Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Dies beschreibt sein Wort uns helle, Und wir wissen es gewis; Denkt mans nach; so hüllt uns schnelle, Dieses Licht in Finsternis: Jene Feur und Wolkensäule, Hatte hell und finstre Theile; So muß man hier auch gestehn, Man kans gnug, nicht gantz einsehn. Wer in Eimer gantze Meere Fassen will, geht das woll an? So ists auch mit dieser Lehre, Die kein Witz verwerffen kan: Aber gantz begreiffen wollen, Was wir hie nur gläuben sollen, Heist zu kühn, zu viel gewagt, Für dem, den die Ohnmacht plagt. Doch der Schatten wird verfliegen, Dieses Stükwerks Dunkelheit, Wird das hellste Licht besiegen Der verklärten Ewigkeit; Wer im Chor der Seraphinen, GOTT, wird erst im Schauen dienen, Dem wird mehr noch kund gethan, Als man hier begreifen kan. Den das unbegreiflich Gläntzen, Das das ewge Wesen schmükt Wird in jenes Himmels Lentzen, Von dem Seeligen erblickt: Und A 5
Dies beſchreibt ſein Wort uns helle, Und wir wiſſen es gewis; Denkt mans nach; ſo huͤllt uns ſchnelle, Dieſes Licht in Finſternis: Jene Feur und Wolkenſaͤule, Hatte hell und finſtre Theile; So muß man hier auch geſtehn, Man kans gnug, nicht gantz einſehn. Wer in Eimer gantze Meere Faſſen will, geht das woll an? So iſts auch mit dieſer Lehre, Die kein Witz verwerffen kan: Aber gantz begreiffen wollen, Was wir hie nur glaͤuben ſollen, Heiſt zu kuͤhn, zu viel gewagt, Fuͤr dem, den die Ohnmacht plagt. Doch der Schatten wird verfliegen, Dieſes Stuͤkwerks Dunkelheit, Wird das hellſte Licht beſiegen Der verklaͤrten Ewigkeit; Wer im Chor der Seraphinen, GOTT, wird erſt im Schauen dienen, Dem wird mehr noch kund gethan, Als man hier begreifen kan. Den das unbegreiflich Glaͤntzen, Das das ewge Weſen ſchmuͤkt Wird in jenes Himmels Lentzen, Von dem Seeligen erblickt: Und A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg n="20"> <l><pb facs="#f0025" n="9"/><fw place="top" type="header">an den Werken ſeiner Haͤnde.</fw><lb/> Welch dreyeinig Weſen heiſt,<lb/><hi rendition="#fr">Vater Sohn und heilger Geiſt.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="21"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ies beſchreibt ſein Wort uns helle,<lb/> Und wir wiſſen es gewis;<lb/> Denkt mans nach; ſo huͤllt uns ſchnelle,<lb/> Dieſes Licht in Finſternis:<lb/> Jene Feur und Wolkenſaͤule,<lb/> Hatte hell und finſtre Theile;<lb/> So muß man hier auch geſtehn,<lb/> Man kans gnug, nicht gantz einſehn.</l> </lg><lb/> <lg n="22"> <l><hi rendition="#in">W</hi>er in Eimer gantze Meere<lb/> Faſſen will, geht das woll an?<lb/> So iſts auch mit dieſer Lehre,<lb/> Die kein Witz verwerffen kan:<lb/> Aber gantz begreiffen wollen,<lb/> Was wir hie nur glaͤuben ſollen,<lb/> Heiſt zu kuͤhn, zu viel gewagt,<lb/> Fuͤr dem, den die Ohnmacht plagt.</l> </lg><lb/> <lg n="23"> <l><hi rendition="#in">D</hi>och der Schatten wird verfliegen,<lb/> Dieſes Stuͤkwerks Dunkelheit,<lb/> Wird das hellſte Licht beſiegen<lb/> Der verklaͤrten Ewigkeit;<lb/> Wer im Chor der Seraphinen,<lb/> GOTT, wird erſt im Schauen dienen,<lb/> Dem wird mehr noch kund gethan,<lb/> Als man hier begreifen kan.</l> </lg><lb/> <lg n="24"> <l><hi rendition="#in">D</hi>en das unbegreiflich Glaͤntzen,<lb/> Das das ewge Weſen ſchmuͤkt<lb/> Wird in jenes Himmels Lentzen,<lb/> Von dem Seeligen erblickt:<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/></l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [9/0025]
an den Werken ſeiner Haͤnde.
Welch dreyeinig Weſen heiſt,
Vater Sohn und heilger Geiſt.
Dies beſchreibt ſein Wort uns helle,
Und wir wiſſen es gewis;
Denkt mans nach; ſo huͤllt uns ſchnelle,
Dieſes Licht in Finſternis:
Jene Feur und Wolkenſaͤule,
Hatte hell und finſtre Theile;
So muß man hier auch geſtehn,
Man kans gnug, nicht gantz einſehn.
Wer in Eimer gantze Meere
Faſſen will, geht das woll an?
So iſts auch mit dieſer Lehre,
Die kein Witz verwerffen kan:
Aber gantz begreiffen wollen,
Was wir hie nur glaͤuben ſollen,
Heiſt zu kuͤhn, zu viel gewagt,
Fuͤr dem, den die Ohnmacht plagt.
Doch der Schatten wird verfliegen,
Dieſes Stuͤkwerks Dunkelheit,
Wird das hellſte Licht beſiegen
Der verklaͤrten Ewigkeit;
Wer im Chor der Seraphinen,
GOTT, wird erſt im Schauen dienen,
Dem wird mehr noch kund gethan,
Als man hier begreifen kan.
Den das unbegreiflich Glaͤntzen,
Das das ewge Weſen ſchmuͤkt
Wird in jenes Himmels Lentzen,
Von dem Seeligen erblickt:
Und
A 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |