Nur in einem Falle nämlich habe ich etwas dieser Vor- aussetzung Entsprechendes konstatieren können, bei der grossen und deshalb allerdings gewichtigen Versuchsreihe von 92 Ver- suchen mit acht dreizehnsilbigen Reihen. Bei dieser fanden sich für das Lernen der sämtlichen 92 ersten, zweiten u. s. w. Reihen die Mittelwerte 105, 140, 142, 146, 146, 148, 144, 140 Sekunden, deren relative Lage Fig. 2 veranschaulicht. Für alle übrigen Fälle, die ich untersuchte, ist dagegen viel- mehr ein Gang der Zahlen typisch, wie er sich bei den 84 Versuchen mit sechs sechzehnsilbigen Reihen herausstellte und wie ihn Fig. 3 wiedergiebt.
[Abbildung]
Die Mittel waren hier 191, 224, 206, 218, 210, 213 Se- kunden. Dieselben setzen, wie man sieht, ziemlich tief unter dem Gesamtmittel ein, erheben sich aber sofort zu einer Höhe über demselben, die im weiteren Verlauf des Versuchs nicht wieder erreicht wird, und oscillieren dann in ziemlich be- trächtlichen Schwankungen auf und nieder. Einen ganz ana- logen Gang zeigen z. B. die Zahlen bei 7 Versuchen mit je neun zwölfsilbigen Reihen, nämlich:
71, 90, 98, 87, 98, 90, 101, 86, 69 (Fig. 4),
Nur in einem Falle nämlich habe ich etwas dieser Vor- aussetzung Entsprechendes konstatieren können, bei der groſsen und deshalb allerdings gewichtigen Versuchsreihe von 92 Ver- suchen mit acht dreizehnsilbigen Reihen. Bei dieser fanden sich für das Lernen der sämtlichen 92 ersten, zweiten u. s. w. Reihen die Mittelwerte 105, 140, 142, 146, 146, 148, 144, 140 Sekunden, deren relative Lage Fig. 2 veranschaulicht. Für alle übrigen Fälle, die ich untersuchte, ist dagegen viel- mehr ein Gang der Zahlen typisch, wie er sich bei den 84 Versuchen mit sechs sechzehnsilbigen Reihen herausstellte und wie ihn Fig. 3 wiedergiebt.
[Abbildung]
Die Mittel waren hier 191, 224, 206, 218, 210, 213 Se- kunden. Dieselben setzen, wie man sieht, ziemlich tief unter dem Gesamtmittel ein, erheben sich aber sofort zu einer Höhe über demselben, die im weiteren Verlauf des Versuchs nicht wieder erreicht wird, und oscillieren dann in ziemlich be- trächtlichen Schwankungen auf und nieder. Einen ganz ana- logen Gang zeigen z. B. die Zahlen bei 7 Versuchen mit je neun zwölfsilbigen Reihen, nämlich:
71, 90, 98, 87, 98, 90, 101, 86, 69 (Fig. 4),
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Nur in einem Falle nämlich habe ich etwas dieser Vor-
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und deshalb allerdings gewichtigen Versuchsreihe von 92 Ver-
suchen mit acht dreizehnsilbigen Reihen. Bei dieser fanden
sich für das Lernen der sämtlichen 92 ersten, zweiten u. s. w.
Reihen die Mittelwerte 105, 140, 142, 146, 146, 148, 144,
140 Sekunden, deren relative Lage Fig. 2 veranschaulicht.
Für alle übrigen Fälle, die ich untersuchte, ist dagegen viel-
mehr ein Gang der Zahlen typisch, wie er sich bei den 84
Versuchen mit sechs sechzehnsilbigen Reihen herausstellte und
wie ihn Fig. 3 wiedergiebt.
[Abbildung]
Die Mittel waren hier 191, 224, 206, 218, 210, 213 Se-
kunden. Dieselben setzen, wie man sieht, ziemlich tief unter
dem Gesamtmittel ein, erheben sich aber sofort zu einer Höhe
über demselben, die im weiteren Verlauf des Versuchs nicht
wieder erreicht wird, und oscillieren dann in ziemlich be-
trächtlichen Schwankungen auf und nieder. Einen ganz ana-
logen Gang zeigen z. B. die Zahlen bei 7 Versuchen mit je
neun zwölfsilbigen Reihen, nämlich:
71, 90, 98, 87, 98, 90, 101, 86, 69 (Fig. 4),
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Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885/74>, abgerufen am 16.02.2025.
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