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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Die Allmacht GOttes.
Daß die Kugel die da hänget
Wenn das Gleichgewicht verdrenget
Von der Luft, mit tieffen Fall
Sünke in des Abgrunds Thal.

Doch der Geist, der faßt sich wieder,
Und vertreibt die Furcht der Glieder,
Wenn er gläubig nur erwegt:
Daß GOtt unsre Erde trägt,
Und mit seinen Allmachts-Händen,
Könn wie eine Kugel wenden,
Die er, wenn sie welzend schwebt,
Als den leichtsten Ball aufhebt.
Jn dem Reich der Kreaturen,
Sieht man lauter Allmachts Spuren,
Berg und Thal, und Wald und Feld,
Was GOtt; drauf und drin erhält;
Was da lebet, wächst und grünet,
Jst ein Spiegel, der uns dienet,
GOttes Allmacht anzusehn,
Und mit Andacht zu erhöhn.
Auf dem Meere, da im Wellen,
Ungeheure Wunder schwellen,
Offenbahrt sich seine Macht;
Wenn ein grauser Sturm erwacht,
Und die Wogen sprudelnd schiessen,
Thürmend sich ans Land ergiessen:
So bedreut er Meer und Wind,
Die ihm gleich gehorsam sind.
Seiner Allmacht Schrekkensstimme,
Hört man bei des Wetters Grimme,
Wenn

Die Allmacht GOttes.
Daß die Kugel die da haͤnget
Wenn das Gleichgewicht verdrenget
Von der Luft, mit tieffen Fall
Suͤnke in des Abgrunds Thal.

Doch der Geiſt, der faßt ſich wieder,
Und vertreibt die Furcht der Glieder,
Wenn er glaͤubig nur erwegt:
Daß GOtt unſre Erde traͤgt,
Und mit ſeinen Allmachts-Haͤnden,
Koͤnn wie eine Kugel wenden,
Die er, wenn ſie welzend ſchwebt,
Als den leichtſten Ball aufhebt.
Jn dem Reich der Kreaturen,
Sieht man lauter Allmachts Spuren,
Berg und Thal, und Wald und Feld,
Was GOtt; drauf und drin erhaͤlt;
Was da lebet, waͤchſt und gruͤnet,
Jſt ein Spiegel, der uns dienet,
GOttes Allmacht anzuſehn,
Und mit Andacht zu erhoͤhn.
Auf dem Meere, da im Wellen,
Ungeheure Wunder ſchwellen,
Offenbahrt ſich ſeine Macht;
Wenn ein grauſer Sturm erwacht,
Und die Wogen ſprudelnd ſchieſſen,
Thuͤrmend ſich ans Land ergieſſen:
So bedreut er Meer und Wind,
Die ihm gleich gehorſam ſind.
Seiner Allmacht Schrekkensſtimme,
Hoͤrt man bei des Wetters Grimme,
Wenn
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[276/0292] Die Allmacht GOttes. Daß die Kugel die da haͤnget Wenn das Gleichgewicht verdrenget Von der Luft, mit tieffen Fall Suͤnke in des Abgrunds Thal. Doch der Geiſt, der faßt ſich wieder, Und vertreibt die Furcht der Glieder, Wenn er glaͤubig nur erwegt: Daß GOtt unſre Erde traͤgt, Und mit ſeinen Allmachts-Haͤnden, Koͤnn wie eine Kugel wenden, Die er, wenn ſie welzend ſchwebt, Als den leichtſten Ball aufhebt. Jn dem Reich der Kreaturen, Sieht man lauter Allmachts Spuren, Berg und Thal, und Wald und Feld, Was GOtt; drauf und drin erhaͤlt; Was da lebet, waͤchſt und gruͤnet, Jſt ein Spiegel, der uns dienet, GOttes Allmacht anzuſehn, Und mit Andacht zu erhoͤhn. Auf dem Meere, da im Wellen, Ungeheure Wunder ſchwellen, Offenbahrt ſich ſeine Macht; Wenn ein grauſer Sturm erwacht, Und die Wogen ſprudelnd ſchieſſen, Thuͤrmend ſich ans Land ergieſſen: So bedreut er Meer und Wind, Die ihm gleich gehorſam ſind. Seiner Allmacht Schrekkensſtimme, Hoͤrt man bei des Wetters Grimme, Wenn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/292>, abgerufen am 24.11.2024.