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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Der Wind.

Nach den festgesezten Lehren,
Wie an dies und jenem Pol
Sich die Winden auf den Wellen,
Zur bestimmten Zeit einstellen:
Wenn er aus den Norden braußt
Oder aus den Westen saußt.

Denn die Winde auf den Seen,
Gehen gleichsam nach der Schnur,
Da sie sich beständig drehen
Nach bestimmter Zeit der Uhr.
Wo dies nicht auf denen Küsten,
Die erfahrnen Schiffer wüsten:
So würd nach dem Augenschein,
Jhre Landung fährlich seyn.
Die den Wind im Meer erwegen,
Merken bald die Ordnung an,
Die sein hauchendes Erregen,
Da hat zur gesezten Bahn.
Da sind Winde die stets wehen,
Und aus einer Gegend gehen;
Andre aber auf dem Meer,
Gehn geordnet hin und her (*)
Dieser
(*) Diejenigen Winde welche immer aus einer Ge-
gend wehen, werden von dem Schifleuten Passad
Winde genennet: Diejenigen aber die ein
Halbjahr aus der einen Gegend, und das andre
Halbejahr ordentlich aus der entgegen stehenden
Gegend wiederkommen nennen sie Moußons oder
Bewegungen.
U 4

Der Wind.

Nach den feſtgeſezten Lehren,
Wie an dies und jenem Pol
Sich die Winden auf den Wellen,
Zur beſtimmten Zeit einſtellen:
Wenn er aus den Norden braußt
Oder aus den Weſten ſaußt.

Denn die Winde auf den Seen,
Gehen gleichſam nach der Schnur,
Da ſie ſich beſtaͤndig drehen
Nach beſtimmter Zeit der Uhr.
Wo dies nicht auf denen Kuͤſten,
Die erfahrnen Schiffer wuͤſten:
So wuͤrd nach dem Augenſchein,
Jhre Landung faͤhrlich ſeyn.
Die den Wind im Meer erwegen,
Merken bald die Ordnung an,
Die ſein hauchendes Erregen,
Da hat zur geſezten Bahn.
Da ſind Winde die ſtets wehen,
Und aus einer Gegend gehen;
Andre aber auf dem Meer,
Gehn geordnet hin und her (*)
Dieſer
(*) Diejenigen Winde welche immer aus einer Ge-
gend wehen, werden von dem Schifleuten Paſſad
Winde genennet: Diejenigen aber die ein
Halbjahr aus der einen Gegend, und das andre
Halbejahr ordentlich aus der entgegen ſtehenden
Gegend wiederkommen nennen ſie Moußons oder
Bewegungen.
U 4
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[311/0323] Der Wind. Nach den feſtgeſezten Lehren, Wie an dies und jenem Pol Sich die Winden auf den Wellen, Zur beſtimmten Zeit einſtellen: Wenn er aus den Norden braußt Oder aus den Weſten ſaußt. Denn die Winde auf den Seen, Gehen gleichſam nach der Schnur, Da ſie ſich beſtaͤndig drehen Nach beſtimmter Zeit der Uhr. Wo dies nicht auf denen Kuͤſten, Die erfahrnen Schiffer wuͤſten: So wuͤrd nach dem Augenſchein, Jhre Landung faͤhrlich ſeyn. Die den Wind im Meer erwegen, Merken bald die Ordnung an, Die ſein hauchendes Erregen, Da hat zur geſezten Bahn. Da ſind Winde die ſtets wehen, Und aus einer Gegend gehen; Andre aber auf dem Meer, Gehn geordnet hin und her (*) Dieſer (*) Diejenigen Winde welche immer aus einer Ge- gend wehen, werden von dem Schifleuten Paſſad Winde genennet: Diejenigen aber die ein Halbjahr aus der einen Gegend, und das andre Halbejahr ordentlich aus der entgegen ſtehenden Gegend wiederkommen nennen ſie Moußons oder Bewegungen. U 4

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/323>, abgerufen am 12.05.2024.