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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Formationen. Hawai-I. -- Neuseeland.
Handbook of the New Zealand Flora, London 1867. Engler, In Ver-
such Entwickel. Floren II, 55. -- Kirk, Forestflora of New Zealand,
1889 (siehe Geogr. Mittlgn. 1890, Littb. Nr. 613). Hutton, Origin
of the Fauna and Flora of New Zealand in Magaz. of Nat. Hist.
XIII--XV, 1884--1885. Thomson, Flow. plants of New Zealand in
Transact. Proceed. bot. Soc. Edinburgh XIV, 91 (G. J., X, 194).
Cheeseman, Die naturalisierten Pflanzen d. Prov.-Distr. Auckland,
in Botan. Jahrb. Syst. VI, 91. Müller, Vegetation of the Chatham-
Islands. Melbourne 1864. -- Grisebach, Abhandl. S. 402, 437.

Der endemische Charakter Neuseelands ist haupt-
sächlich in den Sippen vom Artrange bei den Blüten-
pflanzen kräftig entwickelt (611/2 % von gegen 950 Arten,
zu denen noch 130 Farnpflanzen kommen); nur etwa
zwei Dutzend Gattungen sind unter einer Gesamtzahl von
über 300 (!) endemisch, und von allen diesen ist die
Verwandtschaft klar und bestimmt, nämlich tropisch-
asiatisch oder australisch (letzteres selten), oder aber
antarktisch. Bezüglich der Arten ist der Zusammenhang
zwischen Neuseeland und Australien sehr gering, da nur
hauptsächlich solche Sippen übereinstimmen, welche als
"antarktisch" (d. h. in diesen Breiten austral-montan)
im Berglande der Inselgruppe einerseits und auf Austra-
liens Alpen oder noch häufiger in Tasmanien anderer-
seits gemeinsam vorkommen; viele Repräsentativformen
vervollständigen diese Gruppe. Die ganze Waldvegetation
Neuseelands aber unterscheidet sich von der australischen
in vorherrschenden Vegetationsformen, Gattungen und
selbst Familien; von den eigentlichen Waldbaum-Arten
ist kein einziger, unter höheren Sträuchern sind einige
wenige Neuseeland und Australien gemeinsam, und die
Gemeinsamkeiten beschränken sich in Australien auf die
Ostküste. Dieser eigenartige Waldcharakter ist schon
oben (S. 264) bei Besprechung der immergrünen For-
mationen erwähnt.

Ein wundervolles Gemisch waldbildender Bestände entrollt
uns diese Flora: zum erstenmal hier sind die Coniferen in lauter
australen Sippen da: Libocedrus Doniana und Bidwilli, Phyllocladus
trichomanoides, Podocarpus spicata et Hallii, Dacrydium cupres-
sinum, ausserdem die vorhin genannte Agathis (Dammara) au-
stralis u. a. Ihnen gesellen sich weite Buchenbestände zu, Fagus
Solandri ist die häufigste, andere Arten bergbewohnend. Dazu
finden sich Drachenbäume: Cordyline australis; Proteaceen: Knightia

Formationen. Hawai-I. — Neuseeland.
Handbook of the New Zealand Flora, London 1867. Engler, In Ver-
such Entwickel. Floren II, 55. — Kirk, Forestflora of New Zealand,
1889 (siehe Geogr. Mittlgn. 1890, Littb. Nr. 613). Hutton, Origin
of the Fauna and Flora of New Zealand in Magaz. of Nat. Hist.
XIII—XV, 1884—1885. Thomson, Flow. plants of New Zealand in
Transact. Proceed. bot. Soc. Edinburgh XIV, 91 (G. J., X, 194).
Cheeseman, Die naturalisierten Pflanzen d. Prov.-Distr. Auckland,
in Botan. Jahrb. Syst. VI, 91. Müller, Vegetation of the Chatham-
Islands. Melbourne 1864. — Grisebach, Abhandl. S. 402, 437.

