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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Das Salz.

Wenn wir dabei über denken,
Wie er alles könne lenken:
So muß unser Herz gestehn,
Daß GOtt herrlich zu erhöhn.

Auch in einem jeden Dinge,
Zeiget er sich warlich gros,
Und ein kleiner Erdenklos,
Scheinet er uns gleich geringe
Muß zu vielen andern nüzen,
Theils zu nähren, theils zu schüzen;
Dieses ist im Salz so gar,
Zu des Schöpfers Ruhme klar.
Es hat das allweise Wesen,
Der Geschöpfe jede Art
Fast mit einem Salz bewahrt,
Wie wir in den Schrifften lesen,
Darin uns das aufgedekket,
Was in der Natur verstekket:
Auch der Mensch die kleine Welt,
Führt ein Salz, das ihn erhält.
Doch dies mögen andre lehren,
Bei dem Chimischen Versuch;
Uns ist es anjezt genug
Unsern Schöpfer zu verehren;
Wenn wir nur den Nuzen wissen,
Von dem Salz das wir geniessen;
Weil daraus sich klärlich zeigt,
Wie uns GOttes Huld geneigt.
Dadurch können wir bewahren.
Fleisch das eingeschlachtet ist,
Wel-

Das Salz.

Wenn wir dabei uͤber denken,
Wie er alles koͤnne lenken:
So muß unſer Herz geſtehn,
Daß GOtt herrlich zu erhoͤhn.

Auch in einem jeden Dinge,
Zeiget er ſich warlich gros,
Und ein kleiner Erdenklos,
Scheinet er uns gleich geringe
Muß zu vielen andern nuͤzen,
Theils zu naͤhren, theils zu ſchuͤzen;
Dieſes iſt im Salz ſo gar,
Zu des Schoͤpfers Ruhme klar.
Es hat das allweiſe Weſen,
Der Geſchoͤpfe jede Art
Faſt mit einem Salz bewahrt,
Wie wir in den Schrifften leſen,
Darin uns das aufgedekket,
Was in der Natur verſtekket:
Auch der Menſch die kleine Welt,
Fuͤhrt ein Salz, das ihn erhaͤlt.
Doch dies moͤgen andre lehren,
Bei dem Chimiſchen Verſuch;
Uns iſt es anjezt genug
Unſern Schoͤpfer zu verehren;
Wenn wir nur den Nuzen wiſſen,
Von dem Salz das wir genieſſen;
Weil daraus ſich klaͤrlich zeigt,
Wie uns GOttes Huld geneigt.
Dadurch koͤnnen wir bewahren.
Fleiſch das eingeſchlachtet iſt,
Wel-
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[280/0292] Das Salz. Wenn wir dabei uͤber denken, Wie er alles koͤnne lenken: So muß unſer Herz geſtehn, Daß GOtt herrlich zu erhoͤhn. Auch in einem jeden Dinge, Zeiget er ſich warlich gros, Und ein kleiner Erdenklos, Scheinet er uns gleich geringe Muß zu vielen andern nuͤzen, Theils zu naͤhren, theils zu ſchuͤzen; Dieſes iſt im Salz ſo gar, Zu des Schoͤpfers Ruhme klar. Es hat das allweiſe Weſen, Der Geſchoͤpfe jede Art Faſt mit einem Salz bewahrt, Wie wir in den Schrifften leſen, Darin uns das aufgedekket, Was in der Natur verſtekket: Auch der Menſch die kleine Welt, Fuͤhrt ein Salz, das ihn erhaͤlt. Doch dies moͤgen andre lehren, Bei dem Chimiſchen Verſuch; Uns iſt es anjezt genug Unſern Schoͤpfer zu verehren; Wenn wir nur den Nuzen wiſſen, Von dem Salz das wir genieſſen; Weil daraus ſich klaͤrlich zeigt, Wie uns GOttes Huld geneigt. Dadurch koͤnnen wir bewahren. Fleiſch das eingeſchlachtet iſt, Wel-

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/292>, abgerufen am 08.10.2024.