Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.der Gläubigen zu ihrer Auferstehung. Jhr ruht: das Ende ist bestimmet, Die Wolken hemmen ihren Lauf, Das Feuer, das vielleicht schon glimmet, Entzündet sich, frißt alles auf: Des Himmels rege Feuerballen Zerschmelzen und vergehn mit Knallen; Der Schweffel schwangre Donner brüllt, Mit Blizzen die stets Strahlen schiessen, Worin die Elemente fliessen, Wird die getrennte Luft des Weltraums ange- füllt. Wenn diese Schrekkens-Donner rollen, Dafür der Erden Grund erbebt; Die Donner die zerschmettern sollen, Was nach dem Untergange strebt; So kommt das fürchterliche Schüttern Und reißt mit seinen Schrekgewittern Der Erden feste Säulen ein; Der Meere siedend, zischend Brausen, Erregt ein Herzbeklemmend Sausen: Doch dieses alles wird für euch, nicht schrekhaft seyn. Der König aller Herrlichkeiten, Läßt sich mit allen Engeln sehn, Verkündiget das End der Zeiten, Die mit der Welt zugleich vergehn. Sein Allmachts Wink, der das entsiegelt, Was Erde, Meer und Luft verriegelt, Erregt der Todten grosse Schaar, Kaum hat sein Ruff die düstren Bogen Der
der Glaͤubigen zu ihrer Auferſtehung. Jhr ruht: das Ende iſt beſtimmet, Die Wolken hemmen ihren Lauf, Das Feuer, das vielleicht ſchon glimmet, Entzuͤndet ſich, frißt alles auf: Des Himmels rege Feuerballen Zerſchmelzen und vergehn mit Knallen; Der Schweffel ſchwangre Donner bruͤllt, Mit Blizzen die ſtets Strahlen ſchieſſen, Worin die Elemente flieſſen, Wird die getrennte Luft des Weltraums ange- fuͤllt. Wenn dieſe Schrekkens-Donner rollen, Dafuͤr der Erden Grund erbebt; Die Donner die zerſchmettern ſollen, Was nach dem Untergange ſtrebt; So kommt das fuͤrchterliche Schuͤttern Und reißt mit ſeinen Schrekgewittern Der Erden feſte Saͤulen ein; Der Meere ſiedend, ziſchend Brauſen, Erregt ein Herzbeklemmend Sauſen: Doch dieſes alles wird fuͤr euch, nicht ſchrekhaft ſeyn. Der Koͤnig aller Herrlichkeiten, Laͤßt ſich mit allen Engeln ſehn, Verkuͤndiget das End der Zeiten, Die mit der Welt zugleich vergehn. Sein Allmachts Wink, der das entſiegelt, Was Erde, Meer und Luft verriegelt, Erregt der Todten groſſe Schaar, Kaum hat ſein Ruff die duͤſtren Bogen Der
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der Glaͤubigen zu ihrer Auferſtehung.
Jhr ruht: das Ende iſt beſtimmet,
Die Wolken hemmen ihren Lauf,
Das Feuer, das vielleicht ſchon glimmet,
Entzuͤndet ſich, frißt alles auf:
Des Himmels rege Feuerballen
Zerſchmelzen und vergehn mit Knallen;
Der Schweffel ſchwangre Donner bruͤllt,
Mit Blizzen die ſtets Strahlen ſchieſſen,
Worin die Elemente flieſſen,
Wird die getrennte Luft des Weltraums ange-
fuͤllt.
Wenn dieſe Schrekkens-Donner rollen,
Dafuͤr der Erden Grund erbebt;
Die Donner die zerſchmettern ſollen,
Was nach dem Untergange ſtrebt;
So kommt das fuͤrchterliche Schuͤttern
Und reißt mit ſeinen Schrekgewittern
Der Erden feſte Saͤulen ein;
Der Meere ſiedend, ziſchend Brauſen,
Erregt ein Herzbeklemmend Sauſen:
Doch dieſes alles wird fuͤr euch, nicht ſchrekhaft
ſeyn.
Der Koͤnig aller Herrlichkeiten,
Laͤßt ſich mit allen Engeln ſehn,
Verkuͤndiget das End der Zeiten,
Die mit der Welt zugleich vergehn.
Sein Allmachts Wink, der das entſiegelt,
Was Erde, Meer und Luft verriegelt,
Erregt der Todten groſſe Schaar,
Kaum hat ſein Ruff die duͤſtren Bogen
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