Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.der göttlichen Offenbahrung erblikket. Lesen wir von künftgen Dingen, Wie uns GOtt zur Seeligkeit Durch den Glauben werde bringen, Wie er uns nach dieser Zeit Werde als die Gnaden-Sonne, Dort erfreun mit Himmels-Wonne: So zeigt auch die Ewigkeit, GOttes Grös, Vollkommenheit. Kan der Frommen ewigs Leben, Uns von GOttes Majestät Einen grossen Abdruk geben, So wird er auch drin erhöht, Wenn wir uns die Qual der Höllen, Als der bösen Straf vorstellen, Weil er als ein Zebaoth, Damit die Verkehrten droht. Alles was wir also lesen, Was sein Wort als wahr ausspricht, Zeiget uns von seinem Wesen, Ein recht herrlich Angesicht. Möchten diese Warheits-Lehren, Darauf unser Herze kehren, Daß wir dächten: GOtt ist gros, Wir sind elend, blind und blos! Alsdenn würden wir erkennen, Daß er alles und wir nur Erdenwürmer zu benennen, Die des Schöpfers breite Spur, Jn
der goͤttlichen Offenbahrung erblikket. Leſen wir von kuͤnftgen Dingen, Wie uns GOtt zur Seeligkeit Durch den Glauben werde bringen, Wie er uns nach dieſer Zeit Werde als die Gnaden-Sonne, Dort erfreun mit Himmels-Wonne: So zeigt auch die Ewigkeit, GOttes Groͤs, Vollkommenheit. Kan der Frommen ewigs Leben, Uns von GOttes Majeſtaͤt Einen groſſen Abdruk geben, So wird er auch drin erhoͤht, Wenn wir uns die Qual der Hoͤllen, Als der boͤſen Straf vorſtellen, Weil er als ein Zebaoth, Damit die Verkehrten droht. Alles was wir alſo leſen, Was ſein Wort als wahr ausſpricht, Zeiget uns von ſeinem Weſen, Ein recht herrlich Angeſicht. Moͤchten dieſe Warheits-Lehren, Darauf unſer Herze kehren, Daß wir daͤchten: GOtt iſt gros, Wir ſind elend, blind und blos! Alsdenn wuͤrden wir erkennen, Daß er alles und wir nur Erdenwuͤrmer zu benennen, Die des Schoͤpfers breite Spur, Jn
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der goͤttlichen Offenbahrung erblikket.
Leſen wir von kuͤnftgen Dingen,
Wie uns GOtt zur Seeligkeit
Durch den Glauben werde bringen,
Wie er uns nach dieſer Zeit
Werde als die Gnaden-Sonne,
Dort erfreun mit Himmels-Wonne:
So zeigt auch die Ewigkeit,
GOttes Groͤs, Vollkommenheit.
Kan der Frommen ewigs Leben,
Uns von GOttes Majeſtaͤt
Einen groſſen Abdruk geben,
So wird er auch drin erhoͤht,
Wenn wir uns die Qual der Hoͤllen,
Als der boͤſen Straf vorſtellen,
Weil er als ein Zebaoth,
Damit die Verkehrten droht.
Alles was wir alſo leſen,
Was ſein Wort als wahr ausſpricht,
Zeiget uns von ſeinem Weſen,
Ein recht herrlich Angeſicht.
Moͤchten dieſe Warheits-Lehren,
Darauf unſer Herze kehren,
Daß wir daͤchten: GOtt iſt gros,
Wir ſind elend, blind und blos!
Alsdenn wuͤrden wir erkennen,
Daß er alles und wir nur
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Zitationshilfe: | Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/75>, abgerufen am 21.07.2024. |