Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

Er warf zu Herwigsdorff um, Michael Försters Bauers in Oberdorff gantze Scheune, und von Hanß Frantzes, Friedrich Eckarts, und Michael Steudners Scheune das Gesperr. Christoph Roschern riß er das halbe Gesperr vom Hause, und Christoph Engelmannen von der Scheune, Hanß Burckarthen Oberrichter, und Christian Kühnen, riß er etliche Sparren vom Hause, und Meister Neumann von der Scheune. Ohne was er sonsten vor Schaden mit Abdeckung der Häuser und Scheunen, und Umreissung vieler 100. Obst- und anderer Bäume gethan. Hanß Korselten und Hanß Burckarthen in Oberdorff hat es etliche 100. Stämme Holtz umgeworffen, und zerbrochen, dergleichen auch andern Bauern begegnet. In das Kirch-Dach hat es auch etliche Löcher gerissen, und die Ziegeln herunter geworffen.

Anno 1718. den 8. 9. und 10. Febr. war ein solch Schneyen und Wehen mit grossen West-Winden ohne Auf hören Tag und Nacht, dergleichen keinen Menschen gedachte. Die Leute konten kaum aus den Häusern (so mit Schnee und Windwehen theils Orten bis über die Fenster verwallet waren,) arbeiten, das Volck muste häufig die Strassen auswerffen und räumen. Viel Fuhrleute musten auf der Strasse ausspannen, davon reiten, und ihre Wagen verschneyen lassen, daß sie kaum wieder zu finden. Vom 3. bis 18. Martz war wieder Tag und Nacht fast ohne Auf hören, grosser Westwind, mit eingemengten Schnee und Regen, so an Dächern und Bäumen Schaden that, sonderlich war der Wind den 16. Martz Nachmittags am erschrecklichsten.

Anno 1720. den 1. und 2. Dec. war grosser Wind, und den 19. 20. und 21. dito noch erschrecklicher, that Schaden an Dächern, Bäumen und Wäldern.

Anno 1728. den 8. Apr. erhub sich grosser Wind, der Tag und Nacht wehrte, und als er sich den 9. Apr. Vormittags etwas geleget, kam gehlinge zu Mittage von Süden ein grausamer Sturmwind, wehrte 1. Stunde, und that vielen Schaden an Dächern.

Er warf zu Herwigsdorff um, Michael Försters Bauers in Oberdorff gantze Scheune, und von Hanß Frantzes, Friedrich Eckarts, und Michael Steudners Scheune das Gesperr. Christoph Roschern riß er das halbe Gesperr vom Hause, und Christoph Engelmannen von der Scheune, Hanß Burckarthen Oberrichter, und Christian Kühnen, riß er etliche Sparren vom Hause, und Meister Neumann von der Scheune. Ohne was er sonsten vor Schaden mit Abdeckung der Häuser und Scheunen, und Umreissung vieler 100. Obst- und anderer Bäume gethan. Hanß Korselten und Hanß Burckarthen in Oberdorff hat es etliche 100. Stämme Holtz umgeworffen, und zerbrochen, dergleichen auch andern Bauern begegnet. In das Kirch-Dach hat es auch etliche Löcher gerissen, und die Ziegeln herunter geworffen.

Anno 1718. den 8. 9. und 10. Febr. war ein solch Schneyen und Wehen mit grossen West-Winden ohne Auf hören Tag und Nacht, dergleichen keinen Menschen gedachte. Die Leute konten kaum aus den Häusern (so mit Schnee und Windwehen theils Orten bis über die Fenster verwallet waren,) arbeiten, das Volck muste häufig die Strassen auswerffen und räumen. Viel Fuhrleute musten auf der Strasse ausspannen, davon reiten, und ihre Wagen verschneyen lassen, daß sie kaum wieder zu finden. Vom 3. bis 18. Martz war wieder Tag und Nacht fast ohne Auf hören, grosser Westwind, mit eingemengten Schnee und Regen, so an Dächern und Bäumen Schaden that, sonderlich war der Wind den 16. Martz Nachmittags am erschrecklichsten.

Anno 1720. den 1. und 2. Dec. war grosser Wind, und den 19. 20. und 21. dito noch erschrecklicher, that Schaden an Dächern, Bäumen und Wäldern.

