der schmerz-<lb/>
haften Mutter, erbaue sich an ihrer<lb/>
Hingebung, ihrer Geduld und ihrer<lb/>
mutigen Beharrlichkeit, schütte den Kum-<lb/>
mer des Herzens in Mariens Herz aus,<lb/>
welche den Schmerz aus Erfahrung<lb/>
kennt, und darum voll Mitleid ist ge-<lb/>
gen alle Bekümmerten, insbesondere ge-<lb/>
gen sorgenvolle Mütter, und welche<lb/>
durch ihr beiden ihre Macht als Trö-<lb/>
sterin der Betrübten erlangt hat.</p>
          <p>Von Maria gelten die Worte: Ich<lb/>
bin die Mutter der schönen Liebe und<lb/>
Furcht, der Erkenntnis und heiligen<lb/>
Hoffnung. (Sir. 24, 24.) So lange das<lb/>
Werk der christlichen Mutter noch nicht<lb/>
vollbracht ist, so lange es noch miß-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0371] deren besondere Helferin und Fürspre- cherin zu werden. Das Herzeleid der schmerzhaften Mutter war anderer Art als die Sorgen und beiden gewöhn- licher Mütter, aber beide sollen durch die gleichen Tugenden geheiliget werden. Darum blicke die christliche Mutter in ihren Kümmernissen auf zu der schmerz- haften Mutter, erbaue sich an ihrer Hingebung, ihrer Geduld und ihrer mutigen Beharrlichkeit, schütte den Kum- mer des Herzens in Mariens Herz aus, welche den Schmerz aus Erfahrung kennt, und darum voll Mitleid ist ge- gen alle Bekümmerten, insbesondere ge- gen sorgenvolle Mütter, und welche durch ihr beiden ihre Macht als Trö- sterin der Betrübten erlangt hat. Von Maria gelten die Worte: Ich bin die Mutter der schönen Liebe und Furcht, der Erkenntnis und heiligen Hoffnung. (Sir. 24, 24.) So lange das Werk der christlichen Mutter noch nicht vollbracht ist, so lange es noch miß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/371
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/371>, abgerufen am 23.11.2024.