Und dadurch alle Sündenlust Jn meiner Seelen wehren. Flöß mir den Glauben ein Daß ich kan seelig sein, Und streiche mich und dieses Haus, Aus deinen Schuldregister aus.
Laß mich nach echter Redlichkeit, Jn meinen ganzen Leben, Und nicht nach eitlen Zank und Streit, Bei meinen Nechsten streben. Ach! zeige meinen Fuß, Wie er recht wandeln muß, Damit ich täglich mit bedacht, Nehm deiner Lehr Gesetz in acht.
Jch denke wie ich diesen Tag, Mit dir den Bund gebrochen: Es wird jetzt mein Gewissen wach, Jch hör dasselbe pochen. Es saget: Meine Seel Sei eine Sünden Höl, Doch denkt mein Glaube gleich dabei, Daß JEsus mein Erlöser sei.
Drum Heiland eh ich schlafen geh, Wirst du mich erst entbinden Damit ich nicht der Höllen Weh, Mög in dem Bett empfinden Dein Creutz sei mein Pannier Dies stelle ich mir für Und suche nach der Tages Last, Jetzt auch in deinen Wunden Rast.
Jch
Abend-Gedanken.
Und dadurch alle Suͤndenluſt Jn meiner Seelen wehren. Floͤß mir den Glauben ein Daß ich kan ſeelig ſein, Und ſtreiche mich und dieſes Haus, Aus deinen Schuldregiſter aus.
Laß mich nach echter Redlichkeit, Jn meinen ganzen Leben, Und nicht nach eitlen Zank und Streit, Bei meinen Nechſten ſtreben. Ach! zeige meinen Fuß, Wie er recht wandeln muß, Damit ich taͤglich mit bedacht, Nehm deiner Lehr Geſetz in acht.
Jch denke wie ich dieſen Tag, Mit dir den Bund gebrochen: Es wird jetzt mein Gewiſſen wach, Jch hoͤr daſſelbe pochen. Es ſaget: Meine Seel Sei eine Suͤnden Hoͤl, Doch denkt mein Glaube gleich dabei, Daß JEſus mein Erloͤſer ſei.
Drum Heiland eh ich ſchlafen geh, Wirſt du mich erſt entbinden Damit ich nicht der Hoͤllen Weh, Moͤg in dem Bett empfinden Dein Creutz ſei mein Pannier Dies ſtelle ich mir fuͤr Und ſuche nach der Tages Laſt, Jetzt auch in deinen Wunden Raſt.
Jch
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Abend-Gedanken.
Und dadurch alle Suͤndenluſt
Jn meiner Seelen wehren.
Floͤß mir den Glauben ein
Daß ich kan ſeelig ſein,
Und ſtreiche mich und dieſes Haus,
Aus deinen Schuldregiſter aus.
Laß mich nach echter Redlichkeit,
Jn meinen ganzen Leben,
Und nicht nach eitlen Zank und Streit,
Bei meinen Nechſten ſtreben.
Ach! zeige meinen Fuß,
Wie er recht wandeln muß,
Damit ich taͤglich mit bedacht,
Nehm deiner Lehr Geſetz in acht.
Jch denke wie ich dieſen Tag,
Mit dir den Bund gebrochen:
Es wird jetzt mein Gewiſſen wach,
Jch hoͤr daſſelbe pochen.
Es ſaget: Meine Seel
Sei eine Suͤnden Hoͤl,
Doch denkt mein Glaube gleich dabei,
Daß JEſus mein Erloͤſer ſei.
Drum Heiland eh ich ſchlafen geh,
Wirſt du mich erſt entbinden
Damit ich nicht der Hoͤllen Weh,
Moͤg in dem Bett empfinden
Dein Creutz ſei mein Pannier
Dies ſtelle ich mir fuͤr
Und ſuche nach der Tages Laſt,
Jetzt auch in deinen Wunden Raſt.
Jch
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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/154>, abgerufen am 21.07.2024.
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