Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.

Wie die Weisheit es gelenkt;
Die auf wunderbahre Weise,
Des verborgnen Schiksals Gleise,
Mit der Erden Kugel schwenkt;
Daß das endlich muß geschehen,
Was sie vorher ausersehen.

Als sich erst die hohen Thronen,
Und der Fürsten Ehrenkronen,
Zu des Heilands Lehr geneigt;
Folgten auch die Unterthanen,
Die bei Christi Kreuzes-Fahnen,
Schwörend ihre Treu bezeugt:
Daß sie den, der längst erschienen,
Wolten stets als König dienen.
O! wie wunderbahr, wie weise,
Sing ich zu des Höchsten Preise,
Sind die Könige bekehrt;
Daß sie JEsum angenommen
Und zu dem Erkenntnis kommen;
Welches uns die Wege lehrt
Dort ein ewigs Reich zu erben,
Wenn wir dieser Welt absterben.
Menschen, die im Glükke spielen,
Und im Erden-Kothe wühlen,
Nur auf Eitelkeit bedacht;
Die von Herschsucht aufgeblasen,
Die in Wollust schaumend rasen,
Die die Ewigkeit verlacht;
Hat die Weisheit die regieret,
Wunderbahr herum geführet.
Wenn

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.

Wie die Weisheit es gelenkt;
Die auf wunderbahre Weiſe,
Des verborgnen Schikſals Gleiſe,
Mit der Erden Kugel ſchwenkt;
Daß das endlich muß geſchehen,
Was ſie vorher auserſehen.

Als ſich erſt die hohen Thronen,
Und der Fuͤrſten Ehrenkronen,
Zu des Heilands Lehr geneigt;
Folgten auch die Unterthanen,
Die bei Chriſti Kreuzes-Fahnen,
Schwoͤrend ihre Treu bezeugt:
Daß ſie den, der laͤngſt erſchienen,
Wolten ſtets als Koͤnig dienen.
O! wie wunderbahr, wie weiſe,
Sing ich zu des Hoͤchſten Preiſe,
Sind die Koͤnige bekehrt;
Daß ſie JEſum angenommen
Und zu dem Erkenntnis kommen;
Welches uns die Wege lehrt
Dort ein ewigs Reich zu erben,
Wenn wir dieſer Welt abſterben.
Menſchen, die im Gluͤkke ſpielen,
Und im Erden-Kothe wuͤhlen,
Nur auf Eitelkeit bedacht;
Die von Herſchſucht aufgeblaſen,
Die in Wolluſt ſchaumend raſen,
Die die Ewigkeit verlacht;
Hat die Weisheit die regieret,
Wunderbahr herum gefuͤhret.
Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="29">
            <l>
              <pb facs="#f0044" n="32"/>
              <fw place="top" type="header">Die mannigfaltige Weisheit GOttes.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Wie die Weisheit es gelenkt;</l><lb/>
            <l>Die auf wunderbahre Wei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Des verborgnen Schik&#x017F;als Glei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Mit der Erden Kugel &#x017F;chwenkt;</l><lb/>
            <l>Daß das endlich muß ge&#x017F;chehen,</l><lb/>
            <l>Was &#x017F;ie vorher auser&#x017F;ehen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="30">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>ls &#x017F;ich er&#x017F;t die hohen Thronen,</l><lb/>
            <l>Und der Fu&#x0364;r&#x017F;ten Ehrenkronen,</l><lb/>
            <l>Zu des Heilands Lehr geneigt;</l><lb/>
            <l>Folgten auch die Unterthanen,</l><lb/>
            <l>Die bei Chri&#x017F;ti Kreuzes-Fahnen,</l><lb/>
            <l>Schwo&#x0364;rend ihre Treu bezeugt:</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie den, der la&#x0364;ng&#x017F;t er&#x017F;chienen,</l><lb/>
            <l>Wolten &#x017F;tets als Ko&#x0364;nig dienen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="31">
            <l><hi rendition="#in">O</hi>! wie wunderbahr, wie wei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Sing ich zu des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Prei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Sind die Ko&#x0364;nige bekehrt;</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie JE&#x017F;um angenommen</l><lb/>
            <l>Und zu dem Erkenntnis kommen;</l><lb/>
            <l>Welches uns die Wege lehrt</l><lb/>
            <l>Dort ein ewigs Reich zu erben,</l><lb/>
            <l>Wenn wir die&#x017F;er Welt ab&#x017F;terben.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="32">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>en&#x017F;chen, die im Glu&#x0364;kke &#x017F;pielen,</l><lb/>
            <l>Und im Erden-Kothe wu&#x0364;hlen,</l><lb/>
            <l>Nur auf Eitelkeit bedacht;</l><lb/>
            <l>Die von Her&#x017F;ch&#x017F;ucht aufgebla&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die in Wollu&#x017F;t &#x017F;chaumend ra&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die die Ewigkeit verlacht;</l><lb/>
            <l>Hat die Weisheit die regieret,</l><lb/>
            <l>Wunderbahr herum gefu&#x0364;hret.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0044] Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Wie die Weisheit es gelenkt; Die auf wunderbahre Weiſe, Des verborgnen Schikſals Gleiſe, Mit der Erden Kugel ſchwenkt; Daß das endlich muß geſchehen, Was ſie vorher auserſehen. Als ſich erſt die hohen Thronen, Und der Fuͤrſten Ehrenkronen, Zu des Heilands Lehr geneigt; Folgten auch die Unterthanen, Die bei Chriſti Kreuzes-Fahnen, Schwoͤrend ihre Treu bezeugt: Daß ſie den, der laͤngſt erſchienen, Wolten ſtets als Koͤnig dienen. O! wie wunderbahr, wie weiſe, Sing ich zu des Hoͤchſten Preiſe, Sind die Koͤnige bekehrt; Daß ſie JEſum angenommen Und zu dem Erkenntnis kommen; Welches uns die Wege lehrt Dort ein ewigs Reich zu erben, Wenn wir dieſer Welt abſterben. Menſchen, die im Gluͤkke ſpielen, Und im Erden-Kothe wuͤhlen, Nur auf Eitelkeit bedacht; Die von Herſchſucht aufgeblaſen, Die in Wolluſt ſchaumend raſen, Die die Ewigkeit verlacht; Hat die Weisheit die regieret, Wunderbahr herum gefuͤhret. Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/44
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/44>, abgerufen am 20.04.2024.