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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Die klugen Ameisen.
So sehn wir die Kunst der Weisen,
Ebenfals bei den Ameisen.

Da sie in die Tieffe graben,
Jn der Erde Städte haben,
Die da lukker, sinkt und fällt;
Müssen sie sich vor Gefahren,
Die sie drohen, woll bewahren.
Leim das fest zusammen hält,
Wird von einigen genüzzet,
Der sie vor den Einfall schüzzet.
Andre samlen kleine Reiser,
Splittern, womit sie die Häuser,
Jhre Gassen überbaun,
Und mit Balken überlegen,
Gleichsam, als wenn sie erwegen,
Daß man ohne Furcht und Graun,
Sicher in der Kammer sizzet,
Wenn der Boden unterstüzzet.
Jhre Klugheit machet Dächer,
Zu beschüzzen ihre Fächer,
Worin sie die Frucht bewahrn:
Schilf und Stroh und dürre Blätter,
Jst ihr Schirm vor nassen Wetter,
Die sie über dünne Sparrn,
Um das Wasser abzuleiten,
Wissen künstlich auszubreiten.
Müssen wir nicht dran erkennen,
Daß GOtt sei Allweis zu nennen,
Der ein solches kleines Thier,
Durch verborgne Triebe lenket,
Als

Die klugen Ameiſen.
So ſehn wir die Kunſt der Weiſen,
Ebenfals bei den Ameiſen.

Da ſie in die Tieffe graben,
Jn der Erde Staͤdte haben,
Die da lukker, ſinkt und faͤllt;
Muͤſſen ſie ſich vor Gefahren,
Die ſie drohen, woll bewahren.
Leim das feſt zuſammen haͤlt,
Wird von einigen genuͤzzet,
Der ſie vor den Einfall ſchuͤzzet.
Andre ſamlen kleine Reiſer,
Splittern, womit ſie die Haͤuſer,
Jhre Gaſſen uͤberbaun,
Und mit Balken uͤberlegen,
Gleichſam, als wenn ſie erwegen,
Daß man ohne Furcht und Graun,
Sicher in der Kammer ſizzet,
Wenn der Boden unterſtuͤzzet.
Jhre Klugheit machet Daͤcher,
Zu beſchuͤzzen ihre Faͤcher,
Worin ſie die Frucht bewahrn:
Schilf und Stroh und duͤrre Blaͤtter,
Jſt ihr Schirm vor naſſen Wetter,
Die ſie uͤber duͤnne Sparrn,
Um das Waſſer abzuleiten,
Wiſſen kuͤnſtlich auszubreiten.
Muͤſſen wir nicht dran erkennen,
Daß GOtt ſei Allweis zu nennen,
Der ein ſolches kleines Thier,
Durch verborgne Triebe lenket,
Als
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[287/0303] Die klugen Ameiſen. So ſehn wir die Kunſt der Weiſen, Ebenfals bei den Ameiſen. Da ſie in die Tieffe graben, Jn der Erde Staͤdte haben, Die da lukker, ſinkt und faͤllt; Muͤſſen ſie ſich vor Gefahren, Die ſie drohen, woll bewahren. Leim das feſt zuſammen haͤlt, Wird von einigen genuͤzzet, Der ſie vor den Einfall ſchuͤzzet. Andre ſamlen kleine Reiſer, Splittern, womit ſie die Haͤuſer, Jhre Gaſſen uͤberbaun, Und mit Balken uͤberlegen, Gleichſam, als wenn ſie erwegen, Daß man ohne Furcht und Graun, Sicher in der Kammer ſizzet, Wenn der Boden unterſtuͤzzet. Jhre Klugheit machet Daͤcher, Zu beſchuͤzzen ihre Faͤcher, Worin ſie die Frucht bewahrn: Schilf und Stroh und duͤrre Blaͤtter, Jſt ihr Schirm vor naſſen Wetter, Die ſie uͤber duͤnne Sparrn, Um das Waſſer abzuleiten, Wiſſen kuͤnſtlich auszubreiten. Muͤſſen wir nicht dran erkennen, Daß GOtt ſei Allweis zu nennen, Der ein ſolches kleines Thier, Durch verborgne Triebe lenket, Als

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/303>, abgerufen am 21.11.2024.