Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836."Zuerst Adam, der schönste Mann, so vollkommen "Nach ihm Noah, womit wieder eine neue Schöpfung "Nächst diesem Moses, als ersten Gesetzgeber." "Sodann David, als Krieger und König." "Auf diesen Jesaias, ein Fürst und Prophet." "Daniel sodann, der auf Christus, den künfti¬ "Christus." "Ihm zunächst Johannes, der den gegenwärti¬ "Der Hauptmann von Capernaum, als Re¬ "Auf diesen die Magdalena, als Symbol der „Zuerſt Adam, der ſchoͤnſte Mann, ſo vollkommen „Nach ihm Noah, womit wieder eine neue Schoͤpfung „Naͤchſt dieſem Moſes, als erſten Geſetzgeber.“ „Sodann David, als Krieger und Koͤnig.“ „Auf dieſen Jeſaias, ein Fuͤrſt und Prophet.“ „Daniel ſodann, der auf Chriſtus, den kuͤnfti¬ „Chriſtus.“ „Ihm zunaͤchſt Johannes, der den gegenwaͤrti¬ „Der Hauptmann von Capernaum, als Re¬ „Auf dieſen die Magdalena, als Symbol der <TEI> <text> <body> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0209" n="199"/> <p>„Zuerſt <hi rendition="#g">Adam</hi>, der ſchoͤnſte Mann, ſo vollkommen<lb/> wie man ſich ihn nur zu denken faͤhig iſt. Er mag die<lb/> eine Hand auf einen Spaten legen, als ein Symbol,<lb/> daß der Menſch berufen ſey die Erde zu bauen.“</p><lb/> <p>„Nach ihm <hi rendition="#g">Noah</hi>, womit wieder eine neue Schoͤpfung<lb/> angeht. Er cultivirt den Weinſtock, und man kann die¬<lb/> ſer Figur etwas von einem indiſchen Bachus geben.“</p><lb/> <p>„Naͤchſt dieſem <hi rendition="#g">Moſes</hi>, als erſten Geſetzgeber.“</p><lb/> <p>„Sodann <hi rendition="#g">David</hi>, als Krieger und Koͤnig.“</p><lb/> <p>„Auf dieſen <hi rendition="#g">Jeſaias</hi>, ein Fuͤrſt und Prophet.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Daniel</hi> ſodann, der auf Chriſtus, den <hi rendition="#g">kuͤnfti¬<lb/> gen</hi>, hindeutet.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Chriſtus</hi>.“</p><lb/> <p>„Ihm zunaͤchſt <hi rendition="#g">Johannes</hi>, der den <hi rendition="#g">gegenwaͤrti¬<lb/> gen</hi> liebt. Und ſo waͤre denn Chriſtus von zwey jugend¬<lb/> lichen Figuren eingeſchloſſen, von denen der eine (Daniel)<lb/> ſanft und mit langen Haaren zu bilden waͤre, der an¬<lb/> dere (Johannes) leidenſchaftlich mit kurzem Lockenhaar.<lb/> Nun, auf den Johannes, wer kommt?“</p><lb/> <p>„Der <hi rendition="#g">Hauptmann von Capernaum</hi>, als Re¬<lb/> praͤſentant der Glaͤubigen, eine unmittelbare Huͤlfe Er¬<lb/> wartenden.“</p><lb/> <p>„Auf dieſen die <hi rendition="#g">Magdalena</hi>, als Symbol der<lb/> reuigen, der Vergebung beduͤrfenden, der Beſſerung ſich<lb/> zuwendenden Menſchheit. In welchen beyden Figuren<lb/> der Inbegriff des Chriſtenthums enthalten waͤre.“</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0209]
„Zuerſt Adam, der ſchoͤnſte Mann, ſo vollkommen
wie man ſich ihn nur zu denken faͤhig iſt. Er mag die
eine Hand auf einen Spaten legen, als ein Symbol,
daß der Menſch berufen ſey die Erde zu bauen.“
„Nach ihm Noah, womit wieder eine neue Schoͤpfung
angeht. Er cultivirt den Weinſtock, und man kann die¬
ſer Figur etwas von einem indiſchen Bachus geben.“
„Naͤchſt dieſem Moſes, als erſten Geſetzgeber.“
„Sodann David, als Krieger und Koͤnig.“
„Auf dieſen Jeſaias, ein Fuͤrſt und Prophet.“
„Daniel ſodann, der auf Chriſtus, den kuͤnfti¬
gen, hindeutet.“
„Chriſtus.“
„Ihm zunaͤchſt Johannes, der den gegenwaͤrti¬
gen liebt. Und ſo waͤre denn Chriſtus von zwey jugend¬
lichen Figuren eingeſchloſſen, von denen der eine (Daniel)
ſanft und mit langen Haaren zu bilden waͤre, der an¬
dere (Johannes) leidenſchaftlich mit kurzem Lockenhaar.
Nun, auf den Johannes, wer kommt?“
„Der Hauptmann von Capernaum, als Re¬
praͤſentant der Glaͤubigen, eine unmittelbare Huͤlfe Er¬
wartenden.“
„Auf dieſen die Magdalena, als Symbol der
reuigen, der Vergebung beduͤrfenden, der Beſſerung ſich
zuwendenden Menſchheit. In welchen beyden Figuren
der Inbegriff des Chriſtenthums enthalten waͤre.“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |