Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.[Tabelle] Bei den kürzesten der untersuchten Reihen betrug die Hierin liegt nun nicht gerade etwas besonders Neues. Was man vielleicht nicht vorausgesagt hätte und was 8*
[Tabelle] Bei den kürzesten der untersuchten Reihen betrug die Hierin liegt nun nicht gerade etwas besonders Neues. Was man vielleicht nicht vorausgesagt hätte und was 8*
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Bei den kürzesten der untersuchten Reihen betrug die
Ersparnis bei dem zweiten Lernen ⅓ des ersten Aufwandes,
bei den längsten etwa 6/10. Man könnte also sagen, die
Reihen von 36 Silben seien durch das Lernen bis zur erst-
möglichen Reproduktion verhältnismäſsig beinahe dop-
pelt so fest eingeprägt worden als die von 12 Silben.
Hierin liegt nun nicht gerade etwas besonders Neues.
Auf Grund der bekannten Erfahrung, daſs das mit gröſseren
Schwierigkeiten Gelernte dafür desto fester zu haften pflegt,
hätte man sich wohl getraut, einen solchen Effekt der gröſseren
Anzahl von Wiederholungen vorher zu sagen.
Was man vielleicht nicht vorausgesagt hätte und was
doch auch Beachtung verdient, ist die nähere Bestimmung
dieses allgemeinen Verhältnisses. Soweit die Zahlen nämlich
gehen, scheinen sie darzuthun, daſs zwischen der Zunahme
der für das erste Lernen nötigen Wiederholungen und der
Zunahme der durch sie jedesmal bewirkten inneren Festigkeit
der Reihen nicht etwa Proportionalität besteht. Weder die
absoluten noch die relativen Arbeitsersparnisse schreiten in
derselben Weise fort wie die Anzahlen der Wiederholungen;
jene vielmehr merklich schneller, diese merklich langsamer.
Man darf also nicht im genauen Sinn der Worte sagen: je
häufiger eine Reihe heute wiederholt werden muſste, um aus-
wendig hergesagt werden zu können, desto mehr Wieder-
holungen werden bei ihrer Repetition nach 24 Stunden ge-
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