wie die Bananen zu den deutlichen Anzeichen der feuchten Tropen- vegetation. Wiederum vertreten sich ihre Gattungen in den Haupt- reichen in der üblichen Weise: alle zur Tribus Clusia, diese Gattung mit 80 Arten an der Spitze, gehörenden sind amerikanisch, da- gegen alle zur Tribus Garcinia gehörigen indisch-afrikanisch und nur Rheedia aus derselben Gruppe zugleich amerikanisch; zwei andere kleine Gruppen sind nicht so scharf geschieden.
Rubiaceen. Diese Ordnung zählt als Ganzes, ausgebreitet mit ihren äussersten Posten zwischen beiden Polarkreisen, in 366 Gattungen (nach Schumanns Liste in der Flora brasiliensis) circa 4500 Arten, steht daher hinsichtlich ihres Artreichtums an vierter Stelle. Von dieser grossen Anzahl sind etwa 75 % tropisch, und in den Tropen selbst werden besonders die feuchtwarmen Waldgebiete aufgesucht. Wie Schumann auseinandersetzt, sind z. B. von den in Brasilien einheimischen 1000 Arten 64 % in der sogenannten Region der Najaden und Dryaden einheimisch, d. h. in der Hyläa und dem sich an der atlantischen Küste Brasiliens hinziehenden feuchten Gebiete; hier zumal und in den analogen Gebieten des tropischen Afrika und Asiens lebt die grosse Masse stattlicher Bäume oder hoher Sträucher der nach den Gattungen Cinchona, Nauclea, Condaminea, Mussaenda, Gardenia, Psychotria (Rudgea) benannten Tribus. Von den Gattungen selbst sind wie immer sehr grosse Prozentsätze entweder altweltlich oder ameri- kanisch, von den Tribus sind nur einige kleinere einer der beiden Hemisphären eigentümlich; so sind z. B. die Alberteen und Van- guerieen hauptsächlich afrikanisch und fehlen in Amerika, die Tri- bus der Ixoreen, zu der die berühmte Gattung Coffea gehört, ist wenigstens vorwiegend afrikanisch. -- In der physiognomischen Erscheinung der Einzelzweige fallen die Rubiaceen durch die scharf gegenständig-gekreuzten, meistens grossen und breiten, glän- zend entwickelten Blätter, zwischen denen am dicken Blattstiel- knoten noch ein ebenfalls gegenständiges Schuppenpaar zu finden ist, auf; ebenso gehören sie zu den grossblumigeren Holzgewächsen des Tropenwaldes mit Blumen, welche vielfältig an die Form von Syringa erinnern, dabei aber oft mit über fingerlangen, dünnen Blumenkronröhrchen auf den Zweigspitzen gehäuft einen impo- santen Eindruck gewähren.
Meliaceen. Mit etwa 600 Arten ist diese Ordnung nicht überall durch Formenfülle hervortretend, doch gerade recht cha- rakteristische Bestandteile der Tropenwaldungen liefernd, zumal sie nur wenig die Tropen überschreitet (bis Peking einerseits, und mit der einzigen neuseeländischen Meliacee: Dysoxylum spectabile, andererseits zu australen Breiten). Die Gattungen verteilen sich wie gewöhnlich nach den alt- und neuweltlichen Tropen gesondert, wenige sind gemeinsam, und in diesem Falle sind die Beziehungen Brasiliens und der Antillen zu Afrika lebhafter als zu Indien. Cedrela ist mit 25 Arten gemeinsam intratropisch; Flindersia ist
Rubiaceen. Meliaceen.
wie die Bananen zu den deutlichen Anzeichen der feuchten Tropen- vegetation. Wiederum vertreten sich ihre Gattungen in den Haupt- reichen in der üblichen Weise: alle zur Tribus Clusia, diese Gattung mit 80 Arten an der Spitze, gehörenden sind amerikanisch, da- gegen alle zur Tribus Garcinia gehörigen indisch-afrikanisch und nur Rheedia aus derselben Gruppe zugleich amerikanisch; zwei andere kleine Gruppen sind nicht so scharf geschieden.
Rubiaceen. Diese Ordnung zählt als Ganzes, ausgebreitet mit ihren äussersten Posten zwischen beiden Polarkreisen, in 366 Gattungen (nach Schumanns Liste in der Flora brasiliensis) circa 4500 Arten, steht daher hinsichtlich ihres Artreichtums an vierter Stelle. Von dieser grossen Anzahl sind etwa 75 % tropisch, und in den Tropen selbst werden besonders die feuchtwarmen Waldgebiete aufgesucht. Wie Schumann auseinandersetzt, sind z. B. von den in Brasilien einheimischen 1000 Arten 64 % in der sogenannten Region der Najaden und Dryaden einheimisch, d. h. in der Hyläa und dem sich an der atlantischen Küste Brasiliens hinziehenden feuchten Gebiete; hier zumal und in den analogen Gebieten des tropischen Afrika und Asiens lebt die grosse Masse stattlicher Bäume oder hoher Sträucher der nach den Gattungen Cinchona, Nauclea, Condaminea, Mussaenda, Gardenia, Psychotria (Rudgea) benannten Tribus. Von den Gattungen selbst sind wie immer sehr grosse Prozentsätze entweder altweltlich oder ameri- kanisch, von den Tribus sind nur einige kleinere einer der beiden Hemisphären eigentümlich; so sind z. B. die Alberteen und Van- guerieen hauptsächlich afrikanisch und fehlen in Amerika, die Tri- bus der Ixoreen, zu der die berühmte Gattung Coffea gehört, ist wenigstens vorwiegend afrikanisch. — In der physiognomischen Erscheinung der Einzelzweige fallen die Rubiaceen durch die scharf gegenständig-gekreuzten, meistens grossen und breiten, glän- zend entwickelten Blätter, zwischen denen am dicken Blattstiel- knoten noch ein ebenfalls gegenständiges Schuppenpaar zu finden ist, auf; ebenso gehören sie zu den grossblumigeren Holzgewächsen des Tropenwaldes mit Blumen, welche vielfältig an die Form von Syringa erinnern, dabei aber oft mit über fingerlangen, dünnen Blumenkronröhrchen auf den Zweigspitzen gehäuft einen impo- santen Eindruck gewähren.
