ergebnisse der Pflanzengeographie in den letzten 20 Jahren, in Monatl. Mittl. d. nat. Ver. Frankfurt 1888. -- Drude im G. J. Bd. XIII. S. 295--297; und Berichte d. deutsch. bot. Ges. 1887, S. 286. -- Müller, Studien über die natürlichen Humusformen u. d. Einwirkung auf Vegetation und Boden, 1887. -- Planchon, Ve- getation speciale des dolomies etc., Bull. Soc. botan. de France Bd. l. S. 218, und Bull. Soc. Languedoc. de Geographie 1879. -- Sendtner, Vegetationsverhältnisse von Südbayern 1854, und des bayrischen Waldes, 1860. -- (Ein genaues Litteraturregister von 62 Seiten Länge findet sich bei Vallot a. a. O.)
Die verschiedenen Wirkungen der Bodenzusammen- setzung sind auffällig und seit den Zeiten genauerer Florenkunde weder übersehen noch gering erachtet. In den triasischen Gebieten des mittleren Deutschlands sieht man die Flora in recht bestimmten Zügen wechseln, je nachdem man sich auf Muschelkalk oder Buntsandstein und Keupersandstein befindet; mitten im alluvialen Sande am Südrande der Lüneburger Heide treten auf einigen kleinen Kalkdurchbrüchen die Pflanzen des südlichen Hannover wieder auf; in den Alpen findet man grosse Gegensätze in der Flora kalkhaltiger Bodenmischungen und der kalkarmen Urgesteine; die Kalkmassen des Jura haben viele Aufschlüsse erteilt, da einzelne Kieselbänke dazwischen laufen und die Gegensätze zur Kalkflora auf- recht halten; das südöstliche Frankreich, zumal die Um- gebung von Lyon, zeigt nach den neuesten Beobach- tungen die Flora wirklich nach Bodengebieten geson- dert. Die edle Kastanie stand lange Zeit in dem Rufe, niemals auf Kalkgestein zu vegetieren (es ist dies an gewissen Stellen in Oesterreich dennoch der Fall); in der mediterranen Vegetation findet man besondere Art- genossenschaften auf besonderem Boden und ihre Grenzen mit deren Verbreitung zusammenfallend; bei den flüch- tigeren Beobachtungen in tropischen Gebieten hat sich doch gerade dort eine bedeutende Bodenwirkung ergeben, indem z. B. die sogenannte Lateritformation in Barma sich auszeichnet durch blattwechselnde offene Waldungen im Gegensatz zu den tropisch-immergrünen. Sehr natür- lich erscheint, dass die salzreichen Steppengebiete an Stelle ausgetrockneter Seen und ebenso die Strandvege- tationen ihre besonderen Arten haben.
Wirkung des Substrates.
ergebnisse der Pflanzengeographie in den letzten 20 Jahren, in Monatl. Mittl. d. nat. Ver. Frankfurt 1888. — Drude im G. J. Bd. XIII. S. 295—297; und Berichte d. deutsch. bot. Ges. 1887, S. 286. — Müller, Studien über die natürlichen Humusformen u. d. Einwirkung auf Vegetation und Boden, 1887. — Planchon, Vé- gétation spéciale des dolomies etc., Bull. Soc. botan. de France Bd. l. S. 218, und Bull. Soc. Languedoc. de Géographie 1879. — Sendtner, Vegetationsverhältnisse von Südbayern 1854, und des bayrischen Waldes, 1860. — (Ein genaues Litteraturregister von 62 Seiten Länge findet sich bei Vallot a. a. O.)
