überall herzlich empfangen. Auch zwischen ihm und Goethe und dessen Familie hat sich ein sehr freundliches Verhältniß gebildet.
Goethe ist seit einigen Tagen auf seinen Garten gezogen, wo er in stiller Thätigkeit sich sehr beglückt findet. Ich besuchte ihn heute dort mit Herrn von Holtey und Grafen Schulenburg, welcher Erstere Abschied nahm, um mit Ampere nach Berlin zu gehen.
Mittwoch, den 25. Juli 1827.
Goethe hat in diesen Tagen einen Brief von Wal¬ ter Scott erhalten, der ihm große Freude machte. Er zeigte ihn mir heute, und da ihm die englische Handschrift etwas sehr unleserlich vorkam, so bat er mich, ihm den Inhalt zu übersetzen. Es scheint, daß Goethe dem berühmten Englischen Dichter zuerst ge¬ schrieben hatte und daß dieser Brief darauf eine Er¬ wiederung ist.
"Ich fühle mich sehr geehrt, schreibt Walter Scott, daß irgend eine meiner Productionen so glücklich ge¬ wesen ist, die Beachtung Goethe's auf sich zu ziehen, zu dessen Bewunderern ich seit dem Jahre 1798 gehöre, wo ich, trotz meiner geringen Bekanntschaft mit der deutschen Sprache, kühn genug war, den Götz von Berlichingen ins Englische zu übertragen. Ich hatte bei diesem jugendlichen Unternehmen ganz vergessen,
überall herzlich empfangen. Auch zwiſchen ihm und Goethe und deſſen Familie hat ſich ein ſehr freundliches Verhältniß gebildet.
Goethe iſt ſeit einigen Tagen auf ſeinen Garten gezogen, wo er in ſtiller Thätigkeit ſich ſehr beglückt findet. Ich beſuchte ihn heute dort mit Herrn von Holtey und Grafen Schulenburg, welcher Erſtere Abſchied nahm, um mit Ampère nach Berlin zu gehen.
Mittwoch, den 25. Juli 1827.
Goethe hat in dieſen Tagen einen Brief von Wal¬ ter Scott erhalten, der ihm große Freude machte. Er zeigte ihn mir heute, und da ihm die engliſche Handſchrift etwas ſehr unleſerlich vorkam, ſo bat er mich, ihm den Inhalt zu überſetzen. Es ſcheint, daß Goethe dem berühmten Engliſchen Dichter zuerſt ge¬ ſchrieben hatte und daß dieſer Brief darauf eine Er¬ wiederung iſt.
„Ich fühle mich ſehr geehrt, ſchreibt Walter Scott, daß irgend eine meiner Productionen ſo glücklich ge¬ weſen iſt, die Beachtung Goethe's auf ſich zu ziehen, zu deſſen Bewunderern ich ſeit dem Jahre 1798 gehöre, wo ich, trotz meiner geringen Bekanntſchaft mit der deutſchen Sprache, kühn genug war, den Götz von Berlichingen ins Engliſche zu übertragen. Ich hatte bei dieſem jugendlichen Unternehmen ganz vergeſſen,
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überall herzlich empfangen. Auch zwiſchen ihm und
Goethe und deſſen Familie hat ſich ein ſehr freundliches
Verhältniß gebildet.
Goethe iſt ſeit einigen Tagen auf ſeinen Garten
gezogen, wo er in ſtiller Thätigkeit ſich ſehr beglückt
findet. Ich beſuchte ihn heute dort mit Herrn von
Holtey und Grafen Schulenburg, welcher Erſtere
Abſchied nahm, um mit Ampère nach Berlin zu gehen.
Mittwoch, den 25. Juli 1827.
Goethe hat in dieſen Tagen einen Brief von Wal¬
ter Scott erhalten, der ihm große Freude machte.
Er zeigte ihn mir heute, und da ihm die engliſche
Handſchrift etwas ſehr unleſerlich vorkam, ſo bat er
mich, ihm den Inhalt zu überſetzen. Es ſcheint, daß
Goethe dem berühmten Engliſchen Dichter zuerſt ge¬
ſchrieben hatte und daß dieſer Brief darauf eine Er¬
wiederung iſt.
„Ich fühle mich ſehr geehrt, ſchreibt Walter Scott,
daß irgend eine meiner Productionen ſo glücklich ge¬
weſen iſt, die Beachtung Goethe's auf ſich zu ziehen,
zu deſſen Bewunderern ich ſeit dem Jahre 1798 gehöre,
wo ich, trotz meiner geringen Bekanntſchaft mit der
deutſchen Sprache, kühn genug war, den Götz von
Berlichingen ins Engliſche zu übertragen. Ich hatte
bei dieſem jugendlichen Unternehmen ganz vergeſſen,
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe03_1848/196>, abgerufen am 21.11.2024.
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