Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.Ruchlose lebendig vergraben werden. -- Dieser Befehl wird dem "Kaum hatte ich diese Zeilen in meinen Aermel ge- Phädyme stimmte in dieses Gelächter ein, überschüttete Ruchloſe lebendig vergraben werden. — Dieſer Befehl wird dem „Kaum hatte ich dieſe Zeilen in meinen Aermel ge- Phädyme ſtimmte in dieſes Gelächter ein, überſchüttete <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0198" n="196"/> Ruchloſe lebendig vergraben werden. — Dieſer Befehl wird dem<lb/> Eunuchenoberſten Boges zur Ausführung übergeben. Der<lb/> Oberſte der Schreiber Ariabignes im Auftrage des Königs<lb/> Kambyſes.“</p><lb/> <p>„Kaum hatte ich dieſe Zeilen in meinen Aermel ge-<lb/> ſteckt, als ſich die Mutter des Königs mit zerriſſenen Klei-<lb/> dern, von Atoſſa geführt, in die Halle drängte. — Da<lb/> gab es viel Heulen, Geſchrei, Vorwürfe, Flüche, Bitten<lb/> und Beſchwörungen; der König blieb aber ſtandhaft, und<lb/> ich glaube, daß Kaſſandane und Atoſſa dem Kröſus und<lb/> Bartja in die andre Welt nachgeſandt worden wären, wenn<lb/> nicht die Scheu vor der Seele ſeines Vaters den wuth-<lb/> ſchnaubenden Sohn abgehalten hätte, ſeine Hand an die<lb/> Wittwe des Kyros zu legen. — Für Nitetis ſprach Kaſ-<lb/> ſandane übrigens kein Wort. Sie ſcheint von der Schuld<lb/> derſelben ebenſo feſt überzeugt zu ſein, als Du und ich.<lb/> — Den verliebten Gaumata brauchen wir auch nicht mehr<lb/> zu fürchten. Jch habe drei Männer gemiethet, welche ihm,<lb/> eh’ er nach Rhagae kommt, ein kühles Bad in den Wo-<lb/> gen des Euphrat verſchaffen ſollen! Die Fiſche und Wür-<lb/> mer werden luſtige Tage haben, ha ha!“ —</p><lb/> <p>Phädyme ſtimmte in dieſes Gelächter ein, überſchüttete<lb/> den Eunuchen mit Schmeichelnamen, welche ſie ihm abge-<lb/> lernt hatte, und hängte eine ſchwere goldne Kette voller<lb/> Edelſteine als Zeichen ihrer Dankbarkeit um ſeinen Hals.“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [196/0198]
Ruchloſe lebendig vergraben werden. — Dieſer Befehl wird dem
Eunuchenoberſten Boges zur Ausführung übergeben. Der
Oberſte der Schreiber Ariabignes im Auftrage des Königs
Kambyſes.“
„Kaum hatte ich dieſe Zeilen in meinen Aermel ge-
ſteckt, als ſich die Mutter des Königs mit zerriſſenen Klei-
dern, von Atoſſa geführt, in die Halle drängte. — Da
gab es viel Heulen, Geſchrei, Vorwürfe, Flüche, Bitten
und Beſchwörungen; der König blieb aber ſtandhaft, und
ich glaube, daß Kaſſandane und Atoſſa dem Kröſus und
Bartja in die andre Welt nachgeſandt worden wären, wenn
nicht die Scheu vor der Seele ſeines Vaters den wuth-
ſchnaubenden Sohn abgehalten hätte, ſeine Hand an die
Wittwe des Kyros zu legen. — Für Nitetis ſprach Kaſ-
ſandane übrigens kein Wort. Sie ſcheint von der Schuld
derſelben ebenſo feſt überzeugt zu ſein, als Du und ich.
— Den verliebten Gaumata brauchen wir auch nicht mehr
zu fürchten. Jch habe drei Männer gemiethet, welche ihm,
eh’ er nach Rhagae kommt, ein kühles Bad in den Wo-
gen des Euphrat verſchaffen ſollen! Die Fiſche und Wür-
mer werden luſtige Tage haben, ha ha!“ —
Phädyme ſtimmte in dieſes Gelächter ein, überſchüttete
den Eunuchen mit Schmeichelnamen, welche ſie ihm abge-
lernt hatte, und hängte eine ſchwere goldne Kette voller
Edelſteine als Zeichen ihrer Dankbarkeit um ſeinen Hals.“
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