Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Preis GOttes wegen der

Wie dies alles sey geschehen,
Kan mein Wiz noch nicht verstehen;
Aber dies versteh ich klar,
Es sey alles wunderbahr.

Deine Hand hat mich formiret,
Und dein göttlicher Verstand,
Hat mich weislich ausgezieret,
Das ist mir genug bekandt.
Nehm ich mich zum Augenmerke,
Seh ich so viel Wunderwerke,
So viel Stük und Glieder man,
An dem Körper zählen kan.
Unsers Körpers Kunstgebäude,
Jst der Seelen ihr Pallast,
Drin das schlanke Eingeweide
Wunderbahrlich eingefaßt.
Und das äuserlich Gehäuse
Der Maschine, ist sehr weise
Durch der Sehnen starkes Band,
Wie ein Uhrwerk aufgespannt.
Dieses schöne Meisterstükke
Zeiget seinen Meister an,
Führt uns gleich auf dem zurükke,
Der solch Kunstwerk bilden kan:
Und daß bist du ewger Schöpfer
Der du uns, als wie ein Töpfer
Unser leimern Haus formirt
Und so weislich ausgeziert.
O!

Preis GOttes wegen der

Wie dies alles ſey geſchehen,
Kan mein Wiz noch nicht verſtehen;
Aber dies verſteh ich klar,
Es ſey alles wunderbahr.

Deine Hand hat mich formiret,
Und dein goͤttlicher Verſtand,
Hat mich weislich ausgezieret,
Das iſt mir genug bekandt.
Nehm ich mich zum Augenmerke,
Seh ich ſo viel Wunderwerke,
So viel Stuͤk und Glieder man,
An dem Koͤrper zaͤhlen kan.
Unſers Koͤrpers Kunſtgebaͤude,
Jſt der Seelen ihr Pallaſt,
Drin das ſchlanke Eingeweide
Wunderbahrlich eingefaßt.
Und das aͤuſerlich Gehaͤuſe
Der Maſchine, iſt ſehr weiſe
Durch der Sehnen ſtarkes Band,
Wie ein Uhrwerk aufgeſpannt.
Dieſes ſchoͤne Meiſterſtuͤkke
Zeiget ſeinen Meiſter an,
Fuͤhrt uns gleich auf dem zuruͤkke,
Der ſolch Kunſtwerk bilden kan:
Und daß biſt du ewger Schoͤpfer
Der du uns, als wie ein Toͤpfer
Unſer leimern Haus formirt
Und ſo weislich ausgeziert.
O!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="10">
            <l>
              <pb facs="#f0086" n="70"/>
              <fw place="top" type="header">Preis GOttes wegen der</fw>
            </l><lb/>
            <l>Wie dies alles &#x017F;ey ge&#x017F;chehen,</l><lb/>
            <l>Kan mein Wiz noch nicht ver&#x017F;tehen;</l><lb/>
            <l>Aber dies ver&#x017F;teh ich klar,</l><lb/>
            <l>Es &#x017F;ey alles wunderbahr.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>eine Hand hat mich formiret,</l><lb/>
            <l>Und dein go&#x0364;ttlicher Ver&#x017F;tand,</l><lb/>
            <l>Hat mich weislich ausgezieret,</l><lb/>
            <l>Das i&#x017F;t mir genug bekandt.</l><lb/>
            <l>Nehm ich mich zum Augenmerke,</l><lb/>
            <l>Seh ich &#x017F;o viel Wunderwerke,</l><lb/>
            <l>So viel Stu&#x0364;k und Glieder man,</l><lb/>
            <l>An dem Ko&#x0364;rper za&#x0364;hlen kan.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="12">
            <l><hi rendition="#in">U</hi>n&#x017F;ers Ko&#x0364;rpers Kun&#x017F;tgeba&#x0364;ude,</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t der Seelen ihr Palla&#x017F;t,</l><lb/>
            <l>Drin das &#x017F;chlanke Eingeweide</l><lb/>
            <l>Wunderbahrlich eingefaßt.</l><lb/>
            <l>Und das a&#x0364;u&#x017F;erlich Geha&#x0364;u&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Der Ma&#x017F;chine, i&#x017F;t &#x017F;ehr wei&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Durch der Sehnen &#x017F;tarkes Band,</l><lb/>
            <l>Wie ein Uhrwerk aufge&#x017F;pannt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ie&#x017F;es &#x017F;cho&#x0364;ne Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;kke</l><lb/>
            <l>Zeiget &#x017F;einen Mei&#x017F;ter an,</l><lb/>
            <l>Fu&#x0364;hrt uns gleich auf dem zuru&#x0364;kke,</l><lb/>
            <l>Der &#x017F;olch Kun&#x017F;twerk bilden kan:</l><lb/>
            <l>Und daß bi&#x017F;t du ewger Scho&#x0364;pfer</l><lb/>
            <l>Der du uns, als wie ein To&#x0364;pfer</l><lb/>
            <l>Un&#x017F;er leimern Haus formirt</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;o weislich ausgeziert.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">O!</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0086] Preis GOttes wegen der Wie dies alles ſey geſchehen, Kan mein Wiz noch nicht verſtehen; Aber dies verſteh ich klar, Es ſey alles wunderbahr. Deine Hand hat mich formiret, Und dein goͤttlicher Verſtand, Hat mich weislich ausgezieret, Das iſt mir genug bekandt. Nehm ich mich zum Augenmerke, Seh ich ſo viel Wunderwerke, So viel Stuͤk und Glieder man, An dem Koͤrper zaͤhlen kan. Unſers Koͤrpers Kunſtgebaͤude, Jſt der Seelen ihr Pallaſt, Drin das ſchlanke Eingeweide Wunderbahrlich eingefaßt. Und das aͤuſerlich Gehaͤuſe Der Maſchine, iſt ſehr weiſe Durch der Sehnen ſtarkes Band, Wie ein Uhrwerk aufgeſpannt. Dieſes ſchoͤne Meiſterſtuͤkke Zeiget ſeinen Meiſter an, Fuͤhrt uns gleich auf dem zuruͤkke, Der ſolch Kunſtwerk bilden kan: Und daß biſt du ewger Schoͤpfer Der du uns, als wie ein Toͤpfer Unſer leimern Haus formirt Und ſo weislich ausgeziert. O!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/86
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/86>, abgerufen am 03.05.2024.