Meliaceen. Mit etwa 600 Arten ist diese Ordnung nicht überall durch Formenfülle hervortretend, doch gerade recht cha- rakteristische Bestandteile der Tropenwaldungen liefernd, zumal sie nur wenig die Tropen überschreitet (bis Peking einerseits, und mit der einzigen neuseeländischen Meliacee: Dysoxylum spectabile, andererseits zu australen Breiten). Die Gattungen verteilen sich wie gewöhnlich nach den alt- und neuweltlichen Tropen gesondert, wenige sind gemeinsam, und in diesem Falle sind die Beziehungen Brasiliens und der Antillen zu Afrika lebhafter als zu Indien. Cedrela ist mit 25 Arten gemeinsam intratropisch; Flindersia ist
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Rubiaceen. Meliaceen.
wie die Bananen zu den deutlichen Anzeichen der feuchten Tropen-
vegetation. Wiederum vertreten sich ihre Gattungen in den Haupt-
reichen in der üblichen Weise: alle zur Tribus Clusia, diese Gattung
mit 80 Arten an der Spitze, gehörenden sind amerikanisch, da-
gegen alle zur Tribus Garcinia gehörigen indisch-afrikanisch und
nur Rheedia aus derselben Gruppe zugleich amerikanisch; zwei
andere kleine Gruppen sind nicht so scharf geschieden.
Rubiaceen. Diese Ordnung zählt als Ganzes, ausgebreitet
mit ihren äussersten Posten zwischen beiden Polarkreisen, in
366 Gattungen (nach Schumanns Liste in der Flora brasiliensis)
circa 4500 Arten, steht daher hinsichtlich ihres Artreichtums an
vierter Stelle. Von dieser grossen Anzahl sind etwa 75 % tropisch,
und in den Tropen selbst werden besonders die feuchtwarmen
Waldgebiete aufgesucht. Wie Schumann auseinandersetzt, sind
z. B. von den in Brasilien einheimischen 1000 Arten 64 % in der
sogenannten Region der Najaden und Dryaden einheimisch, d. h.
in der Hyläa und dem sich an der atlantischen Küste Brasiliens
hinziehenden feuchten Gebiete; hier zumal und in den analogen
Gebieten des tropischen Afrika und Asiens lebt die grosse Masse
stattlicher Bäume oder hoher Sträucher der nach den Gattungen
Cinchona, Nauclea, Condaminea, Mussaenda, Gardenia, Psychotria
(Rudgea) benannten Tribus. Von den Gattungen selbst sind wie
immer sehr grosse Prozentsätze entweder altweltlich oder ameri-
kanisch, von den Tribus sind nur einige kleinere einer der beiden
Hemisphären eigentümlich; so sind z. B. die Alberteen und Van-
guerieen hauptsächlich afrikanisch und fehlen in Amerika, die Tri-
bus der Ixoreen, zu der die berühmte Gattung Coffea gehört, ist
wenigstens vorwiegend afrikanisch. — In der physiognomischen
Erscheinung der Einzelzweige fallen die Rubiaceen durch die
scharf gegenständig-gekreuzten, meistens grossen und breiten, glän-
zend entwickelten Blätter, zwischen denen am dicken Blattstiel-
knoten noch ein ebenfalls gegenständiges Schuppenpaar zu finden
ist, auf; ebenso gehören sie zu den grossblumigeren Holzgewächsen
des Tropenwaldes mit Blumen, welche vielfältig an die Form von
Syringa erinnern, dabei aber oft mit über fingerlangen, dünnen
Blumenkronröhrchen auf den Zweigspitzen gehäuft einen impo-
santen Eindruck gewähren.
Meliaceen. Mit etwa 600 Arten ist diese Ordnung nicht
überall durch Formenfülle hervortretend, doch gerade recht cha-
rakteristische Bestandteile der Tropenwaldungen liefernd, zumal
sie nur wenig die Tropen überschreitet (bis Peking einerseits, und
mit der einzigen neuseeländischen Meliacee: Dysoxylum spectabile,
andererseits zu australen Breiten). Die Gattungen verteilen sich
wie gewöhnlich nach den alt- und neuweltlichen Tropen gesondert,
wenige sind gemeinsam, und in diesem Falle sind die Beziehungen
Brasiliens und der Antillen zu Afrika lebhafter als zu Indien.
Cedrela ist mit 25 Arten gemeinsam intratropisch; Flindersia ist
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/281>, abgerufen am 25.11.2024.
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