Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes. Der Lippen Flügel-Thor, der AugenliederSchuz, Der Nerven zartes Band, der Wangen glat- ter Puz, Des Kinnes Aussenwerk, die überzognen Bak- ken Der ausgestrekte Hals, der festgesteifte Nakken; Und was am Haupt noch mehr vor Stükke zu be- sehn, Die können GOttes Güt, des Schöpfers Preis erhöhn. Und was sind nicht noch mehr vor grosse Wunder- Gaben, Die wir am Leibe selbst, von ihm empfangen ha- ben? Der Arme Kunstgelenk, der Finger rege Kraft, Der Adern schlanke Röhrn, des Blutes rother Safft, Und der Gedärme Band, der Lungen ihr Be- wegen, Des Herzens Lebensquell und zappelndes Erregen, Der Brust gewölbter Bau, die Milz, der Ma- genschlauch Der Eingeweide Garn, der ausgedehnte Bauch, Der Schultern breites Blatt, der Rippen knöch- richt Wesen: Und was der Schöpfer mehr zum Leibe auserlesen, Sind Gaben deren Nuz man alle Stunden sieht, Wenn man bei dem Geschäft der Erden sich be- müht. Die Nerven und Gelenk, mit mancherlei Ca- nälen Jn Haut und Fleisch verdekt, die wir nicht all erzählen; Der T 5
Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes. Der Lippen Fluͤgel-Thor, der AugenliederSchuz, Der Nerven zartes Band, der Wangen glat- ter Puz, Des Kinnes Auſſenwerk, die uͤberzognen Bak- ken Der ausgeſtrekte Hals, der feſtgeſteifte Nakken; Und was am Haupt noch mehr vor Stuͤkke zu be- ſehn, Die koͤnnen GOttes Guͤt, des Schoͤpfers Preis erhoͤhn. Und was ſind nicht noch mehr vor groſſe Wunder- Gaben, Die wir am Leibe ſelbſt, von ihm empfangen ha- ben? Der Arme Kunſtgelenk, der Finger rege Kraft, Der Adern ſchlanke Roͤhrn, des Blutes rother Safft, Und der Gedaͤrme Band, der Lungen ihr Be- wegen, Des Herzens Lebensquell und zappelndes Erregen, Der Bruſt gewoͤlbter Bau, die Milz, der Ma- genſchlauch Der Eingeweide Garn, der ausgedehnte Bauch, Der Schultern breites Blatt, der Rippen knoͤch- richt Weſen: Und was der Schoͤpfer mehr zum Leibe auserleſen, Sind Gaben deren Nuz man alle Stunden ſieht, Wenn man bei dem Geſchaͤft der Erden ſich be- muͤht. Die Nerven und Gelenk, mit mancherlei Ca- naͤlen Jn Haut und Fleiſch verdekt, die wir nicht all erzaͤhlen; Der T 5
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Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes.
Der Lippen Fluͤgel-Thor, der Augenlieder
Schuz,
Der Nerven zartes Band, der Wangen glat-
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Des Kinnes Auſſenwerk, die uͤberzognen Bak-
ken
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Und was am Haupt noch mehr vor Stuͤkke zu be-
ſehn,
Die koͤnnen GOttes Guͤt, des Schoͤpfers Preis
erhoͤhn.
Und was ſind nicht noch mehr vor groſſe Wunder-
Gaben,
Die wir am Leibe ſelbſt, von ihm empfangen ha-
ben?
Der Arme Kunſtgelenk, der Finger rege Kraft,
Der Adern ſchlanke Roͤhrn, des Blutes rother
Safft,
Und der Gedaͤrme Band, der Lungen ihr Be-
wegen,
Des Herzens Lebensquell und zappelndes Erregen,
Der Bruſt gewoͤlbter Bau, die Milz, der Ma-
genſchlauch
Der Eingeweide Garn, der ausgedehnte Bauch,
Der Schultern breites Blatt, der Rippen knoͤch-
richt Weſen:
Und was der Schoͤpfer mehr zum Leibe auserleſen,
Sind Gaben deren Nuz man alle Stunden ſieht,
Wenn man bei dem Geſchaͤft der Erden ſich be-
muͤht.
Die Nerven und Gelenk, mit mancherlei Ca-
naͤlen
Jn Haut und Fleiſch verdekt, die wir nicht all
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