Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

man anderes von Dingen, die mit Mühe
erworben, ohne Befriedigung besessen
und mit Schmerzen wieder Verlassen
werden? Wenn wir nichts Besseres hät-
ten, so wäre dieses Leben düster und
selbst seine Freuden verlören ihren
Reiz. Darum neigt der heutige Un-
glaube wieder jener Seelenstimmung
zu, mit welcher das alte Heidentum
untergangen ist, dem sog. Pessimismus,
dem hoffnungslosen Weltschmerz.

2. Wie ganz anders erscheint das
irdische Leben im Lichte der christlichen
Hoffnung, wie getröstet fühlt sich die
Seele mitten im Leiden, wenn diese
Hoffnung in dasselbe eingezogen ist!
Mag auch die Erde für uns ein Jam-
merthal sein, mögen viele Leiden und
wenig Freuden uns beschieden sein,
die Hoffnung vermag uns darüber
zu beruhigen. Sie lehrt uns, daß
die Leiden von Gott kommen und
auch zu Gott führen, sofern wir guten
Willens sind. Sie sind Beschwerden

man anderes von Dingen, die mit Mühe
erworben, ohne Befriedigung besessen
und mit Schmerzen wieder Verlassen
werden? Wenn wir nichts Besseres hät-
ten, so wäre dieses Leben düster und
selbst seine Freuden verlören ihren
Reiz. Darum neigt der heutige Un-
glaube wieder jener Seelenstimmung
zu, mit welcher das alte Heidentum
untergangen ist, dem sog. Pessimismus,
dem hoffnungslosen Weltschmerz.

2. Wie ganz anders erscheint das
irdische Leben im Lichte der christlichen
Hoffnung, wie getröstet fühlt sich die
Seele mitten im Leiden, wenn diese
Hoffnung in dasselbe eingezogen ist!
Mag auch die Erde für uns ein Jam-
merthal sein, mögen viele Leiden und
wenig Freuden uns beschieden sein,
die Hoffnung vermag uns darüber
zu beruhigen. Sie lehrt uns, daß
die Leiden von Gott kommen und
auch zu Gott führen, sofern wir guten
Willens sind. Sie sind Beschwerden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0148" xml:id="E29_001_1914_pb0140_0001" n="140"/>
man anderes von Dingen, die mit Mühe<lb/>
erworben, ohne Befriedigung besessen<lb/>
und mit Schmerzen wieder Verlassen<lb/>
werden? Wenn wir nichts Besseres hät-<lb/>
ten, so wäre dieses Leben düster und<lb/>
selbst seine Freuden verlören ihren<lb/>
Reiz. Darum neigt der heutige Un-<lb/>
glaube wieder jener Seelenstimmung<lb/>
zu, mit welcher das alte Heidentum<lb/>
untergangen ist, dem sog. Pessimismus,<lb/>
dem hoffnungslosen Weltschmerz.</p>
          <p>2. Wie ganz anders erscheint das<lb/>
irdische Leben im Lichte der christlichen<lb/>
Hoffnung, wie getröstet fühlt sich die<lb/>
Seele mitten im Leiden, wenn diese<lb/>
Hoffnung in dasselbe eingezogen ist!<lb/>
Mag auch die Erde für uns ein Jam-<lb/>
merthal sein, mögen viele Leiden und<lb/>
wenig Freuden uns beschieden sein,<lb/>
die Hoffnung vermag uns darüber<lb/>
zu beruhigen. Sie lehrt uns, daß<lb/>
die Leiden von Gott kommen und<lb/>
auch zu Gott führen, sofern wir guten<lb/>
Willens sind. Sie sind Beschwerden<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0148] man anderes von Dingen, die mit Mühe erworben, ohne Befriedigung besessen und mit Schmerzen wieder Verlassen werden? Wenn wir nichts Besseres hät- ten, so wäre dieses Leben düster und selbst seine Freuden verlören ihren Reiz. Darum neigt der heutige Un- glaube wieder jener Seelenstimmung zu, mit welcher das alte Heidentum untergangen ist, dem sog. Pessimismus, dem hoffnungslosen Weltschmerz. 2. Wie ganz anders erscheint das irdische Leben im Lichte der christlichen Hoffnung, wie getröstet fühlt sich die Seele mitten im Leiden, wenn diese Hoffnung in dasselbe eingezogen ist! Mag auch die Erde für uns ein Jam- merthal sein, mögen viele Leiden und wenig Freuden uns beschieden sein, die Hoffnung vermag uns darüber zu beruhigen. Sie lehrt uns, daß die Leiden von Gott kommen und auch zu Gott führen, sofern wir guten Willens sind. Sie sind Beschwerden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/148
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/148>, abgerufen am 04.05.2024.