Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836.stopheles ist ein viel zu negatives Wesen; das Dämo¬ "Unter den Künstlern, fuhr Goethe fort, findet es Ich war sehr erfreut über alle diese Bezeichnungen, Wir reden sodann viel über den vierten Band, Donnerstag, den 3. März 1831. Mittags mit Goethe. Er sah einige architectonische ſtopheles iſt ein viel zu negatives Weſen; das Daͤmo¬ „Unter den Kuͤnſtlern, fuhr Goethe fort, findet es Ich war ſehr erfreut uͤber alle dieſe Bezeichnungen, Wir reden ſodann viel uͤber den vierten Band, Donnerstag, den 3. Maͤrz 1831. Mittags mit Goethe. Er ſah einige architectoniſche <TEI> <text> <body> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0309" n="299"/> ſtopheles iſt ein viel zu negatives Weſen; das Daͤmo¬<lb/> niſche aber aͤußert ſich in einer durchaus poſitiven That¬<lb/> kraft.“</p><lb/> <p>„Unter den Kuͤnſtlern, fuhr Goethe fort, findet es<lb/> ſich mehr bey Muſikern, weniger bey Malern. Bey<lb/><hi rendition="#g">Paganini</hi> zeigt es ſich im hohen Grade, wodurch er<lb/> denn auch ſo große Wirkungen hervorbringt.“</p><lb/> <p>Ich war ſehr erfreut uͤber alle dieſe Bezeichnungen,<lb/> wodurch es mir nun deutlicher wurde, was Goethe ſich<lb/> unter dem Begriff des Daͤmoniſchen dachte.</p><lb/> <p>Wir reden ſodann viel uͤber den vierten Band,<lb/> und Goethe bittet mich aufzuzeichnen, was noch daran<lb/> moͤchte zu thun ſeyn.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="4"> <dateline rendition="#right">Donnerstag, den 3. Maͤrz 1831.<lb/></dateline> <p>Mittags mit Goethe. Er ſah einige architectoniſche<lb/> Hefte durch, und meinte, es gehoͤre einiger Übermuth<lb/> dazu, Palaͤſte zu bauen, indem man nie ſicher ſey, wie<lb/> lange ein Stein auf dem andern bleiben wuͤrde. „Wer<lb/> in Zelten leben kann, ſagte er, ſteht ſich am beſten.<lb/> Oder wie gewiſſe Englaͤnder thun, die von einer Stadt<lb/> und einem Wirthshaus ins andere ziehen und uͤberall<lb/> eine huͤbſche Tafel gedeckt finden.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0309]
ſtopheles iſt ein viel zu negatives Weſen; das Daͤmo¬
niſche aber aͤußert ſich in einer durchaus poſitiven That¬
kraft.“
„Unter den Kuͤnſtlern, fuhr Goethe fort, findet es
ſich mehr bey Muſikern, weniger bey Malern. Bey
Paganini zeigt es ſich im hohen Grade, wodurch er
denn auch ſo große Wirkungen hervorbringt.“
Ich war ſehr erfreut uͤber alle dieſe Bezeichnungen,
wodurch es mir nun deutlicher wurde, was Goethe ſich
unter dem Begriff des Daͤmoniſchen dachte.
Wir reden ſodann viel uͤber den vierten Band,
und Goethe bittet mich aufzuzeichnen, was noch daran
moͤchte zu thun ſeyn.
Donnerstag, den 3. Maͤrz 1831.
Mittags mit Goethe. Er ſah einige architectoniſche
Hefte durch, und meinte, es gehoͤre einiger Übermuth
dazu, Palaͤſte zu bauen, indem man nie ſicher ſey, wie
lange ein Stein auf dem andern bleiben wuͤrde. „Wer
in Zelten leben kann, ſagte er, ſteht ſich am beſten.
Oder wie gewiſſe Englaͤnder thun, die von einer Stadt
und einem Wirthshaus ins andere ziehen und uͤberall
eine huͤbſche Tafel gedeckt finden.“
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