Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.Anno 1610. den 29. Jan. ist Valtin Michael ein Leinweber von Lauban, allhier in Todten-Hause gestorben und begraben worden. K. Anno 1611. hat Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau ein Testament gemacht, und sein Vater-Land, und in denselben Hauß-Arme-Leute bedacht, darinnen folgende formalia verba zu befinden
Die Qvittung darüber lautet also: Annorum 1613. den 24. Apr. Nachdem der Ehrbare und Wohlgeachte Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau, seel. Gedächtnis, aus treuhertzigen Gemüth gegen unsere Gemeine (darinnnen er gebohren und auferzogen) und in denselben seinen Testament Hauß-Armen-Leuten ein hundert Schock beschrieben; als haben des Testatoris Erben zu Vollziehung des letzten Willens uns heutiges Tages eine Verschreibung auf 100. Schock richtiger Weise überliefert, und zu treuen Händen überantwortet, so wir zu guten Danck angenommen, sagen davon obgedachten Erben in Ewigkeit qvit und loß, zusagen und versprechen, daß denjenigen allen, so vielgedachten Testatoris in seinem hinterlassnen Testament Will und Gemüth gewesen, mit höchsten Fleiß und Ehrbarkeit soll nachgesetzet werden, zu beständiger Beglaubigung haben sich die Vorsteher des Gotteshauses unterschrieben, ingleichen auch der Ehrwürdige, Achtbare und Wohlgelahrte Hr. M. Joh. Lindner, unsrer Gemeine treuer Seelsorger, solches mit seinem angebohrnen Petschafft bekräfftiget, und mit eigner Hand unterschrieben. Geschehen in Jahr und Tag ut supra. Anno 1621. den 21. Jul. ist Valtin Hermanns Haußwirthin Regina begraben worden, alt 68. und ein halb Jahr, hatte mit ihrem Manne 52. Jahr in der Ehe gelebet. K. Anno 1610. den 29. Jan. ist Valtin Michael ein Leinweber von Lauban, allhier in Todten-Hause gestorben und begraben worden. K. Anno 1611. hat Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau ein Testament gemacht, und sein Vater-Land, und in denselben Hauß-Arme-Leute bedacht, darinnen folgende formalia verba zu befinden
Die Qvittung darüber lautet also: Annorum 1613. den 24. Apr. Nachdem der Ehrbare und Wohlgeachte Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau, seel. Gedächtnis, aus treuhertzigen Gemüth gegen unsere Gemeine (darinnnen er gebohren und auferzogen) und in denselben seinen Testament Hauß-Armen-Leuten ein hundert Schock beschrieben; als haben des Testatoris Erben zu Vollziehung des letzten Willens uns heutiges Tages eine Verschreibung auf 100. Schock richtiger Weise überliefert, und zu treuen Händen überantwortet, so wir zu guten Danck angenommen, sagen davon obgedachten Erben in Ewigkeit qvit und loß, zusagen und versprechen, daß denjenigen allen, so vielgedachten Testatoris in seinem hinterlassnen Testament Will und Gemüth gewesen, mit höchsten Fleiß und Ehrbarkeit soll nachgesetzet werden, zu beständiger Beglaubigung haben sich die Vorsteher des Gotteshauses unterschrieben, ingleichen auch der Ehrwürdige, Achtbare und Wohlgelahrte Hr. M. Joh. Lindner, unsrer Gemeine treuer Seelsorger, solches mit seinem angebohrnen Petschafft bekräfftiget, und mit eigner Hand unterschrieben. Geschehen in Jahr und Tag ut supra. Anno 1621. den 21. Jul. ist Valtin Hermanns Haußwirthin Regina begraben worden, alt 68. und ein halb Jahr, hatte mit ihrem Manne 52. Jahr in der Ehe gelebet. K. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0173" n="169"/> <p><hi rendition="#aq">Anno 1610.</hi> den <hi rendition="#aq">29. Jan.</hi> ist Valtin Michael ein Leinweber von Lauban, allhier in Todten-Hause gestorben und begraben worden. K.</p> <p><hi rendition="#aq">Anno 1611.