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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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A. 1728. d. 9. May kam ein starckes Donnerwetter, mit Regen und Schlossen als Erbsen, doch bey uns ohne Schaden. Anderswo geschahe im Getrayde Schaden, als zu Hennersdorff in Seuffen, Leutersdorff, Gersdorff, Ober-Uderwitz, Bertzdorff. Olbersdorff.

Den 25. May berührte theils von unsern Feldern ein Wetter mit Schlossen, doch ohne Schaden. Das Wetter schlug ein zu Ratgendorff, (Siehe dasige Chronica) die Schlossen thaten viel Schaden zu Spitzkunnersdorff, Uderwitz, Witgendorff, Hirschfelde, Reichenau, Marckersdorff.

Den 19. Jun. fieng sich Nachmittags über unsern Dorffe ein Donnerwetter mit erschrecklichen Sturm und häufigen grossen Schlossen an, welches sonderlich im Oberdorffe an den Korne in Feldern um viel 100. thl. Schaden gethan, auch etliche Fenster eingeschlagen, zu Seiffersdorff, Witgendorff und Dittelsdorff geschahe auch grosser Schade.

Den 20. Jun. Frühmorgens kam wieder ein Wetter mit erschrecklichen Donnerschlägen, auch grossen Regen, so Schaden in Kraut- und Lein-Aeckern that. Schlug ein zu Königshayn, Rußdorff, im Grunde beym Georgenthal etc.

Den 21. Jun. sehr frühe kam wieder ein Wetter mit grossen Schlägen, und Abends lief das Alte Wasser ziemlich an.

Den 14. Jul. zu Mittage kam über unser Herwigsdorff wieder ein Wetter, mit Schlossen, eins theils in der Scheibe als Haselnüsse groß, so aber, weil gantz stille Wetter keinen Schaden thaten. Aber in Ober- und theils Mitteldorffe kam ein Strich mit grössern und häufigern Schlossen, und betraf eben diejenigen, so den 19. Jun. Schaden gelitten, indem es nicht allein das Korn aus, sondern auch Waitzen und Haber abgeschlagen, auch das Kraut sehr verderbet. Und dieses muß man vor eine erkentliche Straffe von GOtt achten, weil theils erstbetroffene sehr wieder GOtt gemurret und ungeduldig gewesen.

Den 28. Jul. war ein treflich heisser Tag, drauf kam Nachmittags

A. 1728. d. 9. May kam ein starckes Donnerwetter, mit Regen und Schlossen als Erbsen, doch bey uns ohne Schaden. Anderswo geschahe im Getrayde Schaden, als zu Hennersdorff in Seuffen, Leutersdorff, Gersdorff, Ober-Uderwitz, Bertzdorff. Olbersdorff.

Den 25. May berührte theils von unsern Feldern ein Wetter mit Schlossen, doch ohne Schaden. Das Wetter schlug ein zu Ratgendorff, (Siehe dasige Chronica) die Schlossen thaten viel Schaden zu Spitzkunnersdorff, Uderwitz, Witgendorff, Hirschfelde, Reichenau, Marckersdorff.

Den 19. Jun. fieng sich Nachmittags über unsern Dorffe ein Donnerwetter mit erschrecklichen Sturm und häufigen grossen Schlossen an, welches sonderlich im Oberdorffe an den Korne in Feldern um viel 100. thl. Schaden gethan, auch etliche Fenster eingeschlagen, zu Seiffersdorff, Witgendorff und Dittelsdorff geschahe auch grosser Schade.

Den 20. Jun. Frühmorgens kam wieder ein Wetter mit erschrecklichen Donnerschlägen, auch grossen Regen, so Schaden in Kraut- und Lein-Aeckern that. Schlug ein zu Königshayn, Rußdorff, im Grunde beym Georgenthal etc.

Den 21. Jun. sehr frühe kam wieder ein Wetter mit grossen Schlägen, und Abends lief das Alte Wasser ziemlich an.

Den 14. Jul. zu Mittage kam über unser Herwigsdorff wieder ein Wetter, mit Schlossen, eins theils in der Scheibe als Haselnüsse groß, so aber, weil gantz stille Wetter keinen Schaden thaten. Aber in Ober- und theils Mitteldorffe kam ein Strich mit grössern und häufigern Schlossen, und betraf eben diejenigen, so den 19. Jun. Schaden gelitten, indem es nicht allein das Korn aus, sondern auch Waitzen und Haber abgeschlagen, auch das Kraut sehr verderbet. Und dieses muß man vor eine erkentliche Straffe von GOtt achten, weil theils erstbetroffene sehr wieder GOtt gemurret und ungeduldig gewesen.

Den 28. Jul. war ein treflich heisser Tag, drauf kam Nachmittags

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[121/0125] A. 1728. d. 9. May kam ein starckes Donnerwetter, mit Regen und Schlossen als Erbsen, doch bey uns ohne Schaden. Anderswo geschahe im Getrayde Schaden, als zu Hennersdorff in Seuffen, Leutersdorff, Gersdorff, Ober-Uderwitz, Bertzdorff. Olbersdorff. Den 25. May berührte theils von unsern Feldern ein Wetter mit Schlossen, doch ohne Schaden. Das Wetter schlug ein zu Ratgendorff, (Siehe dasige Chronica) die Schlossen thaten viel Schaden zu Spitzkunnersdorff, Uderwitz, Witgendorff, Hirschfelde, Reichenau, Marckersdorff. Den 19. Jun. fieng sich Nachmittags über unsern Dorffe ein Donnerwetter mit erschrecklichen Sturm und häufigen grossen Schlossen an, welches sonderlich im Oberdorffe an den Korne in Feldern um viel 100. thl. Schaden gethan, auch etliche Fenster eingeschlagen, zu Seiffersdorff, Witgendorff und Dittelsdorff geschahe auch grosser Schade. Den 20. Jun. Frühmorgens kam wieder ein Wetter mit erschrecklichen Donnerschlägen, auch grossen Regen, so Schaden in Kraut- und Lein-Aeckern that. Schlug ein zu Königshayn, Rußdorff, im Grunde beym Georgenthal etc. Den 21. Jun. sehr frühe kam wieder ein Wetter mit grossen Schlägen, und Abends lief das Alte Wasser ziemlich an. Den 14. Jul. zu Mittage kam über unser Herwigsdorff wieder ein Wetter, mit Schlossen, eins theils in der Scheibe als Haselnüsse groß, so aber, weil gantz stille Wetter keinen Schaden thaten. Aber in Ober- und theils Mitteldorffe kam ein Strich mit grössern und häufigern Schlossen, und betraf eben diejenigen, so den 19. Jun. Schaden gelitten, indem es nicht allein das Korn aus, sondern auch Waitzen und Haber abgeschlagen, auch das Kraut sehr verderbet. Und dieses muß man vor eine erkentliche Straffe von GOtt achten, weil theils erstbetroffene sehr wieder GOtt gemurret und ungeduldig gewesen. Den 28. Jul. war ein treflich heisser Tag, drauf kam Nachmittags

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/125>, abgerufen am 02.05.2024.