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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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wendig auf die Kinder übergehen und
in ihnen seine Früchte tragen wird.
Ganz anders ist und kommt es, wo
der Geist Christi herrscht. Der junge
Chrysostomus war durch glänzende Ga-
ben vor allen seinen Altersgenossen aus-
gezeichnet, und seine Mutter Anthusa
mochte sich dessen freuen. Aber sie hielt
an dem Satze fest: Dieses Kind soll
ein Heiliger werden. Ihre erste Sorge
galt seiner unsterblichen Seele. So
wenig wie ihre Reichtümer verblendeten
sie die vielversprechenden Anlagen ihres
Sohnes. Diese ihre Gesinnungen gingen
als kostbarster Teil der Erbschaft auf
den Sohn über, haben seinen Blick über
vergängliche Dinge erhoben, sein Herz
mitten unter heidnischen Lehrern und
Mitschülern fromm und rein erhalten
und ihn wirklich zum Heiligen gemacht.
Die heilige Blanka hat ihren Sohn
Ludwig bei manchen Anlässen mit kö-
niglichem Schmucke bekleidet. Aber ihre
Seele verlor sich nicht in diese glänzen-

wendig auf die Kinder übergehen und
in ihnen seine Früchte tragen wird.
Ganz anders ist und kommt es, wo
der Geist Christi herrscht. Der junge
Chrysostomus war durch glänzende Ga-
ben vor allen seinen Altersgenossen aus-
gezeichnet, und seine Mutter Anthusa
mochte sich dessen freuen. Aber sie hielt
an dem Satze fest: Dieses Kind soll
ein Heiliger werden. Ihre erste Sorge
galt seiner unsterblichen Seele. So
wenig wie ihre Reichtümer verblendeten
sie die vielversprechenden Anlagen ihres
Sohnes. Diese ihre Gesinnungen gingen
als kostbarster Teil der Erbschaft auf
den Sohn über, haben seinen Blick über
vergängliche Dinge erhoben, sein Herz
mitten unter heidnischen Lehrern und
Mitschülern fromm und rein erhalten
und ihn wirklich zum Heiligen gemacht.
Die heilige Blanka hat ihren Sohn
Ludwig bei manchen Anlässen mit kö-
niglichem Schmucke bekleidet. Aber ihre
Seele verlor sich nicht in diese glänzen-

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[302/0310] wendig auf die Kinder übergehen und in ihnen seine Früchte tragen wird. Ganz anders ist und kommt es, wo der Geist Christi herrscht. Der junge Chrysostomus war durch glänzende Ga- ben vor allen seinen Altersgenossen aus- gezeichnet, und seine Mutter Anthusa mochte sich dessen freuen. Aber sie hielt an dem Satze fest: Dieses Kind soll ein Heiliger werden. Ihre erste Sorge galt seiner unsterblichen Seele. So wenig wie ihre Reichtümer verblendeten sie die vielversprechenden Anlagen ihres Sohnes. Diese ihre Gesinnungen gingen als kostbarster Teil der Erbschaft auf den Sohn über, haben seinen Blick über vergängliche Dinge erhoben, sein Herz mitten unter heidnischen Lehrern und Mitschülern fromm und rein erhalten und ihn wirklich zum Heiligen gemacht. Die heilige Blanka hat ihren Sohn Ludwig bei manchen Anlässen mit kö- niglichem Schmucke bekleidet. Aber ihre Seele verlor sich nicht in diese glänzen-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/310>, abgerufen am 26.05.2024.