Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.im Reiche der Gnaden. Hätte er die auserkohren, Die als Könige gebohren, Die mit Schwerdt und Macht versehn: Alsdenn würdet ihr einwenden, Daß mit Macht und starken Händen, Die Bekehrung sei geschehn; Dieses Einwurfs stark Gewichte, Machte GOtt auch hie zu nichte. Welche Weisheit-volle Blikke, Sehen wir in dem Geschikke, Das des Heilands Reich bestimmt; Wenn man nur gerührt beschauet, Wie es auf sein Blut gebauet, Wie die Kirch im Blute schwimmt; Wie sie, wenn sie unterlieget, Dennoch Höll und Welt besieget. Es ist kund aus der Geschichte, Was vor schrökliche Gerichte, Christi Kirch erduldet hat: Sie war wie ein Schif im Stürmen, Doch das göttliche Beschirmen, Lehret uns den weisen Rath, Der die Flut also umdämmet, Daß sie es nicht umgeschwemmet. Märtrer Blut, das ward zum Saamen, Woraus gleichsam Christen kamen; Wenn die Wut darauf bedacht, Wahren Glauben zu erstikken; Reine Lehr zu unterdrükken: Doch wie wol hats GOtt gemacht; Der
im Reiche der Gnaden. Haͤtte er die auserkohren, Die als Koͤnige gebohren, Die mit Schwerdt und Macht verſehn: Alsdenn wuͤrdet ihr einwenden, Daß mit Macht und ſtarken Haͤnden, Die Bekehrung ſei geſchehn; Dieſes Einwurfs ſtark Gewichte, Machte GOtt auch hie zu nichte. Welche Weisheit-volle Blikke, Sehen wir in dem Geſchikke, Das des Heilands Reich beſtimmt; Wenn man nur geruͤhrt beſchauet, Wie es auf ſein Blut gebauet, Wie die Kirch im Blute ſchwimmt; Wie ſie, wenn ſie unterlieget, Dennoch Hoͤll und Welt beſieget. Es iſt kund aus der Geſchichte, Was vor ſchroͤkliche Gerichte, Chriſti Kirch erduldet hat: Sie war wie ein Schif im Stuͤrmen, Doch das goͤttliche Beſchirmen, Lehret uns den weiſen Rath, Der die Flut alſo umdaͤmmet, Daß ſie es nicht umgeſchwemmet. Maͤrtrer Blut, das ward zum Saamen, Woraus gleichſam Chriſten kamen; Wenn die Wut darauf bedacht, Wahren Glauben zu erſtikken; Reine Lehr zu unterdruͤkken: Doch wie wol hats GOtt gemacht; Der
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im Reiche der Gnaden.
Haͤtte er die auserkohren,
Die als Koͤnige gebohren,
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Daß mit Macht und ſtarken Haͤnden,
Die Bekehrung ſei geſchehn;
Dieſes Einwurfs ſtark Gewichte,
Machte GOtt auch hie zu nichte.
Welche Weisheit-volle Blikke,
Sehen wir in dem Geſchikke,
Das des Heilands Reich beſtimmt;
Wenn man nur geruͤhrt beſchauet,
Wie es auf ſein Blut gebauet,
Wie die Kirch im Blute ſchwimmt;
Wie ſie, wenn ſie unterlieget,
Dennoch Hoͤll und Welt beſieget.
Es iſt kund aus der Geſchichte,
Was vor ſchroͤkliche Gerichte,
Chriſti Kirch erduldet hat:
Sie war wie ein Schif im Stuͤrmen,
Doch das goͤttliche Beſchirmen,
Lehret uns den weiſen Rath,
Der die Flut alſo umdaͤmmet,
Daß ſie es nicht umgeſchwemmet.
Maͤrtrer Blut, das ward zum Saamen,
Woraus gleichſam Chriſten kamen;
Wenn die Wut darauf bedacht,
Wahren Glauben zu erſtikken;
Reine Lehr zu unterdruͤkken:
Doch wie wol hats GOtt gemacht;
Der
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