Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Ohr als ein künstliches Meisterstükke.

Die sonst böse Zauberinnen
Auch, wenn man den Nuz erwegt,
Uns zum Mittel dadurch man,
Geistes Nahrung schöpfen kan.

GOttes Stimme kan man hören
Wenn in denen heilgen Chören,
Uns der Weg zur Himmelsbahn,
Zu des ewgen Lebens Pforte,
Wird durch wahre Geistes Worte
Hell und deutlich kund gethan.
Denke Mensch! wie mancherlei
Durch das Ohr zu schöpfen sey.
Sprich: sind es nicht grosse Gaben,
Die wir von dem Schöpfer haben?
Was ist dabei deine Pflicht:
Du must zu des Höchsten Ehren,
Seine Wunder hier anhören,
Und wenn das von dir geschicht;
So drükt jeder Thon dir ein:
GOtt muß mächtig, weise seyn.


Das
M 2

Das Ohr als ein kuͤnſtliches Meiſterſtuͤkke.

Die ſonſt boͤſe Zauberinnen
Auch, wenn man den Nuz erwegt,
Uns zum Mittel dadurch man,
Geiſtes Nahrung ſchoͤpfen kan.

GOttes Stimme kan man hoͤren
Wenn in denen heilgen Choͤren,
Uns der Weg zur Himmelsbahn,
Zu des ewgen Lebens Pforte,
Wird durch wahre Geiſtes Worte
Hell und deutlich kund gethan.
Denke Menſch! wie mancherlei
Durch das Ohr zu ſchoͤpfen ſey.
Sprich: ſind es nicht groſſe Gaben,
Die wir von dem Schoͤpfer haben?
Was iſt dabei deine Pflicht:
Du muſt zu des Hoͤchſten Ehren,
Seine Wunder hier anhoͤren,
Und wenn das von dir geſchicht;
So druͤkt jeder Thon dir ein:
GOtt muß maͤchtig, weiſe ſeyn.


Das
M 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="41">
            <l>
              <pb facs="#f0195" n="179"/>
              <fw place="top" type="header">Das Ohr als ein ku&#x0364;n&#x017F;tliches Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;kke.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Die &#x017F;on&#x017F;t bo&#x0364;&#x017F;e Zauberinnen</l><lb/>
            <l>Auch, wenn man den Nuz erwegt,</l><lb/>
            <l>Uns zum Mittel dadurch man,</l><lb/>
            <l>Gei&#x017F;tes Nahrung &#x017F;cho&#x0364;pfen kan.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="42">
            <l><hi rendition="#in">G</hi>Ottes Stimme kan man ho&#x0364;ren</l><lb/>
            <l>Wenn in denen heilgen Cho&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Uns der Weg zur Himmelsbahn,</l><lb/>
            <l>Zu des ewgen Lebens Pforte,</l><lb/>
            <l>Wird durch wahre Gei&#x017F;tes Worte</l><lb/>
            <l>Hell und deutlich kund gethan.</l><lb/>
            <l>Denke Men&#x017F;ch! wie mancherlei</l><lb/>
            <l>Durch das Ohr zu &#x017F;cho&#x0364;pfen &#x017F;ey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="43">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>prich: &#x017F;ind es nicht gro&#x017F;&#x017F;e Gaben,</l><lb/>
            <l>Die wir von dem Scho&#x0364;pfer haben?</l><lb/>
            <l>Was i&#x017F;t dabei deine Pflicht:</l><lb/>
            <l>Du mu&#x017F;t zu des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Ehren,</l><lb/>
            <l>Seine Wunder hier anho&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Und wenn das von dir ge&#x017F;chicht;</l><lb/>
            <l>So dru&#x0364;kt jeder Thon dir ein:</l><lb/>
            <l>GOtt muß ma&#x0364;chtig, wei&#x017F;e &#x017F;eyn.</l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#b">M 2</hi> </fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Das</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0195] Das Ohr als ein kuͤnſtliches Meiſterſtuͤkke. Die ſonſt boͤſe Zauberinnen Auch, wenn man den Nuz erwegt, Uns zum Mittel dadurch man, Geiſtes Nahrung ſchoͤpfen kan. GOttes Stimme kan man hoͤren Wenn in denen heilgen Choͤren, Uns der Weg zur Himmelsbahn, Zu des ewgen Lebens Pforte, Wird durch wahre Geiſtes Worte Hell und deutlich kund gethan. Denke Menſch! wie mancherlei Durch das Ohr zu ſchoͤpfen ſey. Sprich: ſind es nicht groſſe Gaben, Die wir von dem Schoͤpfer haben? Was iſt dabei deine Pflicht: Du muſt zu des Hoͤchſten Ehren, Seine Wunder hier anhoͤren, Und wenn das von dir geſchicht; So druͤkt jeder Thon dir ein: GOtt muß maͤchtig, weiſe ſeyn. Das M 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/195
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/195>, abgerufen am 05.05.2024.