Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.Ein im Winter grünender Lorbeerbaum. Ein im Winter immer grünender Lorbeerbaum. Eine Vorstellung eines grosmüthigen Herzens.
[Abbildung]
Ein grüner Lorbeerbaum ist auch im Winter schön, Gedoppelt lieblicher im Schnee-Puz anzusehn: Der Himmel tobe gleich im Sturm und trüben Wetter, Er prangt in seinem Schmuk, bewahret seine Blät- ter. Wenn andre Bäume kahl, und ihres Schmuks beraubt, Wenn sie der kalte Nord durch seinem Braus ent- laubt: So sezt er sich den Sturm und schütternden Be- wegen, Zum Troz der rauhen Luft, mit aller Macht entgegen. Die Grosmuth sieht darin ein schönes Bildnis an, Das ihren starken Geist im Gleichnis schildern kan: So wie ein Lorbeerbaum, wenn es gleich friert und schneiet, Von Vierter Theil. K
Ein im Winter gruͤnender Lorbeerbaum. Ein im Winter immer gruͤnender Lorbeerbaum. Eine Vorſtellung eines grosmuͤthigen Herzens.
[Abbildung]
Ein gruͤner Lorbeerbaum iſt auch im Winter ſchoͤn, Gedoppelt lieblicher im Schnee-Puz anzuſehn: Der Himmel tobe gleich im Sturm und truͤben Wetter, Er prangt in ſeinem Schmuk, bewahret ſeine Blaͤt- ter. Wenn andre Baͤume kahl, und ihres Schmuks beraubt, Wenn ſie der kalte Nord durch ſeinem Braus ent- laubt: So ſezt er ſich den Sturm und ſchuͤtternden Be- wegen, Zum Troz der rauhen Luft, mit aller Macht entgegen. Die Grosmuth ſieht darin ein ſchoͤnes Bildnis an, Das ihren ſtarken Geiſt im Gleichnis ſchildern kan: So wie ein Lorbeerbaum, wenn es gleich friert und ſchneiet, Von Vierter Theil. K
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0161" n="145"/> <fw place="top" type="header">Ein im Winter gruͤnender Lorbeerbaum.</fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Ein<lb/> im Winter immer gruͤnender<lb/> Lorbeerbaum.<lb/> Eine Vorſtellung eines grosmuͤthigen<lb/> Herzens.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <figure/> <l><hi rendition="#in">E</hi>in gruͤner Lorbeerbaum iſt auch im<lb/><hi rendition="#et">Winter ſchoͤn,</hi></l><lb/> <l>Gedoppelt lieblicher im Schnee-Puz<lb/><hi rendition="#et">anzuſehn:</hi></l><lb/> <l>Der Himmel tobe gleich im Sturm<lb/><hi rendition="#et">und truͤben Wetter,</hi></l><lb/> <l>Er prangt in ſeinem Schmuk, bewahret ſeine Blaͤt-<lb/><hi rendition="#et">ter.</hi></l><lb/> <l>Wenn andre Baͤume kahl, und ihres Schmuks<lb/><hi rendition="#et">beraubt,</hi></l><lb/> <l>Wenn ſie der kalte Nord durch ſeinem Braus ent-<lb/><hi rendition="#et">laubt:</hi></l><lb/> <l>So ſezt er ſich den Sturm und ſchuͤtternden Be-<lb/><hi rendition="#et">wegen,</hi></l><lb/> <l>Zum Troz der rauhen Luft, mit aller Macht entgegen.</l><lb/> <l>Die Grosmuth ſieht darin ein ſchoͤnes Bildnis an,</l><lb/> <l>Das ihren ſtarken Geiſt im Gleichnis ſchildern<lb/><hi rendition="#et">kan:</hi></l><lb/> <l>So wie ein Lorbeerbaum, wenn es gleich friert und<lb/><hi rendition="#et">ſchneiet,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Vierter Theil.</hi> K</fw> <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [145/0161]
Ein im Winter gruͤnender Lorbeerbaum.
Ein
im Winter immer gruͤnender
Lorbeerbaum.
Eine Vorſtellung eines grosmuͤthigen
Herzens.
[Abbildung]
Ein gruͤner Lorbeerbaum iſt auch im
Winter ſchoͤn,
Gedoppelt lieblicher im Schnee-Puz
anzuſehn:
Der Himmel tobe gleich im Sturm
und truͤben Wetter,
Er prangt in ſeinem Schmuk, bewahret ſeine Blaͤt-
ter.
Wenn andre Baͤume kahl, und ihres Schmuks
beraubt,
Wenn ſie der kalte Nord durch ſeinem Braus ent-
laubt:
So ſezt er ſich den Sturm und ſchuͤtternden Be-
wegen,
Zum Troz der rauhen Luft, mit aller Macht entgegen.
Die Grosmuth ſieht darin ein ſchoͤnes Bildnis an,
Das ihren ſtarken Geiſt im Gleichnis ſchildern
kan:
So wie ein Lorbeerbaum, wenn es gleich friert und
ſchneiet,
Von
Vierter Theil. K
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |