Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.der Schreiber, ein dürrer, weißgekleidter Mann, sich den Die Jünglinge hielten ihre Behauptung, entwichene Nachdem Theopompos für unsere Freunde Bürgschaft Der Paß des Bartja lautete: "Smerdes, -- Sohn des Sandon aus Sardes, -- Jm Namen des Königs. Die Pässe des Zopyros und Darius waren in der- Als die Beamten das Haus verlassen hatten, rieb der Schreiber, ein dürrer, weißgekleidter Mann, ſich den Die Jünglinge hielten ihre Behauptung, entwichene Nachdem Theopompos für unſere Freunde Bürgſchaft Der Paß des Bartja lautete: „Smerdes, — Sohn des Sandon aus Sardes, — Jm Namen des Königs. Die Päſſe des Zopyros und Darius waren in der- Als die Beamten das Haus verlaſſen hatten, rieb <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0100" n="90"/> der Schreiber, ein dürrer, weißgekleidter Mann, ſich den<lb/> Fremden gegenüberſtellte und dieſelben mit Hülfe eines<lb/> Dolmetſchers nach ihrer Herkunft und dem Zweck ihrer<lb/> Reiſe befragte.</p><lb/> <p>Die Jünglinge hielten ihre Behauptung, entwichene<lb/> lydiſche Hekatontarchen zu ſein, feſt und erſuchten den Be-<lb/> amten, ihnen Mittel und Wege für ihren Eintritt in die<lb/> ägyptiſchen Hülfstruppen anzugeben und ſie mit Päſſen<lb/> zu verſehen.</p><lb/> <p>Nachdem Theopompos für unſere Freunde Bürgſchaft<lb/> geleiſtet hatte, zauderte der Beamte nicht lange und ſtellte<lb/> ihnen die gewünſchten Papiere aus.</p><lb/> <p>Der Paß des Bartja lautete:</p><lb/> <p>„Smerdes, — Sohn des Sandon aus Sardes, —<lb/> ungefähr 22 Jahr alt, von ſtattlichem, ſchlankem Wuchſe,<lb/> — mit wohlgeſtaltetem Angeſicht, gerader Naſe und hoher<lb/> Stirn, in deren Mitte ſich eine kleine Narbe befindet,<lb/> darf, weil für denſelben Bürgſchaſt geleiſtet worden iſt,<lb/> da, wo das Geſetz die Fremden duldet, in Aegypten<lb/> verweilen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Jm Namen des Königs.</hi><lb/> <hi rendition="#et">Sachons, Schreiber.“</hi> </p><lb/> <p>Die Päſſe des Zopyros und Darius waren in der-<lb/> ſelben Weiſe abgefaßt <hi rendition="#sup">57</hi>).</p><lb/> <p>Als die Beamten das Haus verlaſſen hatten, rieb<lb/> ſich Theopompos die Hände und ſagte: „Nun könnt<lb/> ihr, wenn ihr meinen Rath in allen Stücken befolgt,<lb/> ſicher in dieſem Lande verweilen. Bewahrt dieſe Papier-<lb/> röllchen gleich euren Augen und laßt dieſelben niemals<lb/> von euch. — Jetzt erſuche ich euch aber, mir zum Früh-<lb/> ſtücke zu folgen und mir, wenn es euch genehm iſt, zu<lb/> erzählen, ob das Gerücht, welches am Markte verbreitet<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [90/0100]
der Schreiber, ein dürrer, weißgekleidter Mann, ſich den
Fremden gegenüberſtellte und dieſelben mit Hülfe eines
Dolmetſchers nach ihrer Herkunft und dem Zweck ihrer
Reiſe befragte.
Die Jünglinge hielten ihre Behauptung, entwichene
lydiſche Hekatontarchen zu ſein, feſt und erſuchten den Be-
amten, ihnen Mittel und Wege für ihren Eintritt in die
ägyptiſchen Hülfstruppen anzugeben und ſie mit Päſſen
zu verſehen.
Nachdem Theopompos für unſere Freunde Bürgſchaft
geleiſtet hatte, zauderte der Beamte nicht lange und ſtellte
ihnen die gewünſchten Papiere aus.
Der Paß des Bartja lautete:
„Smerdes, — Sohn des Sandon aus Sardes, —
ungefähr 22 Jahr alt, von ſtattlichem, ſchlankem Wuchſe,
— mit wohlgeſtaltetem Angeſicht, gerader Naſe und hoher
Stirn, in deren Mitte ſich eine kleine Narbe befindet,
darf, weil für denſelben Bürgſchaſt geleiſtet worden iſt,
da, wo das Geſetz die Fremden duldet, in Aegypten
verweilen.
Jm Namen des Königs.
Sachons, Schreiber.“
Die Päſſe des Zopyros und Darius waren in der-
ſelben Weiſe abgefaßt 57).
Als die Beamten das Haus verlaſſen hatten, rieb
ſich Theopompos die Hände und ſagte: „Nun könnt
ihr, wenn ihr meinen Rath in allen Stücken befolgt,
ſicher in dieſem Lande verweilen. Bewahrt dieſe Papier-
röllchen gleich euren Augen und laßt dieſelben niemals
von euch. — Jetzt erſuche ich euch aber, mir zum Früh-
ſtücke zu folgen und mir, wenn es euch genehm iſt, zu
erzählen, ob das Gerücht, welches am Markte verbreitet
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