Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.bei denen unterschiedenen Neigungen. Was ihm die Vorsehung zum Pfunde übergiebt.O Menschen! lernet doch, das weiseste Regieren, Wie es bald hie bald da, aufs deutlichste zu spüren. Folgt euren Triebe nach, der im Gemüte glimmt, Und denkt daß GOtt euch hat zu diesem Ziel be- stimmt, Dazu ihr Lust, Geschik um, in und an euch mer- ket, Wer diesem Triebe folgt, ihn durch die Uebung stärket, Der wird zulezt ersehn, wie das vom statten geht, Dahin sich das Gemüt mit seiner Neigung dreht. Wer etwas unternimmt, dazu er nicht gebohren, Und etwas blindlings wagt, dazu er nicht erkoh- ren, Der gleichet einem der, dem Strom entgegen schwimmt, Und das, was er nicht kan, beschwerlich unter- nimmt. Die Weisheit will allhie, auch manche Stände haben, Und darnach theilt sie aus, auch mannigfaltge Ga- ben. Wer wozu ungeschikt, verrichtet die Arbeit, Mit einer steten Plag, und mit Beschwerlichkeit, Und kommt doch nie recht fort, weil wahre Lust und Liebe, Zu einem Dinge fehlt, wo keine innre Triebe, Von der Natur da sind. Wer sich dazu gewöhnt, Wozu uns die Natur mit Gaben hat belehnt, Der bringt es darin weit. Wer Herze, Muth und Stärke, Der ist sehr wol geschikt zu einem solchen Werke, Das dieses haben will. Und das ist unsre Pflicht Die
bei denen unterſchiedenen Neigungen. Was ihm die Vorſehung zum Pfunde uͤbergiebt.O Menſchen! lernet doch, das weiſeſte Regieren, Wie es bald hie bald da, aufs deutlichſte zu ſpuͤren. Folgt euren Triebe nach, der im Gemuͤte glimmt, Und denkt daß GOtt euch hat zu dieſem Ziel be- ſtimmt, Dazu ihr Luſt, Geſchik um, in und an euch mer- ket, Wer dieſem Triebe folgt, ihn durch die Uebung ſtaͤrket, Der wird zulezt erſehn, wie das vom ſtatten geht, Dahin ſich das Gemuͤt mit ſeiner Neigung dreht. Wer etwas unternimmt, dazu er nicht gebohren, Und etwas blindlings wagt, dazu er nicht erkoh- ren, Der gleichet einem der, dem Strom entgegen ſchwimmt, Und das, was er nicht kan, beſchwerlich unter- nimmt. Die Weisheit will allhie, auch manche Staͤnde haben, Und darnach theilt ſie aus, auch mannigfaltge Ga- ben. Wer wozu ungeſchikt, verrichtet die Arbeit, Mit einer ſteten Plag, und mit Beſchwerlichkeit, Und kommt doch nie recht fort, weil wahre Luſt und Liebe, Zu einem Dinge fehlt, wo keine innre Triebe, Von der Natur da ſind. Wer ſich dazu gewoͤhnt, Wozu uns die Natur mit Gaben hat belehnt, Der bringt es darin weit. Wer Herze, Muth und Staͤrke, Der iſt ſehr wol geſchikt zu einem ſolchen Werke, Das dieſes haben will. Und das iſt unſre Pflicht Die
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bei denen unterſchiedenen Neigungen.
Was ihm die Vorſehung zum Pfunde uͤbergiebt.
O Menſchen! lernet doch, das weiſeſte Regieren,
Wie es bald hie bald da, aufs deutlichſte zu ſpuͤren.
Folgt euren Triebe nach, der im Gemuͤte glimmt,
Und denkt daß GOtt euch hat zu dieſem Ziel be-
ſtimmt,
Dazu ihr Luſt, Geſchik um, in und an euch mer-
ket,
Wer dieſem Triebe folgt, ihn durch die Uebung
ſtaͤrket,
Der wird zulezt erſehn, wie das vom ſtatten geht,
Dahin ſich das Gemuͤt mit ſeiner Neigung dreht.
Wer etwas unternimmt, dazu er nicht gebohren,
Und etwas blindlings wagt, dazu er nicht erkoh-
ren,
Der gleichet einem der, dem Strom entgegen
ſchwimmt,
Und das, was er nicht kan, beſchwerlich unter-
nimmt.
Die Weisheit will allhie, auch manche Staͤnde
haben,
Und darnach theilt ſie aus, auch mannigfaltge Ga-
ben.
Wer wozu ungeſchikt, verrichtet die Arbeit,
Mit einer ſteten Plag, und mit Beſchwerlichkeit,
Und kommt doch nie recht fort, weil wahre Luſt
und Liebe,
Zu einem Dinge fehlt, wo keine innre Triebe,
Von der Natur da ſind. Wer ſich dazu gewoͤhnt,
Wozu uns die Natur mit Gaben hat belehnt,
Der bringt es darin weit. Wer Herze, Muth
und Staͤrke,
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