Shorea robusta, der Sal-Baum, geht bis Assam (ausserdem Bengal-Bahar-Berar) und steigt bis 900 m.
Untere tropische Waldregion.
Für jeden Kenner der südeuropäisch-orientalen Flora ist es ersichtlich, wie sehr die Elemente dieser Länder in dem subtropischen und gemäßigten nordwestlichen Hima- laya vertreten sind. Das Beispiel von Rhus zeigt, dass aber auch bis hierher ostasiatische Arten dringen, ob- gleich deren Hauptbezirk in Assam und Bhotan liegt, und sie auch Nepal noch ebenso, wie die westlichen (orientalen) Arten durchsetzen. Ueberhaupt ist der Ueber- gang beider boreal-subtropischer Elemente ein sehr all- mählicher, und es ist dabei nicht zu vergessen, dass die mittlere und obere Waldregion des Himalaya erfüllt ist mit endemischen Arten (siehe die Eichen und Coniferen), deren Verwandtschaft allerdings offen daliegt.
Die scharfe Höhengrenzenbestimmung, welche wir im Himalaya noch finden, hat im Südosten ein rasches Ende. Schon in der Flora von Birma tritt der Umstand hervor, dass Arten Vorderindiens, Eichen, Gummiguttbäume etc. aus den dortigen grossen Höhen in tiefe Formationen herabsteigen, sich an der hinterindischen Westküste un- mittelbar über dem Meere finden (G. J., X, 189--190).
14. Indien und Sunda-Inseln.
2100 m Grenze des subtropischen Waldes:
Quercus incana 900—2400, immergrün mit grauer Belaubung, bildet den Uebergang.
Grewia oppositifolia, Celtis australis, Olea cu- spidata (verw. mit O. europaea).
Albizzia Julibrissin an Wasserläufen. Rosa moschata, Kletterrose des nordwestlichen Himalaya.
Rhus Cotinus (dieselbe Art wie in Dalmatien, Bosnien); Rh. semialata, succedanea (wie in Ostasien).
Pinus longifolia steigt bis 2100 m.
Mittlere subtropische Waldregion.
900 m Grenze des tropischen Waldes:
Dalbergia Sissoo, steigt bis 1500 m, vom Indus bis Assam gesellig.
Acacia Catechu steigt bis 900 m. Im östlichen Gebiet beginnt Calamus Rotang.
Shorea robusta, der Sal-Baum, geht bis Assam (ausserdem Bengal-Bahar-Berar) und steigt bis 900 m.
Untere tropische Waldregion.
Für jeden Kenner der südeuropäisch-orientalen Flora ist es ersichtlich, wie sehr die Elemente dieser Länder in dem subtropischen und gemäßigten nordwestlichen Hima- laya vertreten sind. Das Beispiel von Rhus zeigt, dass aber auch bis hierher ostasiatische Arten dringen, ob- gleich deren Hauptbezirk in Assam und Bhotan liegt, und sie auch Nepal noch ebenso, wie die westlichen (orientalen) Arten durchsetzen. Ueberhaupt ist der Ueber- gang beider boreal-subtropischer Elemente ein sehr all- mählicher, und es ist dabei nicht zu vergessen, dass die mittlere und obere Waldregion des Himalaya erfüllt ist mit endemischen Arten (siehe die Eichen und Coniferen), deren Verwandtschaft allerdings offen daliegt.
Die scharfe Höhengrenzenbestimmung, welche wir im Himalaya noch finden, hat im Südosten ein rasches Ende. Schon in der Flora von Birma tritt der Umstand hervor, dass Arten Vorderindiens, Eichen, Gummiguttbäume etc. aus den dortigen grossen Höhen in tiefe Formationen herabsteigen, sich an der hinterindischen Westküste un- mittelbar über dem Meere finden (G. J., X, 189—190).
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14. Indien und Sunda-Inseln.
2100 m Grenze des subtropischen Waldes:
Quercus incana 900—2400, immergrün mit
grauer Belaubung, bildet den Uebergang.
Grewia oppositifolia, Celtis australis, Olea cu-
spidata (verw. mit O. europaea).
Albizzia Julibrissin an Wasserläufen. Rosa
moschata, Kletterrose des nordwestlichen
Himalaya.
Rhus Cotinus (dieselbe Art wie in Dalmatien,
Bosnien); Rh. semialata, succedanea (wie in
Ostasien).
Pinus longifolia steigt bis 2100 m.Mittlere subtropische
Waldregion.
900 m Grenze des tropischen Waldes:
Dalbergia Sissoo, steigt bis 1500 m, vom Indus
bis Assam gesellig.
Acacia Catechu steigt bis 900 m. Im östlichen
Gebiet beginnt Calamus Rotang.
Bambusen: Dendrocalamus strictus. Palmen:
Phoenix acaulis und seltener silvestris.
Combretaceae, Meliaceae.
Shorea robusta, der Sal-Baum, geht bis Assam
(ausserdem Bengal-Bahar-Berar) und steigt
bis 900 m.Untere tropische
Waldregion.
Für jeden Kenner der südeuropäisch-orientalen Flora
ist es ersichtlich, wie sehr die Elemente dieser Länder in
dem subtropischen und gemäßigten nordwestlichen Hima-
laya vertreten sind. Das Beispiel von Rhus zeigt, dass
aber auch bis hierher ostasiatische Arten dringen, ob-
gleich deren Hauptbezirk in Assam und Bhotan liegt,
und sie auch Nepal noch ebenso, wie die westlichen
(orientalen) Arten durchsetzen. Ueberhaupt ist der Ueber-
gang beider boreal-subtropischer Elemente ein sehr all-
mählicher, und es ist dabei nicht zu vergessen, dass die
mittlere und obere Waldregion des Himalaya erfüllt ist
mit endemischen Arten (siehe die Eichen und Coniferen),
deren Verwandtschaft allerdings offen daliegt.
Die scharfe Höhengrenzenbestimmung, welche wir im
Himalaya noch finden, hat im Südosten ein rasches Ende.
Schon in der Flora von Birma tritt der Umstand hervor,
dass Arten Vorderindiens, Eichen, Gummiguttbäume etc.
aus den dortigen grossen Höhen in tiefe Formationen
herabsteigen, sich an der hinterindischen Westküste un-
mittelbar über dem Meere finden (G. J., X, 189—190).
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/516>, abgerufen am 07.07.2024.
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