</hi> hat Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau ein Testament gemacht, und sein Vater-Land, und in denselben Hauß-Arme-Leute bedacht, darinnen folgende <hi rendition="#aq">formalia verba</hi> zu befinden</p> <p> <quote>„Mehr legire ich den Armen und alten Betagten Leuten zu Herwigsdorf 100. Schock welche die Kirchväter daselbst von meinen ausstehenden Schulden empfahen, an gewisse Orte ausleihen und die <hi rendition="#aq">Interesse</hi> jährlich neben dem Pfarrherrn, Hauß-Armen-Leuten allein zum Gedächtnis austheilen sollen. <hi rendition="#aq">Testamentum hocfactum & ab amplissimo Senatu confirmatum An. 1611. die 29. Julii.</hi>“</quote> </p> <p>Die Qvittung darüber lautet also:</p> <p><hi rendition="#aq">Annorum 1613.</hi> den <hi rendition="#aq">24. Apr.</hi> Nachdem der Ehrbare und Wohlgeachte Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau, seel. Gedächtnis, aus treuhertzigen Gemüth gegen unsere Gemeine (darinnnen er gebohren und auferzogen) und in denselben seinen Testament Hauß-Armen-Leuten ein hundert Schock beschrieben; als haben des Testatoris Erben zu Vollziehung des letzten Willens uns heutiges Tages eine Verschreibung auf 100. Schock richtiger Weise überliefert, und zu treuen Händen überantwortet, so wir zu guten Danck angenommen, sagen davon obgedachten Erben in Ewigkeit qvit und loß, zusagen und versprechen, daß denjenigen allen, so vielgedachten Testatoris in seinem hinterlassnen Testament Will und Gemüth gewesen, mit höchsten Fleiß und Ehrbarkeit soll nachgesetzet werden, zu beständiger Beglaubigung haben sich die Vorsteher des Gotteshauses unterschrieben, ingleichen auch der Ehrwürdige, Achtbare und Wohlgelahrte Hr. <hi rendition="#aq">M.</hi> Joh. Lindner, unsrer Gemeine treuer Seelsorger, solches mit seinem angebohrnen Petschafft bekräfftiget, und mit eigner Hand unterschrieben. Geschehen in Jahr und Tag <hi rendition="#aq">ut supra.</hi></p> <p><hi rendition="#aq">Anno 1621.</hi> den 21. Jul. ist Valtin Hermanns Haußwirthin Regina begraben worden, alt 68. und ein halb Jahr, hatte mit ihrem Manne 52. Jahr in der Ehe gelebet. K.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0173]
Anno 1610. den 29. Jan. ist Valtin Michael ein Leinweber von Lauban, allhier in Todten-Hause gestorben und begraben worden. K.
Anno 1611. hat Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau ein Testament gemacht, und sein Vater-Land, und in denselben Hauß-Arme-Leute bedacht, darinnen folgende formalia verba zu befinden
„Mehr legire ich den Armen und alten Betagten Leuten zu Herwigsdorf 100. Schock welche die Kirchväter daselbst von meinen ausstehenden Schulden empfahen, an gewisse Orte ausleihen und die Interesse jährlich neben dem Pfarrherrn, Hauß-Armen-Leuten allein zum Gedächtnis austheilen sollen. Testamentum hocfactum & ab amplissimo Senatu confirmatum An. 1611. die 29. Julii.“
Die Qvittung darüber lautet also:
Annorum 1613. den 24. Apr. Nachdem der Ehrbare und Wohlgeachte Hr. Jacob Schreiber, Bürger zur Zittau, seel. Gedächtnis, aus treuhertzigen Gemüth gegen unsere Gemeine (darinnnen er gebohren und auferzogen) und in denselben seinen Testament Hauß-Armen-Leuten ein hundert Schock beschrieben; als haben des Testatoris Erben zu Vollziehung des letzten Willens uns heutiges Tages eine Verschreibung auf 100. Schock richtiger Weise überliefert, und zu treuen Händen überantwortet, so wir zu guten Danck angenommen, sagen davon obgedachten Erben in Ewigkeit qvit und loß, zusagen und versprechen, daß denjenigen allen, so vielgedachten Testatoris in seinem hinterlassnen Testament Will und Gemüth gewesen, mit höchsten Fleiß und Ehrbarkeit soll nachgesetzet werden, zu beständiger Beglaubigung haben sich die Vorsteher des Gotteshauses unterschrieben, ingleichen auch der Ehrwürdige, Achtbare und Wohlgelahrte Hr. M. Joh. Lindner, unsrer Gemeine treuer Seelsorger, solches mit seinem angebohrnen Petschafft bekräfftiget, und mit eigner Hand unterschrieben. Geschehen in Jahr und Tag ut supra.
Anno 1621. den 21. Jul. ist Valtin Hermanns Haußwirthin Regina begraben worden, alt 68. und ein halb Jahr, hatte mit ihrem Manne 52. Jahr in der Ehe gelebet. K.
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