Die verschiedenen Wirkungen der Bodenzusammen- setzung sind auffällig und seit den Zeiten genauerer Florenkunde weder übersehen noch gering erachtet. In den triasischen Gebieten des mittleren Deutschlands sieht man die Flora in recht bestimmten Zügen wechseln, je nachdem man sich auf Muschelkalk oder Buntsandstein und Keupersandstein befindet; mitten im alluvialen Sande am Südrande der Lüneburger Heide treten auf einigen kleinen Kalkdurchbrüchen die Pflanzen des südlichen Hannover wieder auf; in den Alpen findet man grosse Gegensätze in der Flora kalkhaltiger Bodenmischungen und der kalkarmen Urgesteine; die Kalkmassen des Jura haben viele Aufschlüsse erteilt, da einzelne Kieselbänke dazwischen laufen und die Gegensätze zur Kalkflora auf- recht halten; das südöstliche Frankreich, zumal die Um- gebung von Lyon, zeigt nach den neuesten Beobach- tungen die Flora wirklich nach Bodengebieten geson- dert. Die edle Kastanie stand lange Zeit in dem Rufe, niemals auf Kalkgestein zu vegetieren (es ist dies an gewissen Stellen in Oesterreich dennoch der Fall); in der mediterranen Vegetation findet man besondere Art- genossenschaften auf besonderem Boden und ihre Grenzen mit deren Verbreitung zusammenfallend; bei den flüch- tigeren Beobachtungen in tropischen Gebieten hat sich doch gerade dort eine bedeutende Bodenwirkung ergeben, indem z. B. die sogenannte Lateritformation in Barma sich auszeichnet durch blattwechselnde offene Waldungen im Gegensatz zu den tropisch-immergrünen. Sehr natür- lich erscheint, dass die salzreichen Steppengebiete an Stelle ausgetrockneter Seen und ebenso die Strandvege- tationen ihre besonderen Arten haben.
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Wirkung des Substrates.
ergebnisse der Pflanzengeographie in den letzten 20 Jahren, in
Monatl. Mittl. d. nat. Ver. Frankfurt 1888. — Drude im G. J.
Bd. XIII. S. 295—297; und Berichte d. deutsch. bot. Ges. 1887,
S. 286. — Müller, Studien über die natürlichen Humusformen u.
d. Einwirkung auf Vegetation und Boden, 1887. — Planchon, Vé-
gétation spéciale des dolomies etc., Bull. Soc. botan. de France
Bd. l. S. 218, und Bull. Soc. Languedoc. de Géographie 1879. —
Sendtner, Vegetationsverhältnisse von Südbayern 1854, und des
bayrischen Waldes, 1860. — (Ein genaues Litteraturregister von
62 Seiten Länge findet sich bei Vallot a. a. O.)
Die verschiedenen Wirkungen der Bodenzusammen-
setzung sind auffällig und seit den Zeiten genauerer
Florenkunde weder übersehen noch gering erachtet. In
den triasischen Gebieten des mittleren Deutschlands sieht
man die Flora in recht bestimmten Zügen wechseln, je
nachdem man sich auf Muschelkalk oder Buntsandstein
und Keupersandstein befindet; mitten im alluvialen Sande
am Südrande der Lüneburger Heide treten auf einigen
kleinen Kalkdurchbrüchen die Pflanzen des südlichen
Hannover wieder auf; in den Alpen findet man grosse
Gegensätze in der Flora kalkhaltiger Bodenmischungen
und der kalkarmen Urgesteine; die Kalkmassen des Jura
haben viele Aufschlüsse erteilt, da einzelne Kieselbänke
dazwischen laufen und die Gegensätze zur Kalkflora auf-
recht halten; das südöstliche Frankreich, zumal die Um-
gebung von Lyon, zeigt nach den neuesten Beobach-
tungen die Flora wirklich nach Bodengebieten geson-
dert. Die edle Kastanie stand lange Zeit in dem Rufe,
niemals auf Kalkgestein zu vegetieren (es ist dies an
gewissen Stellen in Oesterreich dennoch der Fall); in
der mediterranen Vegetation findet man besondere Art-
genossenschaften auf besonderem Boden und ihre Grenzen
mit deren Verbreitung zusammenfallend; bei den flüch-
tigeren Beobachtungen in tropischen Gebieten hat sich
doch gerade dort eine bedeutende Bodenwirkung ergeben,
indem z. B. die sogenannte Lateritformation in Barma
sich auszeichnet durch blattwechselnde offene Waldungen
im Gegensatz zu den tropisch-immergrünen. Sehr natür-
lich erscheint, dass die salzreichen Steppengebiete an
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/73>, abgerufen am 22.11.2024.
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