Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

scheint mit dem Mutterherzen wahl-
verwandt zu sein. Das ganze Wir-
ken der Mutter ist auf die Hoffnung
gegründet, es wird angeregt, beseelt
und geleitet von der Hoffnung. Das
Kind, das sie erzieht, ist ein Mensch
der Zukunft, das Ziel der Erziehung
liegt in der Zukunft, es ist Gegen-
stand der Hoffnung, aber auch der
Furcht. Welches das höchste Ziel der
Erziehung ist, wurde schon wiederholt
bemerkt. Die Erziehung für den Him-
mel ist gegenüber der Erziehung für
die irdische Wohlfahrt gerade um so
viel wichtiger, als das ewige Leben
im Vergleich zum zeitlichen Leben län-
ger ist. Zeitliche Wünsche und Hoff-
nungen sind nicht ausgeschlossen, aber
das eigentliche Ziel der mütterlichen
Hoffnung muß der Himmel sein. Die
christliche Mutter muß diese zwei Ar-
ten von Hoffnung in Einklang bringen
nach dem schon oft angeführten Wort
des Herrn: Suchet zuerst das Reich

scheint mit dem Mutterherzen wahl-
verwandt zu sein. Das ganze Wir-
ken der Mutter ist auf die Hoffnung
gegründet, es wird angeregt, beseelt
und geleitet von der Hoffnung. Das
Kind, das sie erzieht, ist ein Mensch
der Zukunft, das Ziel der Erziehung
liegt in der Zukunft, es ist Gegen-
stand der Hoffnung, aber auch der
Furcht. Welches das höchste Ziel der
Erziehung ist, wurde schon wiederholt
bemerkt. Die Erziehung für den Him-
mel ist gegenüber der Erziehung für
die irdische Wohlfahrt gerade um so
viel wichtiger, als das ewige Leben
im Vergleich zum zeitlichen Leben län-
ger ist. Zeitliche Wünsche und Hoff-
nungen sind nicht ausgeschlossen, aber
das eigentliche Ziel der mütterlichen
Hoffnung muß der Himmel sein. Die
christliche Mutter muß diese zwei Ar-
ten von Hoffnung in Einklang bringen
nach dem schon oft angeführten Wort
des Herrn: Suchet zuerst das Reich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0153" xml:id="E29_001_1914_pb0145_0001" n="145"/>
scheint mit dem Mutterherzen wahl-<lb/>
verwandt zu sein. Das ganze Wir-<lb/>
ken der Mutter ist auf die Hoffnung<lb/>
gegründet, es wird angeregt, beseelt<lb/>
und geleitet von der Hoffnung. Das<lb/>
Kind, das sie erzieht, ist ein Mensch<lb/>
der Zukunft, das Ziel der Erziehung<lb/>
liegt in der Zukunft, es ist Gegen-<lb/>
stand der Hoffnung, aber auch der<lb/>
Furcht. Welches das höchste Ziel der<lb/>
Erziehung ist, wurde schon wiederholt<lb/>
bemerkt. Die Erziehung für den Him-<lb/>
mel ist gegenüber der Erziehung für<lb/>
die irdische Wohlfahrt gerade um so<lb/>
viel wichtiger, als das ewige Leben<lb/>
im Vergleich zum zeitlichen Leben län-<lb/>
ger ist. Zeitliche Wünsche und Hoff-<lb/>
nungen sind nicht ausgeschlossen, aber<lb/>
das eigentliche Ziel der mütterlichen<lb/>
Hoffnung muß der Himmel sein. Die<lb/>
christliche Mutter muß diese zwei Ar-<lb/>
ten von Hoffnung in Einklang bringen<lb/>
nach dem schon oft angeführten Wort<lb/>
des Herrn: Suchet zuerst das Reich<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0153] scheint mit dem Mutterherzen wahl- verwandt zu sein. Das ganze Wir- ken der Mutter ist auf die Hoffnung gegründet, es wird angeregt, beseelt und geleitet von der Hoffnung. Das Kind, das sie erzieht, ist ein Mensch der Zukunft, das Ziel der Erziehung liegt in der Zukunft, es ist Gegen- stand der Hoffnung, aber auch der Furcht. Welches das höchste Ziel der Erziehung ist, wurde schon wiederholt bemerkt. Die Erziehung für den Him- mel ist gegenüber der Erziehung für die irdische Wohlfahrt gerade um so viel wichtiger, als das ewige Leben im Vergleich zum zeitlichen Leben län- ger ist. Zeitliche Wünsche und Hoff- nungen sind nicht ausgeschlossen, aber das eigentliche Ziel der mütterlichen Hoffnung muß der Himmel sein. Die christliche Mutter muß diese zwei Ar- ten von Hoffnung in Einklang bringen nach dem schon oft angeführten Wort des Herrn: Suchet zuerst das Reich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/153
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/153>, abgerufen am 24.11.2024.