Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Die Keuschheit. Wer wünscht in den bestirnten Höhen, Jn dieser heilgen Schaar zu stehen, Jn weiser Seide angethan; Der ziehe seine eitlen Blikke Sein Herz von Ueppigkeit zurükke, Und wandle auf der Tugendbahn, Der Weg der führt zu einem Leben, Da jene seelgen Geister schweben. O! seht dahin ihr eitlen Tokken, Wenn euch die Welt sucht anzulokken, O! Jünglinge! bedenkt das Looß Das keusche Seelen dort zu hoffen Und das schon viele da betroffen Die schon in Abrams sanfften Schooß: Darum zerreist in Augenblike, Der Wollust güldnes Nez und Strikke! Ge-
Die Keuſchheit. Wer wuͤnſcht in den beſtirnten Hoͤhen, Jn dieſer heilgen Schaar zu ſtehen, Jn weiſer Seide angethan; Der ziehe ſeine eitlen Blikke Sein Herz von Ueppigkeit zuruͤkke, Und wandle auf der Tugendbahn, Der Weg der fuͤhrt zu einem Leben, Da jene ſeelgen Geiſter ſchweben. O! ſeht dahin ihr eitlen Tokken, Wenn euch die Welt ſucht anzulokken, O! Juͤnglinge! bedenkt das Looß Das keuſche Seelen dort zu hoffen Und das ſchon viele da betroffen Die ſchon in Abrams ſanfften Schooß: Darum zerreiſt in Augenblike, Der Wolluſt guͤldnes Nez und Strikke! Ge-
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Die Keuſchheit.
Wer wuͤnſcht in den beſtirnten Hoͤhen,
Jn dieſer heilgen Schaar zu ſtehen,
Jn weiſer Seide angethan;
Der ziehe ſeine eitlen Blikke
Sein Herz von Ueppigkeit zuruͤkke,
Und wandle auf der Tugendbahn,
Der Weg der fuͤhrt zu einem Leben,
Da jene ſeelgen Geiſter ſchweben.
O! ſeht dahin ihr eitlen Tokken,
Wenn euch die Welt ſucht anzulokken,
O! Juͤnglinge! bedenkt das Looß
Das keuſche Seelen dort zu hoffen
Und das ſchon viele da betroffen
Die ſchon in Abrams ſanfften Schooß:
Darum zerreiſt in Augenblike,
Der Wolluſt guͤldnes Nez und Strikke!
Ge-
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