Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.was Amasis mit Psamtik geredet. Möge Jsis 147) Dein "Ach, Vater, ein Tauber konnte heut im Neben- "Die große Neith hat ihn mit Unvorsichtigkeit ge- Während Psamtik alle Vorbereitungen zur Gefangen- Sein Sohn Gyges und die drei jungen Perser blie- Amasis überhäufte sie mit Gefälligkeiten, gestattete "Wahrlich," rief Bartja, nachdem Nitetis den zar- was Amaſis mit Pſamtik geredet. Möge Jſis 147) Dein „Ach, Vater, ein Tauber konnte heut im Neben- „Die große Neith hat ihn mit Unvorſichtigkeit ge- Während Pſamtik alle Vorbereitungen zur Gefangen- Sein Sohn Gyges und die drei jungen Perſer blie- Amaſis überhäufte ſie mit Gefälligkeiten, geſtattete „Wahrlich,“ rief Bartja, nachdem Nitetis den zar- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="104"/> was Amaſis mit Pſamtik geredet. Möge Jſis <hi rendition="#sup">147</hi>) Dein<lb/> Gehör erhalten!“</p><lb/> <p>„Ach, Vater, ein Tauber konnte heut im Neben-<lb/> zimmer jedes Wort vernehmen, denn der König brüllte,<lb/> wie ein Stier.“</p><lb/> <p>„Die große Neith hat ihn mit Unvorſichtigkeit ge-<lb/> ſchlagen. Gehe jetzt, halte die Augen auf und benach-<lb/> richtige mich ſofort, wenn Amaſis, was möglich wäre, den<lb/> Anſchlag auf Phanes zu hintertreiben verſuchen ſollte. Du<lb/> findeſt mich auf jeden Fall zu Hauſe. Befiehl den Die-<lb/> nern, ſie möchten alle Beſucher abweiſen und ſagen — ich<lb/> betete im Allerheiligſten. Der Unnennbare behüte Deine<lb/> Schritte!“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Während Pſamtik alle Vorbereitungen zur Gefangen-<lb/> nahme des Phanes traf, ſtieg Kröſus mit ſeinen Beglei-<lb/> tern in eine königliche Nilbarke, um nach Naukratis zu<lb/> fahren, und den nächſten Abend bei Rhodopis zuzubringen.</p><lb/> <p>Sein Sohn Gyges und die drei jungen Perſer blie-<lb/> ben zu Sais, woſelbſt es ihnen vortrefflich gefiel.</p><lb/> <p>Amaſis überhäufte ſie mit Gefälligkeiten, geſtattete<lb/> ihnen, nach ägyptiſchem Gebrauche, den Verkehr mit ſei-<lb/> ner Gattin und den ſogenannten Zwillings-Schweſtern,<lb/> lehrte Gyges das Dame Spiel <hi rendition="#sup">148</hi>) und war unerſchöpflich<lb/> in Witz und Frohſinn, wenn er zuſah, wie die kräf-<lb/> tigen und gewandten jungen Helden das Ball- und Rei-<lb/> fenwerfen ſeiner Töchter, ein beliebtes Vergnügen ägyp-<lb/> tiſcher Mädchen <hi rendition="#sup">149</hi>), theilten.</p><lb/> <p>„Wahrlich,“ rief Bartja, nachdem Nitetis den zar-<lb/> ten mit bunten Bändern geſchmückten Ring zum hundert-<lb/> ſten Male, ohne zu fehlen, mit ihrem feinen Stäbchen<lb/> von Elfenbein aufgefangen hatte, „dieſes Spiel müſſen wir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0122]
was Amaſis mit Pſamtik geredet. Möge Jſis 147) Dein
Gehör erhalten!“
„Ach, Vater, ein Tauber konnte heut im Neben-
zimmer jedes Wort vernehmen, denn der König brüllte,
wie ein Stier.“
„Die große Neith hat ihn mit Unvorſichtigkeit ge-
ſchlagen. Gehe jetzt, halte die Augen auf und benach-
richtige mich ſofort, wenn Amaſis, was möglich wäre, den
Anſchlag auf Phanes zu hintertreiben verſuchen ſollte. Du
findeſt mich auf jeden Fall zu Hauſe. Befiehl den Die-
nern, ſie möchten alle Beſucher abweiſen und ſagen — ich
betete im Allerheiligſten. Der Unnennbare behüte Deine
Schritte!“
Während Pſamtik alle Vorbereitungen zur Gefangen-
nahme des Phanes traf, ſtieg Kröſus mit ſeinen Beglei-
tern in eine königliche Nilbarke, um nach Naukratis zu
fahren, und den nächſten Abend bei Rhodopis zuzubringen.
Sein Sohn Gyges und die drei jungen Perſer blie-
ben zu Sais, woſelbſt es ihnen vortrefflich gefiel.
Amaſis überhäufte ſie mit Gefälligkeiten, geſtattete
ihnen, nach ägyptiſchem Gebrauche, den Verkehr mit ſei-
ner Gattin und den ſogenannten Zwillings-Schweſtern,
lehrte Gyges das Dame Spiel 148) und war unerſchöpflich
in Witz und Frohſinn, wenn er zuſah, wie die kräf-
tigen und gewandten jungen Helden das Ball- und Rei-
fenwerfen ſeiner Töchter, ein beliebtes Vergnügen ägyp-
tiſcher Mädchen 149), theilten.
„Wahrlich,“ rief Bartja, nachdem Nitetis den zar-
ten mit bunten Bändern geſchmückten Ring zum hundert-
ſten Male, ohne zu fehlen, mit ihrem feinen Stäbchen
von Elfenbein aufgefangen hatte, „dieſes Spiel müſſen wir
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