Der endemische Charakter Neuseelands ist haupt-
sächlich in den Sippen vom Artrange bei den Blüten-
pflanzen kräftig entwickelt (61½ % von gegen 950 Arten,
zu denen noch 130 Farnpflanzen kommen); nur etwa
zwei Dutzend Gattungen sind unter einer Gesamtzahl von
über 300 (!) endemisch, und von allen diesen ist die
Verwandtschaft klar und bestimmt, nämlich tropisch-
asiatisch oder australisch (letzteres selten), oder aber
antarktisch. Bezüglich der Arten ist der Zusammenhang
zwischen Neuseeland und Australien sehr gering, da nur
hauptsächlich solche Sippen übereinstimmen, welche als
„antarktisch“ (d. h. in diesen Breiten austral-montan)
im Berglande der Inselgruppe einerseits und auf Austra-
liens Alpen oder noch häufiger in Tasmanien anderer-
seits gemeinsam vorkommen; viele Repräsentativformen
vervollständigen diese Gruppe. Die ganze Waldvegetation
Neuseelands aber unterscheidet sich von der australischen
in vorherrschenden Vegetationsformen, Gattungen und
selbst Familien; von den eigentlichen Waldbaum-Arten
ist kein einziger, unter höheren Sträuchern sind einige
wenige Neuseeland und Australien gemeinsam, und die
Gemeinsamkeiten beschränken sich in Australien auf die
Ostküste. Dieser eigenartige Waldcharakter ist schon
oben (S. 264) bei Besprechung der immergrünen For-
mationen erwähnt.

Ein wundervolles Gemisch waldbildender Bestände entrollt
uns diese Flora: zum erstenmal hier sind die Coniferen in lauter
australen Sippen da: Libocedrus Doniana und Bidwilli, Phyllocladus
trichomanoides, Podocarpus spicata et Hallii, Dacrydium cupres-
sinum, ausserdem die vorhin genannte Agathis (Dammara) au-
stralis u. a. Ihnen gesellen sich weite Buchenbestände zu, Fagus
Solandri ist die häufigste, andere Arten bergbewohnend. Dazu
finden sich Drachenbäume: Cordyline australis; Proteaceen: Knightia

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[491/0523] Formationen. Hawai-I. — Neuseeland. Handbook of the New Zealand Flora, London 1867. Engler, In Ver- such Entwickel. Floren II, 55. — Kirk, Forestflora of New Zealand, 1889 (siehe Geogr. Mittlgn. 1890, Littb. Nr. 613). Hutton, Origin of the Fauna and Flora of New Zealand in Magaz. of Nat. Hist. XIII—XV, 1884—1885. Thomson, Flow. plants of New Zealand in Transact. Proceed. bot. Soc. Edinburgh XIV, 91 (G. J., X, 194). Cheeseman, Die naturalisierten Pflanzen d. Prov.-Distr. Auckland, in Botan. Jahrb. Syst. VI, 91. Müller, Vegetation of the Chatham- Islands. Melbourne 1864. — Grisebach, Abhandl. S. 402, 437. Der endemische Charakter Neuseelands ist haupt- sächlich in den Sippen vom Artrange bei den Blüten- pflanzen kräftig entwickelt (61½ % von gegen 950 Arten, zu denen noch 130 Farnpflanzen kommen); nur etwa zwei Dutzend Gattungen sind unter einer Gesamtzahl von über 300 (!) endemisch, und von allen diesen ist die Verwandtschaft klar und bestimmt, nämlich tropisch- asiatisch oder australisch (letzteres selten), oder aber antarktisch. Bezüglich der Arten ist der Zusammenhang zwischen Neuseeland und Australien sehr gering, da nur hauptsächlich solche Sippen übereinstimmen, welche als „antarktisch“ (d. h. in diesen Breiten austral-montan) im Berglande der Inselgruppe einerseits und auf Austra- liens Alpen oder noch häufiger in Tasmanien anderer- seits gemeinsam vorkommen; viele Repräsentativformen vervollständigen diese Gruppe. Die ganze Waldvegetation Neuseelands aber unterscheidet sich von der australischen in vorherrschenden Vegetationsformen, Gattungen und selbst Familien; von den eigentlichen Waldbaum-Arten ist kein einziger, unter höheren Sträuchern sind einige wenige Neuseeland und Australien gemeinsam, und die Gemeinsamkeiten beschränken sich in Australien auf die Ostküste. Dieser eigenartige Waldcharakter ist schon oben (S. 264) bei Besprechung der immergrünen For- mationen erwähnt. Ein wundervolles Gemisch waldbildender Bestände entrollt uns diese Flora: zum erstenmal hier sind die Coniferen in lauter australen Sippen da: Libocedrus Doniana und Bidwilli, Phyllocladus trichomanoides, Podocarpus spicata et Hallii, Dacrydium cupres- sinum, ausserdem die vorhin genannte Agathis (Dammara) au- stralis u. a. Ihnen gesellen sich weite Buchenbestände zu, Fagus Solandri ist die häufigste, andere Arten bergbewohnend. Dazu finden sich Drachenbäume: Cordyline australis; Proteaceen: Knightia

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/523>, abgerufen am 21.11.2024.