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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Wer den Verstand recht braucht, und was er liest
erwägt,

Der weis den Jnhalt gleich, wenn man ihm dar-
um frägt;

Die Einfalt selbsten kan die Worte klar verste-
hen,

Und was den Grund betrifft den Weg zum Leben se-
hen.

Es ist zwar hie und da noch dunkel in der
Schrifft,

Das aber nicht den Grund der Seligkeit be-
trifft,

Was etwas in sich hält von unbestimmten Zei-
ten,

Und wo sie propheceit von den Begebenheiten
Die noch nicht sind erfüllt; da ist noch Demme-
rung,

Die die Gelehrten führt zu der Bewunderung.
Wie weislich ist die Schrifft mit Stellen ausgezie-
ret,

Die aus dem Alterthum, die Dunkelheit gebieh-
ret,

Die sonst verborgen sind, damit sie sich be-
mühn,

Durch den gelehrten Fleis sie in das Licht zu
ziehn,

Drum ist die Schrifft ein Buch darin die Einfalt
findet,

Worauf der Menschen Heil und Seligkeit gegrün-
det;

Darin die Weisen auch so viele Stellen sehn,
Die sie nach weiser Art nicht deutlich gnug ver-
stehn;

Das
Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Wer den Verſtand recht braucht, und was er lieſt
erwaͤgt,

Der weis den Jnhalt gleich, wenn man ihm dar-
um fraͤgt;

Die Einfalt ſelbſten kan die Worte klar verſte-
hen,

Und was den Grund betrifft den Weg zum Leben ſe-
hen.

Es iſt zwar hie und da noch dunkel in der
Schrifft,

Das aber nicht den Grund der Seligkeit be-
trifft,

Was etwas in ſich haͤlt von unbeſtimmten Zei-
ten,

Und wo ſie propheceit von den Begebenheiten
Die noch nicht ſind erfuͤllt; da iſt noch Demme-
rung,

Die die Gelehrten fuͤhrt zu der Bewunderung.
Wie weislich iſt die Schrifft mit Stellen ausgezie-
ret,

Die aus dem Alterthum, die Dunkelheit gebieh-
ret,

Die ſonſt verborgen ſind, damit ſie ſich be-
muͤhn,

Durch den gelehrten Fleis ſie in das Licht zu
ziehn,

Drum iſt die Schrifft ein Buch darin die Einfalt
findet,

Worauf der Menſchen Heil und Seligkeit gegruͤn-
det;

Darin die Weiſen auch ſo viele Stellen ſehn,
Die ſie nach weiſer Art nicht deutlich gnug ver-
ſtehn;

Das
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[349/0361] Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Wer den Verſtand recht braucht, und was er lieſt erwaͤgt, Der weis den Jnhalt gleich, wenn man ihm dar- um fraͤgt; Die Einfalt ſelbſten kan die Worte klar verſte- hen, Und was den Grund betrifft den Weg zum Leben ſe- hen. Es iſt zwar hie und da noch dunkel in der Schrifft, Das aber nicht den Grund der Seligkeit be- trifft, Was etwas in ſich haͤlt von unbeſtimmten Zei- ten, Und wo ſie propheceit von den Begebenheiten Die noch nicht ſind erfuͤllt; da iſt noch Demme- rung, Die die Gelehrten fuͤhrt zu der Bewunderung. Wie weislich iſt die Schrifft mit Stellen ausgezie- ret, Die aus dem Alterthum, die Dunkelheit gebieh- ret, Die ſonſt verborgen ſind, damit ſie ſich be- muͤhn, Durch den gelehrten Fleis ſie in das Licht zu ziehn, Drum iſt die Schrifft ein Buch darin die Einfalt findet, Worauf der Menſchen Heil und Seligkeit gegruͤn- det; Darin die Weiſen auch ſo viele Stellen ſehn, Die ſie nach weiſer Art nicht deutlich gnug ver- ſtehn; Das

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/361>, abgerufen am 28.11.2024.