Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Lob der Gottheit angestimmt
Als wie aus güldnen Lettern lernen,
Dein Lob o! grosser Jehovah!

Jhr Lüffte deren reges Schweben,
Den Himmelsbau verwundernd trägt;
Die ihr durch eurer Flügel Weben,
Den Lebens Odem in uns legt!
Jhr müßt auf euren schnellen Schwingen,
Dahin des Schöpfers Ehre bringen,
Wo eur empfindlich Hauchen geht:
Weil durch ein geistig rührend Blasen,
Als wie ein Dampf aus seinen Nasen,
Das Leben aller Ding besteht.
Jhr Winde müßt auf euren Wagen,
Den Ruhm vom grossen Zebaoth,
Zu Bergen, Thälern, Klüfften tragen:
Denn er ist auch der starke GOtt,
Der euren Dunst den ihr aushauchet,
Zur Reinigung der Lüffte brauchet;
Jhr seid der Odem seiner Macht,
Dadurch er Fels und Berg zerreisset,
Was aufgethürmt, zu Boden schmeisset,
Und seines Grimmes Feur anfacht.
Auf! sucht den HErrn der Herrlichkeiten,
Auf eurer unsichtbaren Spur,
An allen Enden auszubreiten,
Jm grossen Reiche der Natur!
Erwacht, erhebt ein schnelles Brausen,
Und laßt sein Lob in Lüfften sausen,
Auf Erd und in dem tieffen Meer,
Auf! laßt durch das bewegte Wallen,
Jn

Das Lob der Gottheit angeſtimmt
Als wie aus guͤldnen Lettern lernen,
Dein Lob o! groſſer Jehovah!

Jhr Luͤffte deren reges Schweben,
Den Himmelsbau verwundernd traͤgt;
Die ihr durch eurer Fluͤgel Weben,
Den Lebens Odem in uns legt!
Jhr muͤßt auf euren ſchnellen Schwingen,
Dahin des Schoͤpfers Ehre bringen,
Wo eur empfindlich Hauchen geht:
Weil durch ein geiſtig ruͤhrend Blaſen,
Als wie ein Dampf aus ſeinen Naſen,
Das Leben aller Ding beſteht.
Jhr Winde muͤßt auf euren Wagen,
Den Ruhm vom groſſen Zebaoth,
Zu Bergen, Thaͤlern, Kluͤfften tragen:
Denn er iſt auch der ſtarke GOtt,
Der euren Dunſt den ihr aushauchet,
Zur Reinigung der Luͤffte brauchet;
Jhr ſeid der Odem ſeiner Macht,
Dadurch er Fels und Berg zerreiſſet,
Was aufgethuͤrmt, zu Boden ſchmeiſſet,
Und ſeines Grimmes Feur anfacht.
Auf! ſucht den HErrn der Herrlichkeiten,
Auf eurer unſichtbaren Spur,
An allen Enden auszubreiten,
Jm groſſen Reiche der Natur!
Erwacht, erhebt ein ſchnelles Brauſen,
Und laßt ſein Lob in Luͤfften ſauſen,
Auf Erd und in dem tieffen Meer,
Auf! laßt durch das bewegte Wallen,
Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="8">
          <l><pb facs="#f0222" n="206"/><fw place="top" type="header">Das Lob der Gottheit ange&#x017F;timmt</fw><lb/>
Als wie aus gu&#x0364;ldnen Lettern lernen,<lb/>
Dein Lob o! gro&#x017F;&#x017F;er Jehovah!</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="9">
          <l><hi rendition="#in">J</hi>hr Lu&#x0364;ffte deren reges Schweben,<lb/>
Den Himmelsbau verwundernd tra&#x0364;gt;<lb/>
Die ihr durch eurer Flu&#x0364;gel Weben,<lb/>
Den Lebens Odem in uns legt!<lb/>
Jhr mu&#x0364;ßt auf euren &#x017F;chnellen Schwingen,<lb/>
Dahin des Scho&#x0364;pfers Ehre bringen,<lb/>
Wo eur empfindlich Hauchen geht:<lb/>
Weil durch ein gei&#x017F;tig ru&#x0364;hrend Bla&#x017F;en,<lb/>
Als wie ein Dampf aus &#x017F;einen Na&#x017F;en,<lb/>
Das Leben aller Ding be&#x017F;teht.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="10">
          <l><hi rendition="#in">J</hi>hr Winde mu&#x0364;ßt auf euren Wagen,<lb/>
Den Ruhm vom gro&#x017F;&#x017F;en Zebaoth,<lb/>
Zu Bergen, Tha&#x0364;lern, Klu&#x0364;fften tragen:<lb/>
Denn er i&#x017F;t auch der &#x017F;tarke <hi rendition="#fr">GOtt</hi>,<lb/>
Der euren Dun&#x017F;t den ihr aushauchet,<lb/>
Zur Reinigung der Lu&#x0364;ffte brauchet;<lb/>
Jhr &#x017F;eid der Odem &#x017F;einer Macht,<lb/>
Dadurch er Fels und Berg zerrei&#x017F;&#x017F;et,<lb/>
Was aufgethu&#x0364;rmt, zu Boden &#x017F;chmei&#x017F;&#x017F;et,<lb/>
Und &#x017F;eines Grimmes Feur anfacht.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="11">
          <l><hi rendition="#in">A</hi>uf! &#x017F;ucht den HErrn der Herrlichkeiten,<lb/>
Auf eurer un&#x017F;ichtbaren Spur,<lb/>
An allen Enden auszubreiten,<lb/>
Jm gro&#x017F;&#x017F;en Reiche der Natur!<lb/>
Erwacht, erhebt ein &#x017F;chnelles Brau&#x017F;en,<lb/>
Und laßt &#x017F;ein Lob in Lu&#x0364;fften &#x017F;au&#x017F;en,<lb/>
Auf Erd und in dem tieffen Meer,<lb/>
Auf! laßt durch das bewegte Wallen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0222] Das Lob der Gottheit angeſtimmt Als wie aus guͤldnen Lettern lernen, Dein Lob o! groſſer Jehovah! Jhr Luͤffte deren reges Schweben, Den Himmelsbau verwundernd traͤgt; Die ihr durch eurer Fluͤgel Weben, Den Lebens Odem in uns legt! Jhr muͤßt auf euren ſchnellen Schwingen, Dahin des Schoͤpfers Ehre bringen, Wo eur empfindlich Hauchen geht: Weil durch ein geiſtig ruͤhrend Blaſen, Als wie ein Dampf aus ſeinen Naſen, Das Leben aller Ding beſteht. Jhr Winde muͤßt auf euren Wagen, Den Ruhm vom groſſen Zebaoth, Zu Bergen, Thaͤlern, Kluͤfften tragen: Denn er iſt auch der ſtarke GOtt, Der euren Dunſt den ihr aushauchet, Zur Reinigung der Luͤffte brauchet; Jhr ſeid der Odem ſeiner Macht, Dadurch er Fels und Berg zerreiſſet, Was aufgethuͤrmt, zu Boden ſchmeiſſet, Und ſeines Grimmes Feur anfacht. Auf! ſucht den HErrn der Herrlichkeiten, Auf eurer unſichtbaren Spur, An allen Enden auszubreiten, Jm groſſen Reiche der Natur! Erwacht, erhebt ein ſchnelles Brauſen, Und laßt ſein Lob in Luͤfften ſauſen, Auf Erd und in dem tieffen Meer, Auf! laßt durch das bewegte Wallen, Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/222
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/222>, abgerufen am 06.05.2024.