Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

gänglich, die meisten bekommen es gar
nicht, niemand wird dadurch glücklich
und zufrieden, und jedenfalls dauert
das Glück nur einen Augenblick. Wer
soll einer solchen Welt zulieb höhere
und ewige Güter auf das Spiel setzen?
Drittens muß man der Welt gegenüber
entschieden auftreten. Man scheue sich
nicht, wo es nötig ist, im Reden und
Handeln seinem Glauben Zeugnis zu
geben. Nichts ist niederträchtiger und
verächtlicher vor Gott und der Welt
als ein Christ, der sich seines Glaubens
schämt. Wer aber aus seinen religiösen
und sittlichen Grundsätzen kein Hehl
macht und den Mut hat, sie im Leben
zu zeigen der hat bald eine klare Stel-
lung, ist allen weiteren Gefahren und
Anfechtungen überhoben und erwirbt
auch jene Hochachtung, welche selbst die
Welt dem Mute der Ueberzeugung nicht
versagen kann. Warum kommen die
Welt und die Ordensschwester so glimpf-
lich an einander vorbei, und warum

gänglich, die meisten bekommen es gar
nicht, niemand wird dadurch glücklich
und zufrieden, und jedenfalls dauert
das Glück nur einen Augenblick. Wer
soll einer solchen Welt zulieb höhere
und ewige Güter auf das Spiel setzen?
Drittens muß man der Welt gegenüber
entschieden auftreten. Man scheue sich
nicht, wo es nötig ist, im Reden und
Handeln seinem Glauben Zeugnis zu
geben. Nichts ist niederträchtiger und
verächtlicher vor Gott und der Welt
als ein Christ, der sich seines Glaubens
schämt. Wer aber aus seinen religiösen
und sittlichen Grundsätzen kein Hehl
macht und den Mut hat, sie im Leben
zu zeigen der hat bald eine klare Stel-
lung, ist allen weiteren Gefahren und
Anfechtungen überhoben und erwirbt
auch jene Hochachtung, welche selbst die
Welt dem Mute der Ueberzeugung nicht
versagen kann. Warum kommen die
Welt und die Ordensschwester so glimpf-
lich an einander vorbei, und warum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0129" xml:id="E29_001_1914_pb0121_0001" n="121"/>
gänglich, die meisten bekommen es gar<lb/>
nicht, niemand wird dadurch glücklich<lb/>
und zufrieden, und jedenfalls dauert<lb/>
das Glück nur einen Augenblick. Wer<lb/>
soll einer solchen Welt zulieb höhere<lb/>
und ewige Güter auf das Spiel setzen?<lb/>
Drittens muß man der Welt gegenüber<lb/>
entschieden auftreten. Man scheue sich<lb/>
nicht, wo es nötig ist, im Reden und<lb/>
Handeln seinem Glauben Zeugnis zu<lb/>
geben. Nichts ist niederträchtiger und<lb/>
verächtlicher vor Gott und der Welt<lb/>
als ein Christ, der sich seines Glaubens<lb/>
schämt. Wer aber aus seinen religiösen<lb/>
und sittlichen Grundsätzen kein Hehl<lb/>
macht und den Mut hat, sie im Leben<lb/>
zu zeigen der hat bald eine klare Stel-<lb/>
lung, ist allen weiteren Gefahren und<lb/>
Anfechtungen überhoben und erwirbt<lb/>
auch jene Hochachtung, welche selbst die<lb/>
Welt dem Mute der Ueberzeugung nicht<lb/>
versagen kann. Warum kommen die<lb/>
Welt und die Ordensschwester so glimpf-<lb/>
lich an einander vorbei, und warum<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0129] gänglich, die meisten bekommen es gar nicht, niemand wird dadurch glücklich und zufrieden, und jedenfalls dauert das Glück nur einen Augenblick. Wer soll einer solchen Welt zulieb höhere und ewige Güter auf das Spiel setzen? Drittens muß man der Welt gegenüber entschieden auftreten. Man scheue sich nicht, wo es nötig ist, im Reden und Handeln seinem Glauben Zeugnis zu geben. Nichts ist niederträchtiger und verächtlicher vor Gott und der Welt als ein Christ, der sich seines Glaubens schämt. Wer aber aus seinen religiösen und sittlichen Grundsätzen kein Hehl macht und den Mut hat, sie im Leben zu zeigen der hat bald eine klare Stel- lung, ist allen weiteren Gefahren und Anfechtungen überhoben und erwirbt auch jene Hochachtung, welche selbst die Welt dem Mute der Ueberzeugung nicht versagen kann. Warum kommen die Welt und die Ordensschwester so glimpf- lich an einander vorbei, und warum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/129
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/129>, abgerufen am 24.11.2024.