zu gute, und ich habe daher ein Bewußtseyn der Su¬ periorität über Viele."
Freytag, den 20. Februar 1829.
Mit Goethe zu Tisch. Er ist froh über die Been¬ digung der Wanderjahre, die er morgen absenden will. In der Farbenlehre tritt er etwas herüber zu meiner Meinung, hinsichtlich der blauen Schatten im Schnee. Er spricht von seiner italienischen Reise, die er gleich wieder vorgenommen.
"Es geht uns wie den Weibern, sagte er; wenn sie gebären, verreden sie es wieder beym Manne zu schlafen, und ehe man sich's versieht, sind sie wieder schwanger."
Über den vierten Band seines Lebens; in welcher Art er ihn behandeln will, und daß dabey meine No¬ tizen vom Jahre 1824, über das bereits Ausgeführte und Schematisirte, ihm gute Dienste thuen.
Er lieset mir das Tagebuch von Göttling vor, der mit großer Liebenswürdigkeit von früheren jenai¬ schen Fechtmeistern handelt. Goethe spricht viel Gutes von Göttling.
zu gute, und ich habe daher ein Bewußtſeyn der Su¬ perioritaͤt uͤber Viele.“
Freytag, den 20. Februar 1829.
Mit Goethe zu Tiſch. Er iſt froh uͤber die Been¬ digung der Wanderjahre, die er morgen abſenden will. In der Farbenlehre tritt er etwas heruͤber zu meiner Meinung, hinſichtlich der blauen Schatten im Schnee. Er ſpricht von ſeiner italieniſchen Reiſe, die er gleich wieder vorgenommen.
„Es geht uns wie den Weibern, ſagte er; wenn ſie gebaͤren, verreden ſie es wieder beym Manne zu ſchlafen, und ehe man ſich's verſieht, ſind ſie wieder ſchwanger.“
Über den vierten Band ſeines Lebens; in welcher Art er ihn behandeln will, und daß dabey meine No¬ tizen vom Jahre 1824, uͤber das bereits Ausgefuͤhrte und Schematiſirte, ihm gute Dienſte thuen.
Er lieſet mir das Tagebuch von Goͤttling vor, der mit großer Liebenswuͤrdigkeit von fruͤheren jenai¬ ſchen Fechtmeiſtern handelt. Goethe ſpricht viel Gutes von Goͤttling.
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[87/0097]
zu gute, und ich habe daher ein Bewußtſeyn der Su¬
perioritaͤt uͤber Viele.“
Freytag, den 20. Februar 1829.
Mit Goethe zu Tiſch. Er iſt froh uͤber die Been¬
digung der Wanderjahre, die er morgen abſenden will.
In der Farbenlehre tritt er etwas heruͤber zu meiner
Meinung, hinſichtlich der blauen Schatten im Schnee.
Er ſpricht von ſeiner italieniſchen Reiſe, die er gleich
wieder vorgenommen.
„Es geht uns wie den Weibern, ſagte er; wenn ſie
gebaͤren, verreden ſie es wieder beym Manne zu
ſchlafen, und ehe man ſich's verſieht, ſind ſie wieder
ſchwanger.“
Über den vierten Band ſeines Lebens; in welcher
Art er ihn behandeln will, und daß dabey meine No¬
tizen vom Jahre 1824, uͤber das bereits Ausgefuͤhrte
und Schematiſirte, ihm gute Dienſte thuen.
Er lieſet mir das Tagebuch von Goͤttling vor,
der mit großer Liebenswuͤrdigkeit von fruͤheren jenai¬
ſchen Fechtmeiſtern handelt. Goethe ſpricht viel Gutes
von Goͤttling.
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/97>, abgerufen am 21.11.2024.
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