Anno 1728. den 8. Apr. erhub sich grosser Wind, der Tag und Nacht wehrte, und als er sich den 9. Apr. Vormittags etwas geleget, kam gehlinge zu Mittage von Süden ein grausamer Sturmwind, wehrte 1. Stunde, und that vielen Schaden an Dächern.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0141" n="137"/>
Er warf zu Herwigsdorff um, Michael Försters Bauers in Oberdorff gantze Scheune, und von Hanß Frantzes, Friedrich Eckarts, und Michael Steudners Scheune das Gesperr. Christoph Roschern riß er das halbe Gesperr vom Hause, und Christoph Engelmannen von der Scheune, Hanß Burckarthen Oberrichter, und Christian Kühnen, riß er etliche Sparren vom Hause, und Meister Neumann von der Scheune. Ohne was er sonsten vor Schaden mit Abdeckung der Häuser und Scheunen, und Umreissung vieler 100. Obst- und anderer Bäume gethan. Hanß Korselten und Hanß Burckarthen in Oberdorff hat es etliche 100. Stämme Holtz umgeworffen, und zerbrochen, dergleichen auch andern Bauern begegnet. In das Kirch-Dach hat es auch etliche Löcher gerissen, und die Ziegeln herunter geworffen.</p>
          <p><hi rendition="#aq">Anno 1718.</hi> den <hi rendition="#aq">8. 9.</hi> und <hi rendition="#aq">10. Febr.</hi> war ein solch Schneyen und Wehen mit grossen West-Winden ohne Auf hören Tag und Nacht, dergleichen keinen Menschen gedachte. Die Leute konten kaum aus den Häusern (so mit Schnee und Windwehen theils Orten bis über die Fenster verwallet waren,) arbeiten, das Volck muste häufig die Strassen auswerffen und räumen. Viel Fuhrleute musten auf der Strasse ausspannen, davon reiten, und ihre Wagen verschneyen lassen, daß sie kaum wieder zu finden. Vom 3. bis 18. Martz war wieder Tag und Nacht fast ohne Auf hören, grosser Westwind, mit eingemengten Schnee und Regen, so an Dächern und Bäumen Schaden that, sonderlich war der Wind den 16. Martz Nachmittags am erschrecklichsten.</p>
          <p><hi rendition="#aq">Anno 1720.</hi> den <hi rendition="#aq">1.</hi> und <hi rendition="#aq">2. Dec.</hi> war grosser Wind, und den <hi rendition="#aq">19. 20.</hi> und <hi rendition="#aq">21.</hi> dito noch erschrecklicher, that Schaden an Dächern, Bäumen und Wäldern.</p>
          <p><hi rendition="#aq">Anno 1728.</hi> den <hi rendition="#aq">8. Apr.</hi> erhub sich grosser Wind, der Tag und Nacht wehrte, und als er sich den <hi rendition="#aq">9. Apr.</hi> Vormittags etwas geleget, kam gehlinge zu Mittage von Süden ein grausamer Sturmwind, wehrte 1. Stunde, und that vielen Schaden an Dächern.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0141] Er warf zu Herwigsdorff um, Michael Försters Bauers in Oberdorff gantze Scheune, und von Hanß Frantzes, Friedrich Eckarts, und Michael Steudners Scheune das Gesperr. Christoph Roschern riß er das halbe Gesperr vom Hause, und Christoph Engelmannen von der Scheune, Hanß Burckarthen Oberrichter, und Christian Kühnen, riß er etliche Sparren vom Hause, und Meister Neumann von der Scheune. Ohne was er sonsten vor Schaden mit Abdeckung der Häuser und Scheunen, und Umreissung vieler 100. Obst- und anderer Bäume gethan. Hanß Korselten und Hanß Burckarthen in Oberdorff hat es etliche 100. Stämme Holtz umgeworffen, und zerbrochen, dergleichen auch andern Bauern begegnet. In das Kirch-Dach hat es auch etliche Löcher gerissen, und die Ziegeln herunter geworffen. Anno 1718. den 8. 9. und 10. Febr. war ein solch Schneyen und Wehen mit grossen West-Winden ohne Auf hören Tag und Nacht, dergleichen keinen Menschen gedachte. Die Leute konten kaum aus den Häusern (so mit Schnee und Windwehen theils Orten bis über die Fenster verwallet waren,) arbeiten, das Volck muste häufig die Strassen auswerffen und räumen. Viel Fuhrleute musten auf der Strasse ausspannen, davon reiten, und ihre Wagen verschneyen lassen, daß sie kaum wieder zu finden. Vom 3. bis 18. Martz war wieder Tag und Nacht fast ohne Auf hören, grosser Westwind, mit eingemengten Schnee und Regen, so an Dächern und Bäumen Schaden that, sonderlich war der Wind den 16. Martz Nachmittags am erschrecklichsten. Anno 1720. den 1. und 2. Dec. war grosser Wind, und den 19. 20. und 21. dito noch erschrecklicher, that Schaden an Dächern, Bäumen und Wäldern. Anno 1728. den 8. Apr. erhub sich grosser Wind, der Tag und Nacht wehrte, und als er sich den 9. Apr. Vormittags etwas geleget, kam gehlinge zu Mittage von Süden ein grausamer Sturmwind, wehrte 1. Stunde, und that vielen Schaden an Dächern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die vorliegende Chronica Oder Historische Beschre… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-21T13:03:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-21T13:03:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-21T13:03:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wo Virgeln (/) anstelle von Kommata genutzt werden, werden sie wie letztere behandelt, ohne Leerzeichen davor und mit Leerzeichen danach: "Wort/ Wort" genau so.
  • überstrichenes m → kontextsensitive Auflösung nach em, mm oder mb
  • ct-Ligatur → ct
  • rc., &c. → etc.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/141
Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/141>, abgerufen am 02.05.2024.