Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Preis GOttes wegen der

Diese gehn zu beiden Seiten,
Durch die Puls das Blut zu leiten,
Jn des Körpers Aederlein,
Die wie kleine Aeste seyn.

Daraus wird es fortgeschikket,
Wie der rege Kreislauf geht,
Jn das Herz zurük gedrükket,
Wenn die Fall-Thür offen steht,
Die in denen Herzens-Kammern,
Welche wie mit festen Klammern
An der starken Scheidewand,
Wundernswürdig angespannt.
So geht aus der einen Celle
Die des Herzens Vorsal heist,
Diese rothe Lebens-Quelle
Fort bis sie durchs Herze fleust,
Das mit einem scharffen Drükken
Es muß wiederum fortschikken;
Und so fliest das ab und zu,
Und das Herz hat nimmer Ruh.
Denkt man zu des Schöpfers Preise
Nach, des Herzens Einrichtung,
So bringt der alleine Weise
Uns zu der Bewunderung:
Wie er ein so zart Gespinste,
Macht zum Wunder aller Künste,
Das sich wie ein Drukwerk treibt,
Und so lang im Stande bleibt.
Um

Preis GOttes wegen der

Dieſe gehn zu beiden Seiten,
Durch die Puls das Blut zu leiten,
Jn des Koͤrpers Aederlein,
Die wie kleine Aeſte ſeyn.

Daraus wird es fortgeſchikket,
Wie der rege Kreislauf geht,
Jn das Herz zuruͤk gedruͤkket,
Wenn die Fall-Thuͤr offen ſteht,
Die in denen Herzens-Kammern,
Welche wie mit feſten Klammern
An der ſtarken Scheidewand,
Wundernswuͤrdig angeſpannt.
So geht aus der einen Celle
Die des Herzens Vorſal heiſt,
Dieſe rothe Lebens-Quelle
Fort bis ſie durchs Herze fleuſt,
Das mit einem ſcharffen Druͤkken
Es muß wiederum fortſchikken;
Und ſo flieſt das ab und zu,
Und das Herz hat nimmer Ruh.
Denkt man zu des Schoͤpfers Preiſe
Nach, des Herzens Einrichtung,
So bringt der alleine Weiſe
Uns zu der Bewunderung:
Wie er ein ſo zart Geſpinſte,
Macht zum Wunder aller Kuͤnſte,
Das ſich wie ein Drukwerk treibt,
Und ſo lang im Stande bleibt.
Um
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="38">
            <l>
              <pb facs="#f0094" n="78"/>
              <fw place="top" type="header">Preis GOttes wegen der</fw>
            </l><lb/>
            <l>Die&#x017F;e gehn zu beiden Seiten,</l><lb/>
            <l>Durch die Puls das Blut zu leiten,</l><lb/>
            <l>Jn des Ko&#x0364;rpers Aederlein,</l><lb/>
            <l>Die wie kleine Ae&#x017F;te &#x017F;eyn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="39">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>araus wird es fortge&#x017F;chikket,</l><lb/>
            <l>Wie der rege Kreislauf geht,</l><lb/>
            <l>Jn das Herz zuru&#x0364;k gedru&#x0364;kket,</l><lb/>
            <l>Wenn die Fall-Thu&#x0364;r offen &#x017F;teht,</l><lb/>
            <l>Die in denen Herzens-Kammern,</l><lb/>
            <l>Welche wie mit fe&#x017F;ten Klammern</l><lb/>
            <l>An der &#x017F;tarken Scheidewand,</l><lb/>
            <l>Wundernswu&#x0364;rdig ange&#x017F;pannt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="40">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>o geht aus der einen Celle</l><lb/>
            <l>Die des Herzens Vor&#x017F;al hei&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;e rothe Lebens-Quelle</l><lb/>
            <l>Fort bis &#x017F;ie durchs Herze fleu&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Das mit einem &#x017F;charffen Dru&#x0364;kken</l><lb/>
            <l>Es muß wiederum fort&#x017F;chikken;</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;o flie&#x017F;t das ab und zu,</l><lb/>
            <l>Und das Herz hat nimmer Ruh.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="41">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>enkt man zu des Scho&#x0364;pfers Prei&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Nach, des Herzens Einrichtung,</l><lb/>
            <l>So bringt der alleine Wei&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Uns zu der Bewunderung:</l><lb/>
            <l>Wie er ein &#x017F;o zart Ge&#x017F;pin&#x017F;te,</l><lb/>
            <l>Macht zum Wunder aller Ku&#x0364;n&#x017F;te,</l><lb/>
            <l>Das &#x017F;ich wie ein Drukwerk treibt,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;o lang im Stande bleibt.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Um</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0094] Preis GOttes wegen der Dieſe gehn zu beiden Seiten, Durch die Puls das Blut zu leiten, Jn des Koͤrpers Aederlein, Die wie kleine Aeſte ſeyn. Daraus wird es fortgeſchikket, Wie der rege Kreislauf geht, Jn das Herz zuruͤk gedruͤkket, Wenn die Fall-Thuͤr offen ſteht, Die in denen Herzens-Kammern, Welche wie mit feſten Klammern An der ſtarken Scheidewand, Wundernswuͤrdig angeſpannt. So geht aus der einen Celle Die des Herzens Vorſal heiſt, Dieſe rothe Lebens-Quelle Fort bis ſie durchs Herze fleuſt, Das mit einem ſcharffen Druͤkken Es muß wiederum fortſchikken; Und ſo flieſt das ab und zu, Und das Herz hat nimmer Ruh. Denkt man zu des Schoͤpfers Preiſe Nach, des Herzens Einrichtung, So bringt der alleine Weiſe Uns zu der Bewunderung: Wie er ein ſo zart Geſpinſte, Macht zum Wunder aller Kuͤnſte, Das ſich wie ein Drukwerk treibt, Und ſo lang im Stande bleibt. Um

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/94
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/94>, abgerufen am 04.05.2024.